Etwa 150 Teilnehmer lockte der Leipziger Kanu-Club mit seiner Einladung zum Kanupolo-Turnier ans vereinseigene Bootshaus. Vier eigene Mannschaften schickten die Gastgeber auf die Spielfelder. Nicht streng nach Leistung wurde dabei gesiebt, sondern bunt durchgemischt, so dass in allen Teams mehr und weniger Erfahrene teilnahmen. Das beste Team des Leipziger Vereins landete auf einem fünften Platz, den Sieg konnten die Spieler aus Schwedt im wahrsten Sinne nach Brandenburg davon tragen.

Etwa zwei Monate dauert es, bis ein Spieler das Boot überhaupt soweit beherrscht, dass er mit dem eigentlichen Spielen anfangen kann. So jedenfalls verrieten es diejenigen, die diese Phase schon hinter sich haben und am Wochenende mit die Paddel schwangen und die Bälle trieben. Diese sind vom Wasserball bekannt, dem auch der Sport sehr gleicht, nur dass die Tore in der Luft hängen und eben Boote zur Fortbewegung dienen.
Dabei kann es schon mal Rauschen wie ein Wasserfall, wenn alle zehn Spieler beider Mannschaften gleichzeitig mit aller Kraft paddeln, weil ein Ball verloren ging und sich die Spielrichtung ändert. Auch dass die Helme für die Spieler ihren Sinn haben, wird schon nach einigen Minuten des Beobachtens klar. Nicht nur vor dem Ball sollen die Gesichter geschützt werden, auch die Paddel und in besonders ungünstigen Situationen die Bootsrümpfe könnten sonst ernsthafte Verletzungen herbei führen.

Dies blieb zumindest am Samstag allen Teilnehmern erspart. Kollisionen liefen glimpflich ab, auch wenn manche von den Schiedsrichtern als Foul geahndet werden mussten. Unter den Toren gehört das Abdrängen eh dazu. Mit dem eigenen Boot soll verhindert werden, dass die Gegenspieler in aussichtsreiche Wurfpositionen auf die zwei Meter hoch hängenden Tore gelangen.

Frank Zimmermann als Mitorganisator bedankte sich bei allen Helfern, schließlich konnten auch nicht alle Leipziger in den eigenen Betten schlafen, sondern verbrachten die Nacht im Vereinsheim oder in Zelten auf dem Gelände. “Bei Spielbeginn um 8.30 Uhr am Sonntag, ist es schon besser, wenn sich vorher noch jemand um das Frühstück kümmert.”

Im Finale standen schließlich die Gäste aus Schwedt und Göttingen, wobei die Brandenburger mit 5:2 Oberwasser behielten. Im vergangenen Jahr konnte die Veranstaltung wegen des Hochwassers nicht stattfinden, die Wiederaufnahme glückte jedoch.

Link zur Regelerklärung des Deutschen Kanu Verbandes:
www.kanu.de/go/dkv/home/leistungssport/kanu_polo/allgemeines.xhtml

Zu den Ergebnissen des Wochenendes:
www.meinturnierplan.de/mobile/mobile..

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar