Nicht nur den Ausbau der Erneuerbaren Energien bremst die Sächsische Staatsregierung im Land. Sie tut sich auch schwer mit jenen Unternehmen, die die Anlagen für die alternative Energiegewinnung bauen. Mit der Solartechnik genauso wie mit den Windanlagenbauern. Deswegen gibt es heute eine besondere Demonstration: Ab 10.30 Uhr demonstrieren die Beschäftigten des Leipziger Windturmherstellers SIAG in der Universitätsstraße.

Unter dem Motto “Mit Wind Kraft entwickeln und mit Energie die Wende einleiten!” haben die rund 160 Beschäftigten des Windturmherstellers SIAG Leipzig auch bis jetzt schon erfolgreich für den Erhalt ihres Industriestandortes gekämpft. Nach monatelangen Auseinandersetzungen ist die eingeleitete Insolvenz für die SIAG Leipzig abgewendet. Letztendlich entscheidet hierüber der Gläubigerausschuss Ende Mai, damit der Neustart des Unternehmens zum 1. Juni 2013 erfolgen kann.

Die SIAG mit Hauptsitz in Dernbach hatte im März 2012 Insolvenz anmelden müssen, zu den Gründen erklärte das Unternehmen damals: “Hohe Verluste in den USA, die Unterbeschäftigung in 2010 und 2011 infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise, welche sich bei SIAG nachzyklisch erst im Jahr 2011 auswirkte, sowie Verzögerungen im Projektgeschäft machten den Insolvenzantrag notwendig.” Ein Sanierungskonzept brachte das Unternehmen wieder in die Spur.

Auch für die Leipziger Niederlassung sind die Auftragsbücher gut gefüllt und die Herstellung neuer und lukrativer Turmelemente durch die Kunden in Aussicht gestellt. Hierzu sind aber kurzfristig Investitionen in Maschinen und Anlagen und damit in neue Arbeitsplätze am Standort Leipzig in Höhe von 6,5 bis 7 Millionen Euro notwendig, die allerdings der Förderung der Sächsischen Aufbaubank bedürfen.

Bis heute hat die Sächsische Aufbaubank (SAB) die dringend benötigte Investitionsförderung nicht freigegeben.

Klaus Zombronner, Betriebsratsvorsitzender der SIAG Leipzig, sagt dazu: “Es ist ein Skandal, dass ein leistungsstarker Betrieb mit Perspektiven aufgrund fehlender politischer Unterstützung des Wirtschaftsministeriums bzw. der Verzögerungstaktik und des unangemessenen bürokratischen Verhaltens der SAB nochmals in Gefahr gerät.”

In einem Schreiben an den Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen Stanislaw Tillich, an den Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Sven Morlok und den Vorstandsvorsitzenden der Sächsischen Aufbaubank Stefan Weber fordern die SIAG-Beschäftigten sofortige Gespräche der politisch Verantwortlichen und unverzügliche Entscheidungen.

Um öffentlich weiter Druck zu machen, werden die SIAG-Beschäftigten am heutigen Montag, 6. Mai, ab 10.30 Uhr der Leipziger Vertretung der Sächsischen Aufbaubank einen “Arbeitsbesuch” in der Universitätsstraße 11 abstatten und ihre Forderungen schriftlich überreichen.

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