Das jährliche Tanzfestival des Leipziger Tanztheaters (LTT) feiert bereits seine sechste Auflage. Vom 3. bis 16. September 2018 bespielen die Companys mit den Leipziger Tanztheaterwochen (LTTW) das Werk 2 und die Schaubühne Lindenfels. Die Zuschauer erwartet mit 14 Vorstellungen ein bewegtes und thematisch vielfältiges Programm. Vieles ist neu im Leipziger Tanztheater und so wartet auch das Festival mit zahlreichen Neuheiten auf.

Die Company präsentiert sich ab sofort unter der neuen Leitung von Undine Werchau und Eva Thielken. Jährlich wechselnde Gast-Choreografen bescheren dem Publikum und den LTT-Tänzern vielfältige künstlerische Stile und damit völlig unterschiedliche Tanztheatererfahrungen. Den Auftakt dafür macht in diesem Jahr der international renommierte Tänzer, Choreograf und Dozent Massimo Gerardi. Seine Premiere „BREAK//DANCE“ in der Schaubühne Lindenfels gehört zu den Höhepunkten der LTTW. Mit der Verstärkung des Choreografen-Teams der Juniorcompanys durch Palucca-Absolventin Maria Seidel präsentiert das LTT erstmals drei Tanztheaterstücke mit den Juniorcompanys. Die Tanztheaterstücke „Gewandel“ von Brit Böttge und „Labyrinth“ von Maria Seidel mit jeweils über 90 Tänzern im Alter von 6 bis 13 Jahren begeisterten bereits im Juni mit ihren Premierenvorstellungen im Schauspiel Leipzig.

Gerade vom internationalen Gastspiel aus Kroatien zurückgekehrt, ist auch das gefeierte Tanztheaterstück „Die Umarmung“ von Bettina Werner mit der Juniorcompany der Älteren zu den 6. Leipziger Tanztheaterwochen in Leipzig zu erleben. Das Leipziger Tanztheater gehört zu den ältesten Tanztheatern der freien Szene in Deutschland: 1967 als Tanzstudio der Deutschen Post Leipzig gegründet, hat es sich in mehr als fünf Jahrzehnten zur Ausbildungs- und Produktionsstätte für zeitgenössischen Tanz mit heute über 400 Tänzern zwischen drei und 40 Jahren entwickelt.

6. Leipziger Tanztheaterwochen (LTTW)
3. bis 16. September 2018
Werk 2 | Schaubühne Lindenfels Kartenvorverkauf: www.eventim.de | Oper Leipzig (Tel. 0341-126 12 61) | Ticketgalerie Leipzig (Hainstr. 1) | an den jeweiligen Aufführungsorten Vorverkauf und Abendkasse: Werk 2, Schaubühne Lindenfels Preise: 9/12 Euro zzgl. VVK-Gebühren | Schülervorstellungen: 5 Euro p.P. nach Anmeldung über Tel. 0341-338 55 30 oder E-Mail kontakt@leipzigertanztheater.de

Produktionen und Termine der 6. Leipziger Tanztheaterwochen (LTTW)

Die Umarmung – Tanztheaterstück von Bettina Werner mit der Juniorcompany der Älteren (14-18 Jahre)

3., 4. und 5. September 2018, jeweils 20 Uhr | Werk 2, Kochstraße 132, 04277 Leipzig

Jedes Leben ist einzigartig. Jedoch existiert es nur in Kooperation mit anderen Lebewesen. Menschen, die allein sind, vermissen nichts mehr, als das Gefühl, in den Arm genommen zu werden. Aber was passiert, wenn die Umarmung fehlt? Die Tänzer nehmen uns mit auf eine Reise in die Dialektik von Einzigartigkeit und Zugehörigkeit. Es ist ein Reisen zur Sehnsucht nach Vertrautheit und Freundschaft und der Unendlichkeit des Lebens an sich. Sie stellen die Frage nach dem Unbehagen existentieller Unbehaustheit. Sie wollen sich erinnern, sie wollen lernen alte Muster abzulegen, sie wollen nicht zurück aus unserem Fortschritt gleiten. Die Umarmung, eine Ermutigung, keine Fessel.

Labyrinth – Tanztheaterstück von Maria Seidel mit der Juniorcompany der Jüngeren (6-13 Jahre)

8. und 9. September 2018, jeweils 18 Uhr | 10. September 2018, 9 und 11 Uhr (Schülervorstellungen), Werk 2, Kochstraße 132, 04277 Leipzig

Täglich sind wir verpflichtet, viele Entscheidungen zu treffen – bewusst oder unbewusst. Es müssen blitzschnelle, aber auch gut durchdachte Entscheidungen getroffen werden, ob wir wollen oder nicht. Schon im Kindesalter werden wir damit konfrontiert. Ständig haben wir die Qual der Wahl: Was spiele ich heute? Welches Buch lese ich? Nehme ich am Schwimmkurs teil oder lerne ich lieber ein Instrument? Mit wem verabrede ich mich? Was ziehe ich morgen an? Im Tanztheaterstück von Tanzpädagogin und Choreografin Maria Seidel bewegen sich die Tänzerinnen und Tänzer der LTT-Juniorcompany der Jüngeren (6-13 Jahre) in einem großen „Labyrinth“ der Entscheidungen. Sie müssen wählen, welchen Weg sie gehen und wie sie diesen bestreiten. Einige meistern das mühelos. Andere verirren sich durch Hektik und Alltagsstress oder zögern die Entscheidung hinaus. In manchen Situationen wird über die Gruppe bestimmt oder ihr blindlings gefolgt. Doch welche Auswirkungen hat dieses Verhalten auf die eigene Entscheidung und das Miteinander? Im „Labyrinth“ stoßen die jungen Tänzerinnen und Tänzer genau auf diese Fragen und versuchen, damit umzugehen.

Gewandel – Tanztheaterstück von Brit Böttge mit der Juniorcompany der Jüngeren (6-13 Jahre)

12. und 13. September 2018, jeweils 18 Uhr | 14. September 2018, 9 und 11 Uhr (Schülervorstellungen), Werk 2, Kochstraße 132, 04277 Leipzig

In der Natur hat alles seinen Platz, seinen Ablauf und seine Bestimmung. Ein Kreislauf von Werden und Vergehen, ein Wandel unter dem Einfluss von Klima, Jahreszeiten, Territorien, Naturgesetzen. Mit uns Menschen kommen neue Faktoren hinzu. Wir haben den Willen uns zu entwickeln, unsere Bedürfnisse zu befriedigen und unsere Umwelt zu beeinflussen. Der Mensch glaubt, dafür über die Natur herrschen zu können und er meint, über andere Menschen bestimmen zu können.

Wer hat das Sagen? Wer darf anführen, wer bestimmen? Diese Fragen brechen manch eine Auseinandersetzung vom Zaun, die schon in den Kinderzimmern beginnt und sich durch unser ganzes Leben zieht. In dem Stück „Gewandel“ wollen wir genau das zum Thema machen. Unter welchen Voraussetzung oder mit welchen Eigenschaften ausgestattet, kann oder darf ein Mensch über andere bestimmen oder sogar herrschen? Darf er es überhaupt? Sehr frei angelehnt an das Kinderbuch von Leo Timmer „Ich bin der König“ gehen wir diesen Fragen nach.

BREAK//DANCE – Tanzperformance von Massimo Gerardi mit der Company

Premiere: 14. September 2018, 20 Uhr | Weitere Aufführungen: 15. und 16. September 2018, jeweils 20 Uhr Schaubühne Lindenfels, Karl-Heine-Straße 50, 04229 Leipzig

Wie bestimmt und lenkt Sprache unser Denken und Handeln? In BREAK//DANCE beschäftigt sich Choreograf Massimo Gerardi ganz konkret mit dem Wort „brechen“, seiner multiplen Semantik und Wirkung. Intuitiv verbindet man mit diesem Wort etwas Negatives – etwas Unvollkommenes, eine Belastung oder etwas Zerstörerisches. In der Kombination mit anderen Wörtern oder in Redewendungen bekommt es aber auch eine positive Konnotation.

Dabei verliert „brechen“ trotzdem nie seine figurative Bedeutung und impliziert immer einen Kraftakt, sowohl körperlich als auch geistig. In assoziativen Szenenabfolgen transformieren die Tänzerinnen und Tänzer der Company die Vielfalt und Bedeutung des Wortes „brechen“ in tänzerische Bewegung. Durch radikale Brüche zwischen diesen Szenen wird das

Thema auch im theatralischen Kontext erlebbar. Unvorhergesehene Momente, überraschende Situationen, unerwartete Worte: BREAK//DANCE soll bei jedem Zuschauer individuelle Reaktionen und Gefühle auslösen, ganz neue Sichtweisen eröffnen.

Weitere Informationen unter www.leipzigertanztheater.de.

Die neue Leipziger Zeitung Nr. 58 ist da: Ein Mann mit dem Deutschlandhütchen, beharrliche Radfahrer, ein nachdenklicher Richter und ein hungriges Leipzig im Sommer 1918

Ein Mann mit dem Deutschlandhütchen, beharrliche Radfahrer, ein nachdenklicher Richter und ein hungriges Leipzig im Sommer 1918

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