Der SC DHfK kann gegen die Top-Teams der Liga mithalten. Das bewiesen die Leipziger Handballer einmal mehr am Samstag beim Tabellenvierten HSG Nordhorn-Lingen. Dort lagen sie zur Halbzeit mit 14:15 vorn, standen am Ende aber erneut mit leeren Händen da. Mit einem Spiel weniger als die Keller-Konkurrenz, rutschte die Jungandreas-Truppe deshalb vorerst auf einen Abstiegsrang. Doch vier Heimspiele in Folge sollen nun wichtige Punkte bringen.

Die 1.652 Zuschauer bekamen eine handfeste Partie geboten, die für Wilmes (Nordhorn) und Oehlrich (DHfK) per Disqualifikation vorzeitig zu Ende war. Der Leipziger Kapitän hatte bereits zur Halbzeit zwei Zeitstrafen hinter sich gebracht, wurde deshalb in der Folge sicherheitshalber nur noch im Angriff eingesetzt. Seine zupackende Art fehlte dadurch natürlich im Abwehrverbund. “Thomas ist einfach nicht ersetzbar”, musste sein Trainer Uwe Jungandreas erkennen.

Die erste Halbzeit war völlig offen, hatte zehn Gleichstände zu bieten. DHfK-Keeper Gabor Pulay lief dabei zu Hochform auf, pflückte die Bälle wie Kirschen. In der 14. Minute war es René Boese, der mit seinem 7:8 per Siebenmeter für die erste Gästeführung des Tages sorgte. Zwar hielt dieses gute Gefühl lediglich 17 Spielsekunden lang, doch in den letzten fünf Minuten vor dem Wechsel legten die Grün-Weißen noch mal eine Schippe drauf. Erst erzielte Matthias Gerlich das 11:12 (25.), dann gab es durch Treffer von Oehlrich und Boese sogar erstmals einen Leipziger Zwei-Tore-Vorsprung (13:15/ 29.). Es schien also etwas zu holen zu sein bei den Niedersachsen.
Doch dagegen hatte Nordhorns Torhüter Björn Buhrmester etwas einzuwenden. An ihm bissen sich die Leipziger im zweiten Abschnitt die Zähne aus. Das 17:18 (34.) durch Till Riehn sollte dann auch die letzte Leipziger Führung gewesen sein. Anschließend läuteten vier Tore der Gastgeber die Entscheidung ein (21:18/ 39.). Fortan führten nur noch die Niedersachsen. Zwar schnupperte die Jungandreas-Sieben beim 21:20/40., 22:21/41., 23:22/44. und 25:24/47. noch viermal am möglichen Punktgewinn. Der Favorit zog jedoch immer wieder auf drei davon, ließ sich den Heimsieg nicht mehr streitig machen. “Leipzig ist als eine Top-Mannschaft aufgetreten und hat uns alles abverlangt”, hatte Nordhorn-Trainer Heiner Bültmann viel Lob für die mutigen Gäste übrig. Diese können sich darfür freilich nichts kaufen. “Wir haben in den letzten Spielen gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte gespielt, bei allen konnten wir gut mitspielen, haben uns aber jedes Mal nicht belohnt”, grämte sich Coach Jungandreas, der sich vor allem über die hohe Zahl von 32 Gegentoren ärgerte.

Mit Hüttenberg (06.04.), Friesenheim (11.04.), Ferndorf (20.04.) und Leutershausen (27.04.) werden nun in rascher Folge vier Teams in der Leipziger Arena vorstellig, die nach Möglichkeit sämtliche Punkte in der Messestadt abliefern sollen. Siege gegen die beiden Schlusslichter Ferndorf und Leutershausen sind bei der Mission Klassenerhalt zumindest Pflicht. Um bei allen Partien möglichst viele Zuschauer in die Arena zu locken, gibt es die vier Heimspiel für zusammen nur 42 Euro (30 Euro ermäßigt) zu buchen. Kinder von 7 bis 14 Jahren zahlen 18 Euro, Jüngere kommen kostenlos zum Handballspektakel.
HSG Nordhorn-Lingen vs. SC DHfK Leipzig 32:30 (14:15)

HSG Nordhorn-Lingen: Burhmester, Bartels (nicht eingesetzt) – Verjans 5, Wilmsen, Mickal, Miedema 9, Meyer 4, Schagen 6/1, Poll, Trodler 2, Terwolbeck 1, de Boer, Rigterink, Wiese 5.
SC DHfK Leipzig: Levshin, Pulay – Streitenberger, Baumgärtel 6/1, Oehlrich 5, Binder 1, Ogano, Gerlich 7, Boese 7/2, Riehn 1, Feld 3, Emanuel, Krzikalla (beide nicht eingesetzt).

Schiedsrichter: Frederic Linker/ Sascha Schmidt. Siebenmeter: Nordhorn 1/1 (Schagen 1/1), DHfK 4/3 (Baumgärtel 1/1, Boese 3/2). Zwei-Minuten-Strafen: Nordhorn 4x (Miedema, 3x Wilmsen), DHfK 4x (Boese, 3x Oehlrich). Zuschauer: 1652 im Euregium Nordhorn.
1. TV Emsdetten (27/ 44/ +83)
2. Bergischer HC (26/ 40/ +112)
:
14. EHV Aue (26/ 20/ -10)
15. Eintr. Hildesheim (26/ 20/ -8)
16. Henstedt-Ulzburg (26/ 20/ -46)
17. SC DHfK Leipzig (25/ 19/ -52)
18. TuS Ferndorf (26/ 16/ -78)
19. SG Leutershausen (26/ 14/ -48)
20. Post Schwerin (0)

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