Das Drehbuch der Final-Four-Pokalendrunde stimmt. Vor eigenem Publikum qualifizierten sich die Handballerinnen des HC Leipzig am Samstag erwartungsgemäß für das Finale. Mit einer konsequenten Leistung ließen sie dem Buxtehuder SV beim 33:23 keine Chance. "Wir haben heute einfach nichts zugelassen.", war auch HCL-Trainer Max Berthold mit seinem Team vollauf zufrieden. Im Endspiel am Sonntag soll gegen Blomberg-Lippe nun der Pokal her.

Mit einer blau-gelben Choreo und dem riesigen Spruchband: “Pokal: Unser Ziel, Leipzigs Chance!” begrüßten die Leipziger Handballfans ihr Team in der Arena. Diese war mit insgesamt 4.800 Zuschauern schon ordentlich gefüllt – die Kulisse stimmte also. Und auch das Resultat auf der Anzeigetafel nahm bald die von den Gastgebern gewünschte Form an. Denn der HCL präsentierte sich vom Anpfiff weg konzentriert und zielstrebig.

Kompromisslosigkeit in der Abwehr und Treffsicherheit im Angriff waren die beiden Zutaten für eine gelungene Handballvorführung der Leipzigerinnen. Nach sieben Minuten führten diese mit 4:1 und waren bis dahin nahezu fehlerfrei geblieben. Buxtehude, das seit dem Jahr 1993 vergeblich auf einen Sieg in Leipzig wartet, schaffte wenig später zwar den 4:3-Anschluss (8.), danach aber brach es über sie herein. Der HCL legte eine Schippe drauf, erzielte fünf Tore in Folge und zog mit 9:3 (14.) davon.
Damit war die Partie nach einer knappen Viertelstunde faktisch entschieden. “Wir haben versucht zu kämpfen, aber Leipzig war stärker.”, fasste die Buxtehuderin Randy Bülau hinterher in einem Satz zusammen, was sich vorher auf dem Feld spielerisch offenbart hatte. Beim Stand von 17:11 wechselten die Teams die Seiten, ein Nachlassen war danach beim HCL nicht festzustellen. “Wir haben in der Halbzeit gesagt, es geht wieder bei Null los, weil wir wussten, dass Buxtehude nochmal mit vollem Tempo kommen wird. Deswegen haben wir weiterhin 100 Prozent gegeben.”, verriet HCL-Kreisspielerin Luisa Schulze im L-IZ-Interview.

Die Folge: Der Leipziger Vorsprung wuchs. Die Zehn-Tore-Marke war in Minute 47 erreicht, als Anne Müller zum 25:15 traf. Der Rest war Schaulaufen. “Als in den letzten zehn Minuten klar war, dass wir gewinnen, hatten wir natürlich noch mehr Spaß daran.”, so Schulze nach dem 33:23-Sieg. “Wir haben heute unser Spiel gespielt und eine harte Abwehr gestellt, das zeigen die 23 Gegentore.”, beschreibt sie die Grundlage für den deutlichen Erfolg. “Wir haben unsere Spielzüge im Training einfach nochmal bekräftigt und haben alles dafür gegeben, dass wir uns auf unser Spiel konzentrieren – und das haben wir dann heute gespielt.”

Zuviel Euphorie möchte man im Leipziger Lager allerdings nicht entfachen. “Jetzt müssen wir aber ganz schnell die Arme wieder runter kriegen und uns auf das Finale vorbereiten.”, mahnte Coach Berthold. Luisa Schulze sah das ähnlich: “Wir müssen am Boden bleiben. Der erste Schritt ist gemacht und jetzt müssen wir uns auf morgen konzentrieren. Das wird nochmal mindestens ein genauso schweres Spiel.” Das Finale steigt am heutigen Sonntag um 14:30 Uhr in der Arena Leipzig. Gegner der Leipzigerinnen ist – etwas überraschend – die HSG Blomberg-Lippe, die in letzter Sekunde mit 27:26 gegen Bayer Leverkusen gewinnen konnte.
HC Leipzig vs. Buxtehuder SV 33:23 (17:11)
Final 4 – DHB-Pokalendrunde, Halbfinale

HC Leipzig:
Herrmann, Plöger, Roth, Schülke – Visser (3), Mazzucco (2), A.Müller (6), Bont (1), Schulze (3), Kudlacz (4), Hubinger (1), Lang (5), S.Müller (7/2), Rösike (1). Trainer: Max Berthold/ Wieland Schmidt.
Buxtehuder SV: Lenz, Louwers, Gronemann – Deen, Bülau (8/6), Luschnat, Limberg (1), Lamp, Gubernatis (3/1), Stapelfeldt (4), Oldenburg (3), Techert, Kaiser (2), Hayn (1), Zelmel (1). Trainer: Dirk Leun.

Schiedsrichter: Brodbeck/ Reich. Zwei-Minuten-Strafen: HCL 4x (Visser, Schulze, Hubinger, S.Müller), Buxtehude 3x (Lamp, Gubernatis, Stapelfeldt). Siebenmeter: HCL 2/2 (S.Müller 2/2), Buxtehude 7/7 (Bülau 6/6, Gubernatis 1/1). Zuschauer: 4.800 in der Arena Leipzig.

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