Über der künftigen Hauptwerkstatt der Leipziger Verkehrsbetriebe in Heiterblick weht nun der Richtkranz. "Wir sind gut auf Kurs", sagt LVB-Technikchef Ronald Juhrs zum Richtfest über den Projektstand. Den Kurs bestimmt seit einigen Monaten der Leipziger Projektsteuerer BJP Ingenieure mit. In gut einem Jahr soll der Bau komplett fertig sein.

“Gegen Schraubstollen kann man nicht mit Turnschuhen gegenhalten.” Im besten Fußballdeutsch begründete Ulf Middelberg, Sprecher der LVB-Geschäftsführung, beim Pressegespräch am Donnerstag, warum sich das Nahverkehrsunternehmen für den Bau ihres Technischen Zentrums externen Sachverstand hinzuholte. Seit einigen Monaten ist der Leipziger Projektsteuerer BJP Ingenieure mit an Bord.

Auch dank dieser Nachjustierung sieht sich der Bauherr LVB bei dem 54-Millionen-Euro-Projekt “wieder auf Kurs”, wie es beim Richtfest am Donnerstag hieß. Mit der Fertigstellung des Rohbaus sieht LVB-Technikchef Ronald Juhrs “den ersten Schritt für ein insgesamt großes Projekt” absolviert. In etwa einem Jahr, so gegen Ende des ersten Quartals 2014, soll die erste Baustufe des Technischen Zentrums fertig sein.
In der neuen Hauptwerkstatt werden dann die Hauptuntersuchungen für den Schienenfahrzeugpark der LVB möglich sein. Damit auch die XXL-Bahnen hineinpassen, ist die Halle auf 45 Meter Fahrzeuglänge ausgelegt. Schwere Karosserieklempnerei und Lackierung werden in der Halle möglich sein. In dem Rohbau zeichnen sich die Konturen künftigen Arbeitens bereits ab.

Mit der Fertigstellung der Hauptwerkstatt sind die Übergabe der unternehmenseigenen Energiezentrale sowie der zur Werkstatt zuführenden Gleise verbunden. Und mit letzterem der Abschluss des Neubaus der Eisenbahnbrücke im Zuge der Teslastraße.

LVB-Personalchefin Dr. Sabine Groner-Weber lobte den planmäßigen Baufortschritt als Signal an die Instandhalter von der LVB-Tochter IFTEC wie an die Straßenbahnfahrer, dass die LVB in die Zukunft des Unternehmens investieren. Zugleich verbesserten sich so die Arbeitsbedingungen der Werkstattbeschäftigten, so Groner-Weber weiter.

Die Instandhaltungsstrategie der LVB für ihre Bahnen setzt nach den Worten von Ulf Middelberg auf ein Dreieck aus dem Technischen Zentrum Heiterblick sowie den beiden Straßenbahnhöfen Angerbrücke und Dölitz.

Derzeit bereiten die LVB das Dölitzer Modernisierungsvorhaben intensiv vor. Dazu gehören “konstruktive Gespräche” mit dem Freistaat Sachsen über Fördergelder, so Middelberg weiter: “Der Förderantrag ist gestellt”, sagt er. Das Dölitzer Projekt wird ein Gesamtvolumen von 25 bis 28 Millionen Euro haben.

Daran anschließen soll sich die zweite Baustufe in Heiterblick. Deren Ziel ist die Ablösung der alten Betriebswerkstatt durch einen Neubau. Hierfür werden 50 Millionen Euro veranschlagt.

“Der Zeitplan orientiert sich an den Finanzierungszusagen”, betonte Ulf Middelberg. Für das Gesamtpaket aus Dölitz und Heiterblick II gehen die LVB von einer Zeitspanne von fünf bis sechs Jahren aus.

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