Zwischen zwei kraftraubenden Europacup-Partien hatten die Leipziger Handballerinnen am Mittwochabend im Bundesligaspiel gegen Koblenz/ Weibern einen eher entspannten Arbeitstag. Der Rekordmeister schickte seine Gäste aus Rheinland-Pfalz klar mit 32:18 nach Hause und fand dabei die Muse, einige Angriffsvarianten für das wichtige internationale Match am Wochenende einzustudieren.

Schnee im März ist kein guter Garant für pünktliche Anwurfzeiten. So vermeldete das Schiedsrichter-Duo Maike und Tanja Schilha ein “Nichts-geht-mehr!” nach Leipzig, nachdem die Schwestern bei ihrer Anreise aus Baden-Württemberg im Stau stecken geblieben waren. Eine Absage des Bundesligaspiels konnte jedoch verhindert werden, weil die Kollegen Hartmann und Schneider in die Bresche sprangen. Ihr Weg aus Magdeburg war deutlich kürzer, so dass sich die Verspätung mit 15 Minuten im Rahmen hielt.
Ziemlich spät ins Spiel kamen auch die Gäste aus Rheinland-Pfalz. Zehn Minuten lang schienen sie gar nicht auf dem Feld zu stehen, was Leipzig zu einem – auch eher selten anzutreffenden – 9:0 Vorsprung verhalf. Die größte Spannung war damit schon mal raus. Auch die kurze Phase der Gegenwehr – die aus dem 9:0 ein 9:3 machte (14.), schuf nicht wirklich das Gefühl, dass man sich aus Leipziger Sicht um die zwei Punkte ernsthaft noch Sorgen machen müsse. Dieser Eindruck wurde faktisch in Beton gegossen, als der HCL umgehend 6 Kisten nachlegte und nach 20 Minuten glasklar mit 15:3 führte. Das Wort “Klassenunterschied” wäre an dieser Stelle sicher nicht völlig unangebracht.

Bei 17:8 wurden die Seiten gewechselt. Aber auch danach hielten die “Vulkan-Ladies” nicht das, was ihr Name versprach. Kein Explodieren, kein Feuer. “Die Luft ist raus bei uns”, bekannte hinterher die Gästetrainerin Barna Ildiko. So bewahrte der HC Leipzig in der zweiten Hälfte einen Mindestabstand von zehn Toren und probierte einige Angriffsvarianten für das bevorstehende große Spiel gegen Rostov-Don aus. Alle Spielerinnen kamen zum Einsatz und alle dankten dies auch mit erzielten Toren.

“Das war leichter als wir es erwartet haben”, wunderte sich Saskia Lang über den Mittwochs-Spaziergang. “Wir sind wie immer mit voller Konzentration ins Spiel gegangen. Das war auch wichtig, wir wollten zwischen den zwei Europacupspielen kein Duselspiel. Das haben wir uns fest vorgenommen und ich glaube, wir haben das auch gut umgesetzt”.
HC Leipzig vs. Vulkan-Ladies Koblenz/ Weibern 32:18 (17:8)

HC Leipzig: Schülke, Plöger – Visser (3/2), Augsburg (6), Müller (4), Reiche (1), Kramer (1), Bont (3), Schulze (2), Kudlacz (5/2), Lang (3), Hubinger (1), Möschter (1), Windisch (2/1). Trainer: Stefan Madsen.
Koblenz/ Weibern: Mikszto, Herbst, Kils (4), Atanasoska, Klingenberg, Zimmermann, Salz (3), Lennartz, Willimann, Frank (2), Sorger, Huber, Kazaki (5), Jaszczuk (4), Vasilescu. Trainerin: Barna Ildiko.

Schiedsrichter: Hartmann/ Schneider. Zwei-Minuten-Strafen: HCL 1x (Schulze), Koblenz/Weibern 1x (Kils). Siebenmeter: HCL 5/6 (Visser 2/3, Kudlacz 2/2, Windisch 1/1), Koblenz/Weibern 0/1 (Huber 0/1). Zuschauer: 1.196 in der Arena Leipzig.
Thüringer HC – VfL Oldenburg 39:25
HC Leipzig – Koblenz/ Weibern 32:18
DJK/MJC Trier – Bayer Leverkusen 26:34
Buxtehuder SV – HSG Bad Wildungen (am 16. März)
TuS Metzingen – FHC Frankfurt/O. (am 16. März)
HSG Blomberg-Lippe – Frisch Auf Göppingen (am 17. März)
1.) Thüringer HC (20 Spiele/ 33 Punkte/ +169 Tore)
2.) HC Leipzig (20/ 32/ +112)
3.) Buxtehuder SV (19/ 31/ +82)
4.) VfL Oldenburg (20/ 27/ +54)
5.) Bayer Leverkusen (20/ 24/ +40)
6.) Frisch Auf Göppingen (19/ 22/ +18)
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Das nächste Spiel:

Samstag 16. März um 15:00 Uhr
HC Leipzig – Rostow-Don
Cupwinners Cup, Viertelfinale.

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