Warum ist diese Baustelle nicht schon in den Ferien erledigt worden? "Wir haben da bereits am Limit gebaut und auch die Baubranche hat ihre Kapazitätsgrenzen erreicht", rechtfertigt Ronald Juhrs, technischer Geschäftsführer der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) das, worauf sich Leipzigs Autofahrer und LVB-Nutzer ab Montag einstellen müssen: Das Gleisbett vom Ring in Richtung Goethestraße muss grundhaft erneuert werden. In der Folge werden die Straßenbahnlinien 4, 7, 12 und 15 über den Georgiring umgeleitet, sie fahren also östlich an der Oper vorbei.

Für die Autos werden die Fahrspuren von drei auf eine zusammengeführt, die durch die Baustelle führt. “Es wird Staus geben. Wir empfehlen daher, den nördlichen Innenstadtring weiträumig zu umfahren”, so Juhrs.

Deshalb versuchen die LVB, die Situation mittels eines Baustellen-Tickets zu entlasten. Damit können Autofahrer zwei Monate lang die LVB nutzen und zahlen nur einen Monat, beziehungsweise 62,90 Euro. “Das Baustellenticket ist gegen Vorlage eine Kfz-Scheins erhältlich. Und bist Ende Oktober gültig.” Wie gut es angenommen werden wird, lasse sich jedoch schwer abschätzen, so Juhrs.

Neun Tag wird die Sperrung vor dem Hauptbahnhof in Richtung Goethestraße dauern, von Montag, 9. September, bis Dienstag, 18. September. “In dieser Zeit wird täglich von 6 bis 22 Uhr gebaut”, verspricht Juhrs. “Zwei Tage wird jedoch der Beton zum Trocknen brauchen. In der Zeit kann man nichts tun außer ihm beim Binden zuzuschauen.”

Verkehrseinschränkungen am Augustusplatz wird es bis zum 2. Oktober geben, da auch die Gleiskurve vor der Grimmaischen Straße repariert und im Bereich der Haltestelle Augustusplatz instand gesetzt wird. Die Straßenbahnen werden also bis zum 25. September über den Georgiring fahren und vom 25. September bis 2. Oktober, wenn die Haltestelle Augustusplatz gebaut wird, einen Ersatzhalt am Kroch-Hochhaus bedienen. Für den Autoverkehr bedeuten die Maßnahmen, dass man vom Johannisplatz kommend nicht geradeaus fahren kann, sowie aus dem Süden kommend am Augustusplatz nicht links abbiegen kann. In die Goethestraße kann man nur vom Hauptbahnhof kommend einfahren.
Die nächste Welle an Einschränkungen folgt vom 7. bis 25. Oktober. Dann werden die Gleise vor dem Hauptbahnhof instand gesetzt. In der Folge werden die Straßenbahnlinien 1, 3, 10, 11, 14 und 16 umgeleitet. Der Autoverkehr hat in beide Richtungen nur eine statt drei Spuren zur Verfügung. Es ist also wieder mit erheblichen Staus zu rechnen, für deren Vermeidung die LVB ihr Baustellenticket empfehlen. “Um die Arbeiten zügig durchführen zu können, wird auch in den Nachtstunden gearbeitet”, so der Technik-Geschäftsführer Juhrs. Die Gleise vor dem Hauptbahnhof sind zwar erst acht Jahre alt – die normale Lebensdauer liegt bei 25 Jahren – doch wird die Station stark frequentiert, was die Belastung erhöht. “Mit acht Jahren liegt die Lebensdauer der Gleise, bei dieser Frequentierung, im Mittelfeld”, so Juhrs. Bei den Sanierungsarbeiten werden die teilweise lockeren Gleise bei der Haltestelle bis circa 50 Meter östlich vor der Kreuzung Gerberstraße mit neuem Beton und Asphalt wieder befestigt. Zudem wird die zweigleisige Abzweigung auf dem Stadtring zwischen Goethestraße und Georgiring saniert. Insgesamt werden hier 1,4 Millionen Euro investiert, die Gleiskurven Goethestraße und Augustusplatz schlagen mit 400.000 Euro zu Buche.

Die dritte Baumaßnahme im September und Oktober findet am Felsenkeller statt. Dort wird die Gleiskreuzung repariert, weshalb vom 7. bis 25. Oktober die Straßenbahnlinien 3 und 14 im Westabschnitt umgeleitet werden.

Die LVB bauen mit Nachdruck, um zur Eröffnung des City-Tunnels am 15. Dezember fertig zu sein. Neben den kommenden Baustellen sowie den laufenden Projekten in der Lützner, Wurzner und Bornaischen Straße sind im Herbst noch weitere geplant: In den Herbstferien werden die Gleise am Westplatz renoviert, zudem verkehrt die Linie 7 morgen, am 8. September, sowie in den Herbstferien, vom 19. Oktober bis zum 3. November, mit Umleitung. Nach den Herbstferien werden die Gleise in der Waldstraße gebaut.

Die LVB planen, die Straßenbahnhaltestelle am Bayrischen Platz vom 21. Oktober bis zum 23. November umzugestalten, damit das Umsteigen von S-Bahn auf Straßenbahn reibungslos klapp, sobald der City-Tunnel in Betrieb ist.

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