"Dass sich die Fahrgäste in unseren Fahrzeugen wohlfühlen, ist für uns ein bedeutender Teil unserer Verantwortung als Mobilitätsdienstleister für Leipzig", sagt zwar Ronald Juhrs, Technischer Geschäftsführer der LVB zu dem, was seit dem 1. September als "Sitztest" durch Leipziger Streckennetz rollt. Fünf verschiedene Sitze dürfen die Benutzer des Leoliners testen, in dem die Test-Sitze montiert sind.

Es sind zwei Modelle aus Holz, zwei aus Plastik und einer mit textilem Überzug – letzter das übliche in Leolinern eingebaute Modell. Nicht getestet werden die in den NGT 8 und XXL-Bahnen eingebauten wesentlich besser gepolsterten Sitze. Doch das Testergebnis soll, so Juhrs, Einfluss auf die Sitzmodelle haben, die künftig in die Leipziger Straßenbahnen eingebaut werden.

Etwa 2.000 ausgefüllte Fragebögen und über 750 Rückmeldungen im Internet sind bisher im Rahmen des LVB-Sitztests eingegangen, melden die LVB jetzt und machen noch einmal ein bisschen Wirbel für den letzten Testmonat. Zudem wurden bei der Mitmach-Aktion der LVB weitere 300 Fahrgäste direkt in der Sitztest-Bahn befragt.

Noch bis zum 28. Februar können interessierte Fahrgäste teilnehmen und ihre Meinung zu den unterschiedlichen Sitzen äußern. Dazu ist die Sitztest-Bahn im Februar auf der Linie 3 unterwegs. Die Straßenbahn ist an ihrem Außendesign gut zu erkennen und verkehrt seit dem 1. September 2012 jeden Monat auf einer anderen Linie durch das Leipziger Straßenbahnnetz.

Auch der Fahrgastbeirat der LVB, die Interessenvertretung der LVB-Kunden, machte sich Mitte Januar ein Bild von den neuen Sitzen. Die 17 Mitglieder testeten bei einer Sonderfahrt die verschiedenen Modelle. Bis Ende Februar besteht für alle Fahrgäste noch die Möglichkeit, abzustimmen. Mobile Berater mit Stimmzetteln begleiten dazu tagsüber die Bahn. Alternativ kann auch über Internet www.lvb.de/sitztest abgestimmt werden. Im Internet sind zudem die Fahrzeiten ab Hauptbahnhof hinterlegt.

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Das Problem ist auch dort: Man kann nur über die fünf im Leoliner montierten Sitze abstimmen (auch wenn man ihnen allen die Note 6 verpassen kann), die Sitze aus den anderen Bahnen stehen nicht zur Wahl.

Was die LVB so herausbekommen können, ist bestenfalls die Wahl des am wenigsten unattraktiven Sitzes. Aber vielleicht freuen sich ja einige Leipziger darauf, wieder wie in alten Zeiten auf Holz und Plaste sitzen zu dürfen.

Gemeinsam mit den Kundenmeinungen sollen auch die bisherigen Erfahrungen und Ergebnisse der LVB in die Auswertung einfließen. Die keine guten sind, denn die Sitze in den Bahnen werden leider auch immer wieder Ziel von Vandalismus und von Zeitgenossen, die ihren Müll, Unrat und Dreck darauf hinterlassen.

Auf dieser Grundlage – so die LVB – werde anschließend über die zukünftige Art der Sitzausstattung in den Straßenbahnen der LVB entschieden. Erst nach der intensiven Auswertung aller Ergebnisse findet dann die Bekanntgabe statt.

www.lvb.de/sitztest

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