Zukunftsbaustein Heiterblick - so nennen die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) visionär eines ihrer aufwändigsten Projekte. Im Rahmen eines Standortkonzeptes wurde der Betriebsstandort Angerbrücke bis 2006 bereits umfassend saniert. Seit 2011 wird zudem der Standort Heiterblick zum Technischen Zentrum um- und ausgebaut. Anlässlich eines Rundganges, des kurz vor der Vollendung stehenden Großprojektes gewährte der kommunale Betrieb nun einen Einblick in das Geschehen auf der Baustelle.

Mit dem Neu- und Umbau des Straßenbahnhofes Dölitz folgt ein dritter Projektbaustein, dessen Realisierung in diesem Jahr beginnt. Das Interesse zum Beispiel am Hauptprojekt Heiterblick sei von Seiten der Öffentlichkeit sehr groß, so Ulf Middelhoff von der LVB anlässlich des Rundganges über die Großbaustelle. Anwesend dabei auch Projektleiter Enrico Lange, Geschäftsführer Ronald Juhrs und last not least der Leipziger Architekt Benedikt Schulz vom gleichnamigen Architekturbüro Schulz & Schulz.

Middelhoff weiter: “Angesichts des großen Interesses von Seiten der Leipziger an dem Projekt, haben wir uns dazu entschlossen, nicht erst zur Eröffnung einzuladen, sondern schon jetzt, wo wir mehr oder weniger kurz vor Vollendung stehen.” Er verwies dabei auch auf die gestiegenen Kosten des Projektes aber auch darauf, dass man seit Ankündigung dieser Steigerung voll im Plan sei: “Wir sind vor inzwischen schon fast anderthalb Jahren mit erheblichen Kostensteigerungen konfrontiert worden, haben eine Erhöhung des Budgets auf 54 Millionen kommuniziert. Seither sind wir voll im Plan. Wir werden im März die Hauptwerkstatt in Betrieb nehmen.”
Dabei verwies er auch noch einmal auf die Notwendigkeit des neuen Werkstattgebäudes angesichts der Tatsache, dass die alte Betriebsstätte förmlich aus allen Nähten platze. Der LVB-Boss weiter:”Das heißt, dass wir genau rechtzeitig fertig werden und im Zeitplan gut unterwegs sind.” Angesichts der Tatsache, dass die alte Hauptwerkstatt nun schon über hundert Jahre zähle wünschte er sich, dass das neue Projekt mindestens ebenso lange “halte”. Wobei es den LVB-Verantwortlichen gerade in dieser Hinsicht auf ein wirtschaftlich effizienteres und nachhaltigeres Arbeiten ankomme. Dies in ökonomischer als auch in ökologischer Hinsicht. Man wolle die arbeitstechnische Qualität erhöhen aber auch den Mitarbeitern ein angenehmeres und besseres Arbeitsumfeld schaffen, was letztendlich auch dazu führe, dass man eine bessere Arbeitsleistung erbringe.

Das sei auch nötig, da die temporären Zulassungen für die Bedingungen unter denen man jetzt arbeite am Auslaufen seien. Ronald Juhrs sprach in diesem Zusammenhang von einem Meilenstein: “Es ist auch ein Symbol für unsere Mitarbeiter, dass wir Veränderungen anstreben. Und das nachhaltig, ein Aufbruch in eine neue Ära.” Eine Ära, die lange angestrebt wurde, hat die LVB doch die alte Betriebsstätte schon 1925 übernommen. Zuvor war das Betriebsgelände eine Flugzeugfabrikationshalle gewesen. Juhrs hob noch einmal hervor, dass man im korrigierten Kosten- und Terminplan liege.

Großen Wert legte Juhrs auch auf die Tatsache, dass es während der Übergabe an das neue Projekt keine Unterbrechung geben werde: “Wir ziehen gewerkeweise um, der Betrieb läuft weiter.” Das auch vor dem Hintergrund, dass noch in diesem Jahr 30 Hauptuntersuchungen von Fahrzeugen des Fuhrparks anstehen, also dringender Handlungsbedarf bestehe und keine Lücke entstehen dürfe. Dazu kämen Unfallinstandhaltungen und viele andere unvorhergesehen Zwischenfälle, die eine Werkstatt dieser Größenordnung in Atem hielten: “Wir müssen unser Programm, um die LVB-Fahrzeuge auf Schiene und Straße zu bringen, kontinuierlich abarbeiten.”

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