Das Jahr 1965 in der DRR: Leipzig feiert das 800. Jubiläum der Leipziger Messe, der sowjetische Parteichef Breschnew kommt zu Besuch, und über Wolf Biermann wird erstmals ein Auftrittsverbot verhängt.

Gastwirt Adolf Südknecht aus dem „Horns“ macht sich indes auf zur Vermählung seines Musikers Claude. Im Gepäck: Die Trauringe und Hausmeister Friedrich Krause.

Das Verkehrsmittel ihrer Wahl ist die Straßenbahn, was merkwürdig wird, da sie sich während der Fahrt als Falle entpuppt und ein Eigenleben zu entwickeln scheint. Willkürliche Fahrplanabweichungen reißen die beiden Protagonisten in heillose Verwirrung, welche durch eine resolute Schaffnerin noch gesteigert wird.

Ob sie jemals ihr Ziel erreichen, steht in den Sternen; die Reise jedoch wird als einmalige historische Fahrt in die Geschichte eingehen. Denn der Grundriss der Handlung ist vorgegeben, die Dialge aber werden komplett improvisiert.

Mit: Armin Zarbock, August Geyler, Claudius Bruns, Heike Ronniger, Luise Schnittert, Franziska Juntke, Alexander Terhorst, Elena Lorenzon u.a.

Hintergrundinformationen:

Das Projekt ADOLF SÜDKNECHT FÄHRT STRAßENBAHN ist ein stadtteilverknüpfendes Stationentheater zum 150. Geburtstag der Leipziger Straßenbahn und findet in Kooperation mit den Leipziger Verkehrsbetrieben statt.

Zu erleben ist eine Reise durch die Zeit, denn die Fahrt findet Mitte der 1960er Jahre statt. Damals verkehrten außerhalb der Messezeiten dreißig Straßenbahnlinien, sämtliche Liniennummern bis zur Nummer dreißig waren belegt und die Leipziger Verkehrsbetriebe wurden zum Vorzeigebetrieb im DDR-Nahverkehr.

Dazu werden an einzelnen Straßenbahn-Haltestellen neben den drei Protagonisten weitere Figuren zu- und aussteigen, die die Palette an Ereignissen erweitern. Zusätzlich werden die Mitfahrenden gleichsam zu Darstellenden, wenn sie aktiv in das Spiel mit hineinbezogen werden. 

So entsteht ein im wahrsten Sinne des Wortes „Stationentheater“, ein Straßen(bahn)theater, das in interdisziplinärer Form mit Mitteln der Darstellenden Kunst, der Musik, der Architektur, der politischen Bildung und der Stadtteilkultur prägnante historische Orte und Ereignisse wieder aufleben lässt und in lebendiger Form den Wandel und die Urbanität an sich feiert.

Das Projekt steht in Fortführung und Entwicklung des Langzeittheaterprojektes ADOLF SÜDKNECHT – DIE SEIFENOPER-IMPROSCHAU. Die preisgekrönte Historien-Theatergeschichte wird seit 2012 ununterbrochen in bisher über hundert Episoden gespielt und thematisierte zu Beginn die 1920er Jahre, setzte sich dann ausführlich mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinander, knüpfte nach den Nachkriegsjahren zeitlich nahtlos an die Geschehnisse um den 17. Juni 1953 an, um sich dann den Anfängen der Staatssicheit zu widmen.

Nach einem Verwandtschaftsbesuch in Westberlin, der die unterschiedlichen Lebensbedingungen von BRD und DDR thematisierte, geriet die Titelfigur vor dem Hintergrund der heraufziehenden deutsch-deutschen Teilung vor die Zerreißprobe „Flucht versus Zukunftslosigkeit“ und endete beim Berliner Mauerbau. Anschließend ging es um die Zeit Anfang der 1960er Jahre mit den größten Freiräumen in Meinung, Kultur, Wissenschaft und Bildung in der DDR.

Dabei sollen die bisher gewonnenen Erfahrungen des einzigartigen Theaterformates weiter ausgebaut und vertieft werden. Vor allem in Bezug auf die Verbindung von Unterhaltung, Information, historischer Vermittlung, städtischer und landesweiter Erinnerungskultur und der Suche nach theatralischen Formen wird dabei Wert gelegt.

Das Theater ADOLF SÜDKNECHT macht mit der Aufarbeitung historischer Ereignisse und deren Folgen auf das persönliche Umfeld einer Familie Geschichte sinnlich erfahrbar und schlägt so eine Brücke in die Gegenwart. Zielgruppe ist ein Publikum ab dem jugendlichen Alter.

Durch die kontinuierliche Arbeit sind inzwischen ein großer inhaltlicher, historischer und künstlerischer Erfahrungsschatz und ein großes Netzwerk an bundesweiten Künstlern entstanden.

Datum und Uhrzeit: 
Fünf Aufführungen in der historischen Straßenbahn:
Freitag, 02. September 2022, Beginn 17:47 Uhr.
Samstag, 03. September 2022, Beginn 15:47 und 17:47 Uhr.
Sonntag, 04. September 2022, Beginn 15:47 und 17:47 Uhr.

Ort:
Haltestelle an der Windmühlenstraße 6 (Wilhelm-Leuschner-Platz/Messekehre)

Karten:

  • Karten kaufen an der Abendkasse für 15 € und für 10 €.
  • Karten sofort kaufen online über TixforGigs für den pauschalen Einheitspreis von jeweils 14,30 €.
  • Karten kaufen vor Ort im Ticketbüro über CULTON Tickets im Peterssteinweg 9 für den pauschalen Einheitspreis von jeweils 14,30 €.
  • Karten reservieren und weitere Infos online über www.AdolfSüdknecht.de.

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