Immer wieder Buxtehude. Schon im Vorjahr rang der HCL mit den Rand-Hamburgern um den Einzug ins Meisterschaftsfinale - und verlor. Diesmal allerdings hat Leipzig im Hinspiel Acht gegeben - im doppelten Wortsinne. Denn beim überzeugenden Heimsieg am Mittwoch konnten acht Tore vorgelegt werden. Be-acht-lich.

Der am Wochenende erzielte dritte Platz im DHB-Pokal hatte bei den Leipziger Handballerinnen nicht wirklich große Freude ausgelöst. Aber er hatte eine wichtige Erkenntnis eingebracht: Der HCL kann Buxtehude in die Schranken weisen. Zu Spielbeginn schienen die Leipzigerinnen vor der spärlichen Kulisse von 1.988 Zuschauern diesbezüglich allerdings noch nicht völlig überzeugt. Vier Anläufe brauchte das Madsen-Team, um erstmals ins Tor zu treffen. “Ich denke, das ist bei solchen Spielen normal, dass am Anfang etwas Aufregung und Zittern dazu gehört”, beschrieb Anne Hubinger die ersten Spielminuten.

Der BSV konnte aus diesem Anfangswackler kein Kapital schlagen. 0:1 und 1:2 waren seine einzigen beiden Führungen im gesamten Spielverlauf. Doch als Maura Visser innerhalb von zwei Minuten gleich drei Strafwürfe verwandelte, war das Feld für Leipzig bereitet (5:3/ 12.). Bis auf fünf Tore wuchs der Vorsprung im restlichen Verlauf der ersten Hälfte an (13:8/ 26.). Dass dieser bis zur Pause nicht noch weiter nach oben strebte lag sicher auch darin begründet, dass sich Kreisläuferin Anne Müller kurz vor dem Wechsel zwei Zeitstrafen einfing – zwischen beiden lag exakt eine Minute Spielzeit. So ging es mit einem 14:10 in die Kabinen, was gewiss auch keine schlechte Ausgangsposition darstellte.
“Wir haben dann gut ins Spiel gefunden, haben unser Ding durchgezogen”, bezeichnet Hubinger den Prozess, der zu diesem Zeitpunkt schon längst im Gange war. Auch wenn Leipzig die ersten Minuten in Hälfte zwei erneut zur Selbstfindung benötigte, startete die Rakete gerade zu dem Zeitpunkt in den Orbit, als Buxtehude beim 15:12 (34.) so dicht dran war wie lange nicht mehr. Denn in der anschließenden 5:1-Phase spielten sich die Gastgeber in einen kleinen Rausch, auf den die Niedersachsen keine Antwort wussten (20:13/ 41.). Vielmehr hatte es ihnen für den Rest der Partie die Sprache verschlagen, denn der HCL tänzelte in der Schlussphase beständig am Rande der demoralisierenden 10-Tore-Differenz. Geknackt wurde diese letztlich zwar nicht, doch mit dem deutlichen 31:23 hat die Madsen-Truppe ihren Buxtehuder Gästen eine anständig dicke Denkaufgabe für das Rückspiel mit auf den Heimweg gegeben.

“Wir haben unser Soll, erfüllt – das ist eine gute Ausgangsposition”, freute sich hinterher Rückraum-Youngster Anne Hubinger. “Wir wollten hier in der Arena, mit den Zuschauern und dem Heimvorteil im Rücken, auf jeden Fall gewinnen und ein paar Tore vorlegen. Denn in Buxtehude wird es ein ganz schweres Spiel. Die sind sehr heimstark und werden dann mit einem ganz anderen Tempo kommen”. Das Rückspiel, das den Meisterschaftsfinalisten hervorbringen wird, steht bereits am morgigen Samstag um 19:30 Uhr auf dem Plan. Bleibt zu hoffen, dass sich der HC Leipzig erneut acht-bar aus der Affäre ziehen kann.
HC Leipzig: Katja Schülke, Julia Plöger – Rannveig Haugen, Maura Visser (9/7), Louise Lyksborg (1), Natalie Augsburg (6), Anne Müller (1), Luisa Schulze (3), Karolina Kudlacz (6), Ania Rösler, Saskia Lang (2), Anne Hubinger (2), Mette Ommundsen (1). Trainer: Stefan Madsen.
Buxtehuder SV: Antje Lenz, Jana Krause – Lone Fischer, Randy Bülau, Friederike Lütz (2), Melissa Luschnat, Diane Lamein (4), Isabell Kaiser, Jana Stapelfeldt, Katja Langkeit (4), Jessica Oldenburg (4), Maxi Hayn, Josephine Techert (5), Stefanie Melbeck (4/3). Trainer: Dirk Leun.

Schiedsrichter: Lars Geipel/ Marcus Helbig. Zwei-Minuten-Strafen: HC Leipzig 2x (2x Müller), Buxtehude 4x (Lütz, Techert, 2x Melbeck). Siebenmeter: HC Leipzig 8/7 (Visser 8/7), Buxtehude 3/3 (Melbeck 3/3). Zuschauer: 1.988 in der Arena Leipzig.
HC Leipzig vs. Buxtehuder SV 31:23
Bayer Leverkusen vs. Thüringer HC 26:25

Die Rückspiele finden am Samstag, 5. Mai statt.

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