"Wir haben 55 Minuten lang eine sehr starke Leistung gezeigt", freute sich Manager Kay-Sven Hähner über den gelungenen Playoff-Auftakt seiner HCL-Handballerinnen. Im Hinspiel des Viertelfinales um den Deutschen Meistertitel dominierten sie Gastgeber Frankfurter HC fast nach Belieben.

Einen schmerzenden Stachel hatten die Leipziger auf ihrem Weg an die Oder noch im Fleisch stecken. Zuletzt verließen sie im Februar die dortige Brandenburg-Halle nämlich mit einer ungewöhnlich deutlichen 20:30-Niederlage im Gepäck. Eine zusätzliche Motivation also, um dem Tabellensechsten im ersten Spiel der Meisterschafts-Playoffs mit der richtigen Einstellung entgegenzutreten.

Acht Minuten lang sah es danach aus, als würde es das erwartet enge Spiel werden. Das war genau bis zu dem Zeitpunkt, wo Saskia Lang den HCL zum ersten Mal in Führung brachte (2:3/ 8.). Und weil Tore werfen Spaß macht, beteiligten sich gleich auch Karolina Kudlacz, Louise Lyksborg, Mette Ommundsen und Anne Müller an diesem Plaisir – schon stand es 2:7 (14.). Der ein oder andere der anwesenden 890 Zuschauer begann sich allmählich zu fragen, wann denn nun auch der FHC ins Spiel einzugreifen plane. Zehn lange Minuten lagen zwischen dem zweiten und dritten Tor der Brandenburgerinnen (3:7/ 15.). Besser wurde es bis zur Pause nicht – zumindest aus Sicht des FHC. Leipzig blieb konzentriert und aggressiv, nahm beim 8:13 eine Fünf-Tore-Führung mit in die Halbzeit.
Der Pausentee schien erfrischend gewesen zu sein, denn der HCL legte nach Wiederbeginn furios los. Zwar durfte erst noch Franziska Mietzner auf 9:13 verkürzen, doch in den folgenden drei Minuten hatte Leipzig gleich vier Antworten parat (9:17/ 34.). Jetzt drohte Frankfurt in eigener Halle ein Debakel. Mit der Neun-Tore-Führung war beim 11:20 (42.) allerdings der Höhepunkt erreicht. Leipzig zog das Match nun nicht mehr mit ganzer Konsequenz durch, ließ den Gegner in den letzten paar Minuten den klaren Vorsprung auf fünf Treffer abknabbern (Endstand 21:26). Eben diese fünf Minuten Schlendrian waren es auch, die Manager Hähner an der insgesamt tollen Vorstellung des HCL bemängelte. “Es ist ein bisschen schade, wir haben das nicht konsequent zu Ende gespielt – normalerweise müssen wir die hier mit acht Toren weghauen”.

Zwar sollte auch das erreichte 26:21 als komfortable Ausgangssituation für das Rückspiel taugen, doch Hähner weiß: “Darauf können wir uns nicht ausruhen, wir müssen noch mal 60 Minuten hart arbeiten und Vollgas geben”. Schon am Mittwoch um 18:30 Uhr soll in der Arena Leipzig der Einzug ins Halbfinale vollbracht werden.
FHC Frankfurt/O.: Melanie Herrmann, Mandy Burrekers – Annika Nega (1), Franziska Mietzner (7/2), Susann Schneider (1), Janine Wegner (3), Lisa-Marie Preis, Mandy Hering (3), Kira Eickhoff, Friederike Gubernatis (2), Anja Scheidemann, Jessy Kramer, Christine Beier (4). Trainer: Dietmar Schmidt.
HC Leipzig: Katja Schülke, Julia Plöger – Rannveig Haugen, Maura Visser (4/3), Louise Lyksborg (3), Natalie Augsburg (3), Anne Müller (1), Luisa Schulze (1), Karolina Kudlacz (3), Ania Rösler (1), Saskia Lang (3), Anne Hubinger, Marlene Windisch, Mette Ommundsen (7/2). Trainer: Stefan Madsen.

Schiedsrichter: Matthias Brauer/ Kay Holm. Zwei-Minuten-Strafen: Frankfurt 1x (Gubernatis), HC Leipzig 4x (2x Augsburg, 2x Schulze). Siebenmeter: Frankfurt 2/2 (Mietzner 2/2), HC Leipzig 6/5 (Visser 4/3, Ommundsen 2/2). Zuschauer: 890 in der Brandenburg-Halle, Frankfurt/O.
Bayer Leverkusen – VfL Oldenburg 26:21
FHC Frankfurt/O. – HC Leipzig 21:26
Frisch Auf Göppingen – Buxtehuder SV 24:28
HSG Blomberg-Lippe – Thüringer HC (22. April, 16 Uhr)

Die Rückspiele finden alle am kommenden Mittwoch, 25. April, statt.

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