Besser kann es für die Leipziger Männer-Handballteams derzeit nicht laufen. Beide sind schon seit Wochen ungeschlagen und gehen entsprechend selbstbewusst ihre Wochenend-Aufgaben an. Doch Selbstvertrauen und gute Fähigkeiten allein werden dem SC DHfK beim Tabellenführer GWD Minden nichts nützen. Die SG LVB hat es in der 3. Liga Ost mit einem vermeintlich leichteren, aber keinem leichten Gegner zu tun.

Es war die bisher höchste Niederlage der Saison, die die Handballer des SC DHfK im Oktober zu Hause gegen Tabellenführer GWD Minden kassierte. Der Unterschied zwischen beiden Teams betrug am Ende zehn Tore (31:41) – und das auch noch verdient. Minden spielt in dieser engen, dicht gedrängten 2. Bundesliga in einer eigenen Welt, wenn nicht sogar auf einem eigenen Planeten. “Handballerisch und körperlich sind sie das Beste, was die Liga zu bieten hat”, urteilt Uwe Jungandreas, der aus dieser Qualität schlussfolgert: “Wenn unsere Auswärtsserie dort Bestand haben sollte, wäre das, als ob Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen würden.”

Im Auswärtsspiel in Schwerin, eine Woche nach der deutlichen Heimniederlage gegen Minden, kassierten seine Jungs das letzte Mal eine Pleite in der Fremde. Danach fuhren sie seit Ende Oktober auswärts fünf Siege und zwei Remis ein. Das grünweiße Geheimnis lautet Ruhe, nicht am Spieltag anreisen, sondern schon vorher dort übernachten. Das ist auch diesmal so, auch wenn Minden “nur” 340 Kilometer entfernt ist. Zudem werden sich mindestens 46 Fans in einem Fanbus nach Ostwestfalen aufmachen und vielleicht gibt es ja auch in Minden Sensationen, wenn der vermeintliche David auf den Goliath trifft? Anwurf in der Mindener Kampa-Arena ist Samstag, 19:30 Uhr.
Ebenfalls am Samstag ab 19:30 Uhr, will sich die SG LVB im Derby gegen Anhalt Bernburg von den Sachsen-Anhaltern distanzieren. Erst am letzten Wochenende hatte man die Harzer überholt. Gelänge zu Hause der fünfte Sieg in Folge, würde es sich die Große-Sieben mit drei Punkten Vorsprung auf Bernburg zumindest auf dem neunten Platz bequem machen. Abgesehen davon bliebe der Abstand zum ersten Abstiegsrang, derzeit belegt von der TSG Münster, ebenfalls mindestens konstant und der fällt mit neun Punkten bei dann nur noch sieben Saisonspielen schon in die Kategorie “komfortabel”. Doch der Konjunktiv ist der größte Feind des Sportlers, erstmal müssen die Straßenbahner ihr Heimspiel in der Sporthalle Brüderstraße gewinnen, auch wenn Bernburg sein letztes Spiel gegen Gesungen-Felsberg mit 23:27 verlor. Trainer Jens Große weiß: “Trotz der letzten Woche wird Bernburg kein Punktelieferant sein. Wer ihren Trainer Sven Liesegang kennt, der weiß, dass er sein Team jetzt besonders motivieren wird.”
Große wird weiter auf Oliver Wendlandt (Anriss der Patella-Sehne) und wahrscheinlich auch auf Marcus Leuendorf verzichten müssen. Der Linkshänder kugelte sich beim Sieg in Rimpar einen Finger an der Wurfhand aus. Dafür werden Clemens Uhlig und Patrick Baum aus der Nachwuchs-Akademie ins Aufgebot aufrücken. Beide bestreiten allerdings schon das Vorspiel in der A-Jugend-Bundesliga gegen die SG Flensburg-Handewitt. Das Team von Trainer Jörg Neumann will sich mit einem Sieg die Chance auf die direkte Qualifikation für eine erneute Saison in der A-Jugend-Bundesliga waren. Dafür ist Platz vier notwendig, die Handball-Akademie von LVB und DHfK steht derzeit aber nur auf Platz fünf und hat mit Duellen gegen THW Kiel, den SC Magdeburg und gegen die Füchse Berlin ein knüppelhartes Restprogramm. Anwurf gegen Flensburg ist 17:00 Uhr.

Info: Für die Doppelveranstaltung in der Brüderstraße bietet die SG LVB Kombitickets zum Preis von 8,00 Euro für Erwachsene und 4,00 Euro für Ermäßigungsberechtigte an.

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