Nur neun Tage nach dem historischen 42:22-Heimsieg des HCL gegen Hypo Niederösterreich, trafen beide Teams am Sonntag erneut aufeinander. In Maria Enzersdorf hatten die Leipzigerinnen auch diesmal die Nase vorn und machten damit vorzeitig den Einzug in die Hauptrunde der Champions League klar. Nun ist sogar der Gruppensieg drin. Mit einem Erfolg am kommenden Sonntag zu Hause gegen Dinamo Wolgograd, könnte der schon so gut wie eingetütet werden.

Dass die Blau-Gelben verloren haben, war aus Leipziger Sicht ausnahmsweise gar nicht schlimm. Denn diesmal war es Gastgeber Hypo Niederösterreich, der die vertraute Farbkombination ins Feld führte. Die erste Viertelstunde lang schien dieser Leipzig-Look auch direkt auf die Leistung abzufärben. So führten die Maria Enzersdorfer anfangs mit 5:3 (11.). Alle fünf Treffer hatte Goalgetterin Acimovic erzielt, drei davon per Siebenmeter.

Ob das wilde Spiel der Farben die in lila-grün agierenden HCL-Handballerinnen anfangs in die Irre führte, bleibt auf ewig ungeklärt. Fakt ist, dass Leipzig nach 2:3-Führung (4.) ganze elf Minuten (!) keinen erfolgreichen Abschluss fertig brachte. Sechs Angriffe gingen erfolglos dahin, darunter auch ein freier Wurf vom Kreis und ein Siebenmeter.
Erst nach besagter Viertelstunde beendete HCL-Linksaußen Helena Hertlein diese Torflaute und traf zum 5:4-Anschluss. Noch in der selben Spielminute musste sich Hypo auf immer von seinem Vorsprung verabschieden. Jetzt war Leipzig da, baute bis zur Pause seine eigene Führung bis auf fünf Tore aus (7:12).

In der zweiten Halbzeit ließ der HCL keine Luft mehr ran, dominierte nach Belieben. Wie bereits im Hinspiel, verzweifelten die Österreicher am Leipziger Abwehrriegel und konnten erst in der 40. Minute ihren zehnten Treffer verbuchen. Auch wenn Hypo den Namen eines großen Bankhauses im Namen führt, die weitaus bessere Performance lieferten die Gäste ab. Deren Tor-Rendite wuchs und wuchs. In der 48. Minute waren es beim 11:21 erstmals plus zehn.

Danach allerdings war im Leipziger Spiel nicht mehr alles Gold was glänzt. In den Abschluss mogelte sich nun eine gewisse Leichtfertigkeit ein, die zahlreiche Chancen zunichte machte und als Konsequenz vermehrt zu Gegentreffern führte. Das ermöglichte Hypo, in den letzten fünf Spielminuten noch sechs Tore zu erzielen, was das Endergebnis (18:24) für die Gastgeberinnen zumindest ein bisschen weniger deprimierend gestaltete.
Hypo Niederösterreich vs. HC Leipzig 18:24 (7:12)
Champions League, Gruppenphase (Gruppe A)

Hypo Niederösterreich: Hajgato, Sanko – Acimovic (8/4), Gomes da Rocha, Kaiser, Costa (3), Rotis-Nagy, Dedic (3), Musalem Araos, Wess, Belik, Budecevic, Goricanec (1), Lerant (3), Mauler. Trainer: Ferenc Kovacs.
HC Leipzig: Schülke, Roth – Lang (4), Mazzucco (4), A.Müller (2), Kudlacz (5/2), Schulze (3), Visser (3), Ioneac, Hubinger (1), Urbicht, Hertlein (2), Reimer, Rösike. Trainer: Norman Rentsch.

Schiedsrichter: Michalis Tzaferopoulos/ Andreas Bethmann (beide Griechenland). Zwei-Minuten-Strafen: Hypo 4x (Costa, Dedic, Rotis-Nagy, Gomes da Rocha), HCL 1x (Mazzucco). Siebenmeter: Hypo 4/4 (Acimovic 4/4), HCL 2/4 (Kudlacz 2/2, Visser 0/1, Schulze 0/1). Zuschauer: 700 im BSFZ Südstadt, Maria Enzersdorf (Österreich).

Mehr Informationen zur EHF-Champions-League:
www.ehfcl.com/women/2014-15/rounds/2/Group+Matches

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