Das Gefühl für das ganze Leben und für die Familie - das wollen Sarah Burk und Nadja Götze wieder beleben. Seit März 2011 bieten die beiden Modemacherinnen auf der Plagwitzer Seite der Karl-Heine-Straße selbst entworfene und handgemachte Bekleidung für Mütter, Vater samt Kind, an. Samtkind eben, deshalb auch der Name des Ladens.

Maßgeschneiderte, individuelle Bekleidung – das klingt wie ein Märchen aus vorindustrieller Zeit oder ein Spleen für finanziell gut Betuchte. Das dem nicht so sein muss, beweisen seit März 2011 Sarah Burk und Nadja Götze mit ihrem Geschäft “Samtkind”.

Die beiden jungen Frauen bieten an der Karl-Heine-Straße 61 “Modedesign & Maßschneiderei für Mutter, Vater samt Kind”. Ein Angebot für die ganze Familie: Samtkind eben. Bekleidung wird in Deutschland – wenn überhaupt noch – fast ausschließlich industriell hergestellt. So wollten Sarah Burk und Nadja Götze ihren erlernten Beruf nicht ausüben. Ihr Ziel ist es “kreativ zu arbeiten, sich selbst zu verwirklichen – da liegt es nahe, dass man sich selbstständig macht”, erzählt Sarah Burk.

Gemeinsam mit Nadja Götze wagte Burk, die aus Schleswig-Holstein nach Leipzig kam, das Abenteuer Selbstständigkeit. In der Karl-Heine-Straße 61, auf der Plagwitzer Seite der seit einigen Jahren wieder angesagten Magistrale, wurden die beiden Frauen auf der Suche nach einem Ort für ihre Geschäftsidee fündig. Hier ist Platz für Laden, Atelier und Werkstatt.

“Wir fühlen uns sehr wohl hier”, sagt Nadja Götze. Die verschiedenen Angebote, Aktivitäten und Akteure würden sich nach ihrer Einschätzung gegenseitig befruchten. “Das passt alles irgendwie ganz gut zusammen hier”, findet die gebürtige Hallenserin und hebt die Straßenfeste unter dem Label Westpaket und Westbesuch hervor.
“Wir kriegen jeden Tag Zuspruch, dass es die richtige Entscheidung war”, berichtet Sarah Burk von den Reaktionen auf Geschäftseröffnung und Stadtortwahl. Positiv wirken sich aus ihrer Sicht die vielen jungen Familien im Kiez aus, die vielen Kitas und Spielplätze. Und die Nähe zu Schleußig.

In eben diesem eher jüngeren, großstädtischen Publikum sehen Sarah Burk und Nadja Götze ihre Zielgruppe. Dahinter steht eine Philosophie. Bewusster leben, wieder ein Gefühl entwickeln für das ganze Leben, und für die Familie, nennt das Nadja Götze. Wer wolle denn schon rumrennen wie jeder Zweite, fragt sie rhetorisch. Bei Samtkind hingegen “weiß man, wo es herkommt und dass es passt”.

Sarah Burk findet es wichtig, dass wieder ein Bewusstsein wächst, “dass hinter dem Produkt Menschen stehen, die Arbeit und Herzblut reinstecken”. Wenn jemand zu ihnen in den Laden komme und sich ganz sicher und ganz klar sei, was er wolle, “dann machen wir das”, so Burk. Meistens sei es aber so, dass beim Kunden eine Grundvorstellung da sei, die dann gemeinsam ausgearbeitet werde.

Und dann wären da noch all jene, deren Lieblingsstück nicht mehr zu reparieren oder anderweitig nicht mehr zu beschaffen sei. Auch hier ist eine individuelle Maßanfertigung die Lösung.

Und weil Samtkind auf die kleine Kundschaft setzt, gibt es ganz familienfreundlich auch eine Spielecke im Laden. Preislich sehen sich Sarah Burk und Nadja Götze übrigens im mittleren Segment.

www.samtkind.de

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