Nun darf man beim HC Leipzig doch noch jubeln. Nachdem das etwas abrupte Saisonende der Bundesliga-Frauen einen faden Nachgeschmack hinterlassen hatte, sorgte das A-Jugendteam am Sonntag für Erfrischung. Im Final-Four-Finale um die Deutsche Meisterschaft siegte es im Siebenmeter-Werfen und verteidigte damit den Titel des Vorjahres.

Zum dritten Mal hintereinander schafften es die jungen Handballerinnen in die Endrunde der besten Vier. Im Vorjahr kehrten sie mit dem Meistertitel zurück, was sie aus Sicht des Trainerduos Dr. Marion Mendel und Max Berthold diesmal dennoch nicht automatisch zum Favoriten machte. “Wir gehen diesmal, anders als im Jahr zuvor, mit einer sehr jungen Mannschaft an den Start”, erklärte Mendel. Dass es sich dabei aber nicht um eine Truppe voller Greenhorns handelt, lassen bereits Namen wie Anne Hubinger, Alexandra Mazzucco und Marlene Windisch vermuten. Diese zählen nicht nur zur Riege der zahlreichen Leipziger Jugend- und Juniorinnen-Nationalspieler, sondern haben bereits im Frauen-Bundesligateam und im europäischen Cupwettbewerb ihre Erfahrungen gesammelt.

In Blomberg bekam es der HCL im Halbfinale zunächst mit dem VfL Oldenburg zu tun, der nach einer 12:7-Pausenführung mit 28:21 bezwungen werden konnte. Im sonntäglichen Finale gegen die Gastgeber der HSG Blomberg-Lippe machten es die Leipzigerinnen spannender. Zur Halbzeit lagen sie beim 14:9 zwar noch mit fünf Toren vorn, mussten diesen Vorsprung im zweiten Durchgang allerdings nach und nach hergeben. So endete die Partie mit einem 24:24-Unentschieden, und das Siebenmeter-Werfen musste die Entscheidung bringen. Dort erlangte HCL-Hüterin Nicole Roth Heldenstatus. Die 17-Jährige fischte den entscheidenden Siebenmeter weg und sorgte damit für den 28:27-Sieg und gleichzeitig für die erfolgreiche Verteidigung des Meistertitels aus dem Vorjahr.

“Das war wirklich eine tolle geschlossene Mannschaftsleistung, darauf können alle stolz sein”, lobte HCL-Manager Kay-Sven Hähner die junge Garde, “Ich habe großen Respekt vor der Leistung dieser jungen Mannschaft, auch wenn das Spiel am Ende eigentlich keinen Verlierer verdient hätte.” Die rauschende Meisterfeier muss jedoch noch bis Ende des Monats warten, denn schon am heutigen Montag machen sich alle sieben Jugend- und Juniorinnen-Nationalspieler wieder auf den Weg zu Lehrgangsmaßnahmen.

Auch das B-Jugendteam durfte am Wochenende im Final-Four ran und musste sich ebenfalls im Siebenmeter-Werfen bewähren. Im Spiel um Platz 3 hatten allerdings die Gegner vom TSV Ratekau die Nase vorn (31:32), so dass der Ausflug nach Bühl für die Leipzigerinnen auf dem 4. Platz endete. Meister der B-Mädels wurde indessen Favorit HSG Badenstedt.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Jan Kaefer über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar