Ein Schrei durchbricht die Stille einer Sandwüste. In undurchsichtige Dunkelheit kommt Bewegung. Eine filigrane, skelettähnliche Hand gräbt sich heraus, eine zweite kommt hinzu. Die jedoch scheinen zu einem Wesen aus einer anderen Welt zu gehören … Bin ich der, der ich bin? könnte die Frage dieses wie von Geisterhand initiierten, mehrteiligen Schöpfungsaktes heißen.

„Cocon versetzt den Zuschauer in eine zeitlose Welt; aus den Sandtränen einer mythischen Mutter-Göttin entsteht ein seltsames Wesen, das sich um einen kleinen Mann kümmern wird, der wie ein Schmetterling aus einem Kokon schlüpft und allein nicht überleben könnte.

Cocon
handelt vom Bedürfnis nach Schutz und vom Streben nach Erkenntnis
Konzeption/ Regie/ Spiel: Uta Gebert – Musik: Morgan Daguenet – Bühne/ Puppen: Uta
Gebert – Licht: Uta Gebert, Paul Friedrich – Video: Silja Lex

Die plastische Arbeit an den Puppen, die Ausdruckskraft der Figuren, die Geschicklichkeit der Puppenführung, die Offenbarung des Lebendigen und der metaphysischen Fragen, die damit Fragen, die damit verbunden sind, sind einfach faszinierend. Große Kunst.“ !MM, Théâtre Paris Villette

„Wortlos ist das Spiel von Uta Gebert.(…) Dafür sind die Szenen – zeitweise begleitet durch wie leise murmelnde Musik – voller Zärtlichkeit.(…) Und wenn in Geberts behutsamen Spiel mit der Marionette der instrumentale Singsang verstummt, dann ist es so still im Theatersaal, dass man meinen könnte, die Besucher würden den Atem anhalten.“ !Lucía Tirado, Neues Deutschland

Limen
ein seltsames und beunruhigendes Zusammentreffen zweier Menschen im Schnee Konzeption/Regie/Spiel: Uta Gebert – Künstlerische Beratung: Ursula Gebert, Gabriel Hermand-Priquet – Musik: Ulrich Kodjo Wendt, Mark Badur – Bühne/Puppen: Uta Gebert – Licht: Uta Gebert, Paul Friedrich – Kostüme: Sonja Albartus, Uta Gebert

Limen (lateinisch, die Schwelle) kennzeichnet die Stelle des Zugangs und des Übergangs. Ursprünglich frei inspiriert von Franz Kafkas Prosatext „Vor dem Gesetz“ stellt Limen in seinem kurzen, dichten Szenario das Zögern, die gefühlte Ambivalenz einer Grenzüberschreitung in den Mittelpunkt.

Gerade als es aufhört zu schneien, erwacht ein eiskalter Wanderer zum Leben. Ein langer Weg liegt noch vor ihm. Doch plötzlich erscheint ein Unbekannter, eine dunkle Gestalt und stellt sich ihm in den Weg. Dieser Schatten versucht seine Macht mit einem eindeutigen Schweigen zu demonstrieren. Der Wanderer schwankt zwischen Angst und Rebellion.

„Uta Geberts Stücke sind kurz, zeigen das Wesentliche, sprechen das Gefühl an und bleiben einem noch eine gewisse Zeit in den Gedanken. So, als wollten sie sich mit den Erfahrungen des Zuschauers zusammentun und von ihm nach eigenem Ermessen ausgeschmückt werden. Jedes Mal setzt Uta Gebert dieses Gedanken- Spiel in Gang. Das ist schon eine besondere Kunst. Die Inszenierungen der Puppenspielkünstlerin sind optisch immer in Dunkel getaucht, jedoch nie kalt. Uta Gebert führt ihre selbst erscha enen Puppen für den Betrachter fast ffenbarung des Lebendigen und der metaphysischen Fragen, die damit unsichtbar aus dem Hintergrund. So sorgfältig wie die Puppen für Limen gebaut sind und bewegt werden, würden sie auch als Darsteller im Animationsfilm eine gute Figur abgeben.“ !Lucía Tirado – Neues Deutschland

„In den Stücken von Uta Gebert agieren die Puppen oder die Objekte wenig, Uta Geberts Stücke sind viel mehr choreographisch als erzählerisch. Der Künstlerin geht es darum, zu dem Innersten ihrer Objekte oder Formen zu gelangen und diese Innerlichkeit im irrealen Raum der Bühne erscheinen zu lassen. Utas Puppen schwanken zwischen An- und Abwesenheit. (…) Uta Gebert appelliert an unsere Fähigkeit zu glauben oder zu erahnen, dass es etwas anderes Unsichtbares gibt.“ !Renaud Herbin

Uta Gebert
studierte Puppenspiel an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin und an der École Supérieure Nationale des Arts de la Marionnette Charleville-Mézières in Frankreich. Seit 1996 ist sie als freiberufliche Puppenspielerin im In- und Ausland tätig.

In ihren Soloarbeiten entwickelte sie eine sehr eigene ästhetische Sprache. Das gesprochene Wort tritt hinter den sehr reduzierten, geheimnisvollen Bildern als Sinnträger zurück.

Parallel zu ihrer solistischen Arbeit kooperiert Uta Gebert mit verschiedenen internationalen Regisseuren. Von 2001 bis 2007 gastierte sie als Puppenspielerin in mehreren Produktionen des amerikanischen Regisseurs, Szenografen und Puppenspielers Roman Paska. Seit 2015 ist sie als Puppenspielerin und Darstellerin für die Inszenierung The Ventriloquists Convention von Gisèle Vienne engagiert.

„Uta Geberts Puppen verwenden viel Zeit, ihren Blick schweifen zu lassen. Aber niemals verraten sie, wohin sie sehen oder was genau sie betrachten. Sie schauen symbolische Räume, die nicht zu lokalisieren sind. Sie sind irgendwo und nirgends. Sie sind Zukunft, Vergangenheit, Leben, Tod. So entstehen Welten in einem leeren Raum: versucht man sie zu betreten, verschwinden sie. (…) Und auch wenn der Blick weit ins Fremde geht, bleibt für uns Betrachter doch immer das Gefühl einer Welt, die uns auf seltsame Weise nahe ist, die wir alle genau kennen, jeder für sich.“ Gert Engel (Das Portrait – www.fidena.de)

2015 wurde Uta Gebert vom Institut International de la Marionnette in Frankreich mit dem Preis in der Kategorie “Création/Expérimentation” ausgezeichnet.

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