Überzeugender Sieg der Leipziger Handballerinnen in ihrem vierten Bundesliga-Spiel. Doch für Youngster Alexandra Mazzucco entwickelte sich die Reise nach Metzingen zu einem kleinen persönlichen Drama. Auf dem Feld war die 19-Jährige nicht zu stoppen, erzielte 6 Tore und konnte stolz auf ihre Leistung sein. Aber danach setzten Knieschmerzen ein - Diagnose: Kreuzbandriss.

Die Hiobsbotschaft erreichte den HCL am Donnerstag. Nachdem Mazzucco im Anschluss an das Metzingen-Spiel über starke Schmerzen im Knie klagte, schaute Teamarzt Dr. Gotthard Knoll genauer hin. Im rechten Knie stellte er einen Riss des hinteren Kreuzbandes fest. Mindestens sechs Monate wird die Rechtsaußen-Flitzerin nun nicht ins Geschehen eingreifen können. Schock bei den HCL-Verantwortlichen. “Ich fasse das nicht, Alex war so super drauf!”, schüttelte Manager Kay-Sven Hähner den Kopf. Noch steht allerdings nicht fest, ob eine Operation nötig ist oder auch eine konservative Behandlung den gewünschten Erfolg bringt.
Am Mittwochabend war noch alles in Butter. Nach den starken Auftritten der Leipzigerinnen in der Champions-League-Qualifikation, war das Team auch gegen Metzingen auf den Punkt konzentriert. Nach 7 Minuten wurden sie dafür mit einer 1:5-Führung belohnt und hatten die Partie voll im Griff. Die brenzligste Phase – wenn diese Beschreibung überhaupt verwendet werden kann – hatte der HCL in der 13. Minute. Die Gastgeber hatten den Vorsprung auf 3:6 verkürzt und bekamen nun einen Siebenmeter zugesprochen. Doch Julia Plöger fischte den Strafwurf weg. Der Leipziger Express konnte weiterrasen – nächster Halt 4:10 (19.). Zur Halbzeitpause betrug der Vorsprung dann schon 7 Tore (8:15). Genau diese Anzahl an Treffern hatte Maura Visser beigetragen, die viermal aus dem Feld und dreimal vom Punkt erfolgreich war.

Die erste Minute der zweiten Hälfte – und nur diese Minute – gehörte Metzingen. Zweimal trafen sie (10:15/31.) und schienen damit ihre Gäste erst recht zu motivieren. Denn schon drei Minuten später war beim 10:18 (34.) so viel Luft zwischen beiden Kontrahenten wie noch nie. Den Treffer Nummer 17 hatte Alexandra Mazzucco beigesteuert und war scheinbar auf den Geschmack gekommen. Nachdem sie auch das 11:19 (36.) besorgt hatte, drehte sie in der Schlussviertelstunde richtig auf. In der 43. Minute und einem Zwischenstand von 14:21 übernahm der aus Bayern stammende Youngster die Regie. Vier Tore in Folge schenkte sie Metzingen ein, erzielte damit ein 14:25 (50.) und einen lupenreinen Hattrick-XXL (oder wie bezeichnet man eine Vier-Tore-Serie? Quartett-Trick?). Damit war das Spiel endgültig entschieden, der Endstand von 18:31 letztlich nur noch Formsache.

“Ich konnte durch die Torhüter- und Abwehrleistung der Mädels immer gut ablaufen und mich positionieren”, beschrieb Mazzucco ihr Erfolgsrezept des Tages. “Wir hatten uns vorgenommen, sehr aggressiv in der Abwehr zu spielen und dann schnelle einfache Tore nach vorne zu machen. Das hat dann ja auch geklappt”. Auf ihre Leistung war sie zu Recht stolz. “So kann das gerne weitergehen!”, freute sie sich. Doch dann kamen die Schmerzen – und die Diagnose…
TuS Metzingen vs. HC Leipzig 18:31 (8:15)

TuS Metzingen: Glaser, Stockhorst, Hansen, Engel (2), Mössinger (1), Balogh (3), Tuc (1), Kubasta (1), Stefani, Ilyes (7/3), Smideliusz (1), Antonewitch, Großmann (2), Padutsch, Beddies. Trainer: Edina Rott.
HC Leipzig: Schülke, Plöger, Visser (8/3), Augsburg (5), Müller (2), Reiche (2), Kramer (1), Bont (2), Kudlacz, Lang (4), Hubinger (1), Mazzucco (6), Windisch. Trainer: Stefan Madsen.

Schiedsrichter: Christoph Maier/ Michael Kilp. Zwei-Minuten-Strafen: Metzingen: 1x (Engel), HC Leipzig 4x (Augsburg 2x, Müller, Mazzucco). Siebenmeter: Metzingen 4/3 ,HC Leipzig 4/3. Zuschauer: ? in der Ösch-Sporthalle, Metzingen.
FHC Frankfurt/Oder – HSG Bad Wildungen 25:21
HSG Blomberg-Lippe – Thüringer HC 27:37
Bayer Leverkusen – VfL Oldenburg 31:35
DJK/MJC Trier – Buxtehuder SV 30:43
TuS Metzingen – HC Leipzig 18:31
Frisch Auf Göppingen – TuS Weibern (am 11.11.)1.) Thüringer HC (4 Spiele/ 8 Punkte/ +42 Tore)
2.) Buxtehuder SV (4/ 8/ +37)
3.) VfL Oldenburg (4/ 8/ +26)
4.) HC Leipzig (4/ 7/ +31)
5.) FHC Frankfurt/Oder (4/ 4/ +4
6.) HSG Blomberg-Lippe (4/ 4/ -3)
(…)

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