Auch beim abstiegsbedrohten 1. VfL Potsdam konnte der SC DHfK keine neue Auswärtsserie starten. Vor 1.400 Zuschauern verlor die Jungandreas-Sieben ohne Boese, Wagner und Galia mit 29:36 (18:18). Bis zur 50. Minute hielten sie gegen den Tabellen-Siebzehnten mit, dann entwischte Potsdam.

Vor der Auswärtsfahrt ins Brandenburgische wussten die Spieler des SC DHfK aus der Statistik und von ihrem Trainer Uwe Jungandreas, dass der 1. VfL Potsdam eine Wundertüte ist. Trotzdem ließen sie sich vom Tabellen-17. am Freitagabend überraschen. Nach einem ausgeglichenen Spiel mussten sie ab der 50. Minute abreißen lassen, kassierten auswärts erneut viel zu viele Tore. “36 Gegentore zu kassieren ist eine Katastrophe”, machte Trainer Uwe Jungandreas klar, der lange Zeit eine ebenbürtige Mannschaft betreute.

In einer flotten Anfangsphase trafen beide Teams nach Belieben, in der DHfK-Offensive sorgte Maik Wolf, der am Morgen noch seiner Arbeit als Wachmann nachging, nach fünf Minuten für die erste Führung (3:2). Doch von der ließen sich die Gastgeber vor der Saisonrekordkulisse von 1.400 Zuschauern in der neuen MBS-Arena, wurde erst im Januar eröffnet, nicht irritieren. Sie spielten ihr Spiel und fanden für den Leipziger Geschmack viel zu oft die Lücke in der Gäste-Deckung. Regisseur Lars Melzer und vor allem Linksaußen Philipp Barsties machten viel Druck über den halblinken Rückraum. Nach 20 Minuten legte Potsdam das erste Mal seit langer Zeit wieder vor (13:12), der SC DHfK blieb dank einer guten Torhüterleistung von Oliver Krechel, der den erkrankten Galia vertrat, in Lauerstellung. Eine Stellung, die er nie wieder los werden sollte. Die Gastgeber glänzten fortan nicht nur über Barsties oder Melzer, sondern auch über Marvin Sommer und René Drechsler, die sich beide sechs Mal in die Torschützenliste eintragen konnten.
Anfangs noch variabel und schwer ausrechenbar, fehlte es der DHfK-Offensive im weiteren Verlauf an Ideen und nach einer Zeitstrafe für Steve Baumgärtel (46.) zogen die Potsdamer über die Station 30:27 (50.) und 34:28 (56.) davon. Der Rest war Schaulaufen für die Hausherren, die wichtige Punkte im Abstiegskampf holten. “Wir haben uns in der ersten Hälfte nur mit uns selbst und allen anderen Dingen beschäftigt. Als wir es dann mit der Brechstange versucht haben, ging das auch schief”, kommentierte Uwe Jungandreas die dritte Auswärtsniederlage seines Teams in Folge.

Die neuerliche Niederlage ist ein klarer Fingerzeig, dass dem SC DHfK trotz aller Erfolge in der bisherigen Saison noch ein Stück fehlt, um dauerhaft oben anzugreifen. Das Positive: Die Verantwortlichen wussten das schon vorher, die Mannschaft muss jedes Mal am Limit spielen, um Punkte einzuheimsen. Das nächste Mal am Gründonnerstag, 19:00 Uhr, im Heimspiel gegen den bereits feststehenden Absteiger TV Korschenbroich in der Ernst-Grube-Halle.
SC DHfK Leipzig: Schulz, Krechel – Dietzmann 1, Streitenberger 4/1, Baumgärtel 7, Riehn 1, Seitle 4, Wolf 2, Jacob 4, Binder, Müller, Oehlrich 5.
VfL Potsdam: Pulay, Frank – Melzer 2, Barsties 5, Schugardt, Pechstein 4, Urban 3, Drechsler 6, Mellack 1, Schmidt 3, Sommer 6, Reimann 6/6, Tauabo.
1. TSV GWD Minden 28 Spiele/ 42 Punkte/ +132 Tore
2. TUSEM Essen 29/ 39/ +51
3. HC Erlangen 28/ 36/ +55
4. SC DHfK Leipzig 29/ 34/ +10
5. TV 1893 Neuhausen 28/ 33/ +33
6. TV Emsdetten 28/ 32/ +21
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