Vor dem Spiel am Sonntagnachmittag mieden die DHfK-Verantwortlichen das Wort "Aufstieg" wie der Teufel das Weihwasser. Doch nach dem 28:23-Sieg gegen Verfolger Rimpar klang es nach mehr Zuversicht: „Natürlich wollen wir jetzt, wenige Spieltage vor Saisonende, aufsteigen und sagen das auch öffentlich“, so Trainer Christian Prokop nach der Partie.

Die Erkältungswelle, die seine Handball-Männer noch in den Vortagen geplagt hatte, merkte man ihnen bei der meist souveränen Leistung nicht an. In diesem Punkt ließ Bastian Roscheck etwas tiefer blicken: „Mag sein, dass es nicht so aussah, aber wärt ihr in der Halbzeit in der Kabine gewesen, hättet ihr sehen können, wie platt wir sind. In so einem wichtigen Spiel lässt Adrenalin aber vieles vergessen“, erklärte er gegenüber der L-IZ.

Der Schlüssel zum Sieg sei eine kompakte Abwehrleistung gewesen, die gut in Tempogegenstöße umgemünzt wurde. Und das wirkte gegen die stärkste Abwehr der Liga. Zwar hat Rimpar nach der Begegnung drei Gegentreffer mehr kassiert als die Messestädter, die Wölfe spielten aber auch ein Spiel mehr.

Jan Winkler (Rimpar) versucht Philipp Pöter (SC DHfK) auszubremsen. Foto: Jan Kaefer
Jan Winkler (Rimpar) versucht Philipp Pöter (SC DHfK) auszubremsen. Foto: Jan Kaefer

Um so bedeutender sind die 28 Tore gegen die Gäste, die nun auf Platz fünf rutschen, aber weiter im spannenden Rennen um die Aufstiegsplätze mitmischen. „Dazu müssen wir aber vier Siege aus den restlichen Spielen holen“, schätzte Gäste-Trainer Jens Bürkle die Situation ein.

Am Sonntag hatten die Wölfe allerdings nicht ihren bissigsten Tag und wirkten nach starkem Beginn etwas einfallslos vor dem Sechsmeter-Kreis. Was wiederum für die gute Arbeit der Hausherren spricht, die etliche Bälle schon mit solidem Mittelblock entschärfen konnten.

Schnell und mit vereinzelten Ausnahmen auch sicher, wanderte die Kugel dann wieder Richtung gegnerisches Tor und die Abschlussquote ließ nicht viel zu wünschen übrig. Hinzu kam ein bis in die Haarspitzen motivierter Felix Storbeck, der wie sein Gegenüber einige hundertprozentige Chancen zunichte machte.

Philipp Weber (SC DHfK) - hier im Luftduell mit Jan Schäffer (Rimpar) - erzielte 8 Tore und war damit erfolgreichster Werfer des Spiels. Foto: Jan Kaefer
Philipp Weber (SC DHfK) – hier im Luftduell mit Jan Schäffer (Rimpar) – erzielte 8 Tore und war damit erfolgreichster Werfer des Spiels. Foto: Jan Kaefer

Wiederholt schallten deswegen die „Felix, Felix!“-Rufe von den mit 3.387 Zuschauern gut besetzten Rängen. Im Endeffekt fasste es Christian Prokop zusammen: „Wir wussten, dass wir eine funktionierende Mannschaft sind, das haben wir heute erneut bewiesen.“

Bis zum 8. Mai können sich die Leipziger Handballer nun in Ruhe vorbereiten. Mit einem Sieg gegen Kellerkind Hildesheim kann der Aufstieg vorzeitig klar gemacht werden. Dagegen werden sich die Niedersachsen stemmen wollen, wenn sie auch das Hinspiel mit 22:31 verloren hatten. Achtung: Die Anwurfzeit wurde wegen der ebenfalls stattfindenden Zweitliga-Fußballpartie auf 17 Uhr vorverlegt.

Die Statistik zum Spiel:
http://sis-handball.de/live/spiel.aspx?key=2339Leipzig_Rimparsim26042015160637

Auch beim Jubeln zieht der SC DHfK seine Kreise. Der Aufstieg ist zum Greifen nahe. Foto: Jan Kaefer
Auch beim Jubeln zieht der SC DHfK seine Kreise. Der Aufstieg ist zum Greifen nahe. Foto: Jan Kaefer

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