Über eine rappelvolle Bude durften sich die Tischtennis-Damen der Leutzscher Füchse am Samstag in der Leplaystraße freuen. Knapp 200 Zuschauer drängten sich um die beiden Wettkampftische, an denen die Leipzigerinnen das erste Mal in ihrer Vereinsgeschichte ein Heimspiel in der 1. Bundesliga bestritten. Gegen den haushohen Favoriten TTG Bingen/Münster-Sarmsheim setzte es jedoch ein klares 0:6.

“Es ist eine absolute Sensation, dass unser Verein in der 1. Bundesliga Spiele bestreitet”, drückte Füchse-Präsident Christian Klas in einer einleitenden Rede seine Freude über das Angekommensein in der Beletage des deutschen Tischtennis aus. Diese Liga wird schon gern mal als die stärkste in Europa bezeichnet. Dort mischen die Leutzscher – die auf ihrem Weg dorthin insgesamt sieben Ligen durchwandern mussten – nun in diesem Spieljahr mit. Auch wenn sie als Viertplatzierte der 2. Liga eigentlich sportlich nicht aufgestiegen wären, wurde ihnen dennoch ein Platz im Oberhaus angeboten.

“Man muss ganz ehrlich sagen, dass wir eigentlich nicht in diese Liga reingehören”, macht sich Kai Wienholz – einer der beiden Trainer des Damenteams – keine Illusionen über die Schwere der sportlichen Aufgabe. “Ich hoffe, dass die Mädels das verkraften, und nicht auf einmal denken, dass sie nicht Tischtennis spielen können. Das hier ist einfach eine andere Ebene”, so der 32-Jährige. Deshalb trichtert er seinen Mädels vor jedem Spieltag ein, vor allem Spaß zu haben. “Sie sollen wirklich jede Sekunde genießen und in sich aufsaugen. Da haben sie etwas, das sie später mal ihren Kindern erzählen können”.
Sportlichen Spaß hatten die Füchse-Frauen an den vorangegangenen drei Spieltagen – die alle auswärts stattfanden – vor allem beim NSC Watzenborn-Steinberg, der mit 6:3 bezwungen werden konnte. Bei TuSEM Essen (1:6) und dem TTSV Saarlouis-Fraulautern (0:6) kassierten sie dagegen deutliche Niederlagen. Das blieb den Leipzigerinnen auch bei ihrer Heimpremiere nicht erspart. Gegen den favorisierten TTG Bingen/Münster-Sarmsheim gelang kein Punkt. Die Ausbeute beschränkte sich auf insgesamt drei gewonnene Sätze (durch Linda Renner, Huong Do Thi sowie das Doppel Marina Shavyrina/Anna-Marie Helbig).

“Wir haben mit dieser Niederlage gerechnet, es wäre schon eine Sensation gewesen, wenn es 1:6 ausgeht”, war Linda Renner keine Enttäuschung anzumerken. “Wir haben alles gegeben und sind zufrieden, auch wenn das Ergebnis nicht so aussieht, als könnte man zufrieden sein”, so die gebürtige Leipzigerin, die als Spielerin bei den Leutzscher Füchsen die ganze Tippeltappeltour von der Kreisliga bis in die 1. Bundesliga mitgemacht hat. Dort wolle man nun testen, “wie weit wir noch weg sind von den Spitzenspielern in Deutschland”. Der Klassenerhalt ist deshalb gar nicht das primäre Ziel. “Saisonziel ist, sich zu verbessern – mehr erstmal nicht”, erklärt die 24-Jährige.

Die nächste Verbesserungsmöglichkeit besteht am Samstag, 1. Dezember ab 18:30 Uhr. Dann empfangen die Leutzscher Füchse in der Leplaystraße den Serienmeister FSV Kroppach. Fünf Titel in Folge bringt dieser als Referenz mit.
LTTV Leutzscher Füchse vs. TTG Bingen/Münster-Sarmsheim 0:6

Doppel:
Marina Shavyrina/Anna-Marie Helbig vs. Zhenqi Barthel/Laura Robertson 11:13, 11:6, 6:11, 4:11
Kathrin Mühlbach/Linda Renner vs. Dana Cechova(Yaping Ding 6:11, 8:11, 7:11

Einzel:
Kathrin Mühlbach vs. Zhenqi Barthel 13:15, 4:11, 8:11
Marina Shavyrina vs. Yaping Ding 7:11, 5:11, 2:11
Linda Renner vs. Laura Robertson 11:6, 4:11, 6:11, 8:11
Huong Do Thi vs. Dana Cechova 11:9, 7:11, 6:11, 9:111. TTSV Saarlouis Fraulautern (5 Spieltage/ 9:1 Punkte)
2. TTG Bingen/Münster-Sarmsheim (5/ 8:2)
3. TuSEM Essen (6/ 8:4)
4. FSV Kroppach (4/ 7:1)
5. ttc berlin eastside (4/ 4:4)
6. SV DJK Kolbermoor (6/ 4:8)
7. SV Böblingen (4/ 2:6)
8. LTTV Leutzscher Füchse 1990 (4/ 2:6)
9. NSC Watzenborn-Steinberg (6/ 0:12)

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