Im Sommer kündigte es Messe-Geschäftsführer Martin Buhl-Wagner schon an: Erstmals werde die Leipziger Messe in diesem Jahr die 90-Millionen-Euro-Umsatzmarke überspringen. Trotz einer Automesse AMI, die in den Folgen des Diesel-Skandals abgesagt wurde. Aber wie kann eine Messe, die über Jahre eher 60 bis 70 Millionen Euro umsetzte, derart Aufwind bekommen?

Der Grund, so die Messe-Geschäftsleitung, ist die zunehmende Diversifizierung. Man macht nicht mehr nur mit Messen allein das Geschäft, das hatte sich schon in den Vorjahren abgezeichnet, als das Congress Center Leipzig (CCL) immer mehr ins Laufen kam und immer größere Anteile zum Umsatz beitrug. 2015 übrigens noch einmal deutlich ausgeweitet mit der Inbetriebnahme der Kongresshalle als neuer, innenstadtnaher Kongressort.

Der Erfolg verteilt sich also auf mehrere Standbeine. Und wenn das CCL dabei mehr Betrieb entwickelt, macht sofort auch die messeeigene fairgourmet mehr Betrieb, denn sie versorgt ja die Messe- und Kongressteilnehmer mit Pausensnacks und warmen Mahlzeiten.

In der Kongresshalle fanden im ersten Jahr des offiziellen Betriebes durch das CCL insgesamt 122 Veranstaltungen mit fast 64.000 Besuchern statt. Mit einem Umsatz von rund 9 Millionen Euro verzeichnete der Gastronomiespezialist fairgourmet das beste Geschäftsergebnis seit seiner Gründung vor 20 Jahren.

Und so nebenbei macht die fairgourmet jetzt auch noch in Feinkost und baut sich zusätzliche Vertriebswege auf.

Im Ton der Messe klingt das so: „Die Unternehmenstochter entwickelte mehrere neue Angebote im B-to-C-Bereich wie den Verkauf der hausgemachten Feinkost im Leipziger Einzelhandel.“  B-to-C heißt übersetzt: Business to Consumer, also Geschäft mit dem ganz normalen Ladenkunden.

Und Dienstleister ist auch die andere Messetochter, die zum Beispiel Messestände baut und sonst für das ganze technische Equipment sorgt – nicht nur in Leipzig, sondern seit Jahren auch schon an anderen Messestandorten. Ebenfalls im Jahr ihres 20-jährigen Bestehens verzeichnet so die FAIRNET einen Rekordumsatz von mehr als 30 Millionen Euro. Maßgeblich beigetragen hat auch da das starke Kongressjahr mit zahlreichen Großveranstaltungen. Das Dienstleistungsgeschäft für Messen war geprägt von traditionellen Höhepunkten am Standort Leipzig sowie einem wachsenden Geschäft am Standort Düsseldorf und auf internationalen Messeplätzen.

Auch für die Leipziger Messe Gastveranstaltungen endet das Jahr mit einem neuen Höchstumsatz von rund 10 Millionen Euro, einem dicht gefüllten Programm und weiterem Zuwachs von Veranstaltungen sowie einer positiven Entwicklung der Besucherzahlen. Und auf Reisen geht auch die internationale Messetochter: Auch für die Leipziger Messe International (LMI) war das Messeprogramm so umfangreich wie nie zuvor und das bislang erfolgreichste Geschäftsjahr. Der LMI gelang im Vergleich zum Vorjahr eine Umsatzverdoppelung auf über 9 Millionen Euro. Im Auftrag von Bund und Ländern wurden insgesamt 42 Gemeinschaftspräsentationen und Kooperationen auf ausländischen Messeplätzen organisiert.

Bleibt noch die gleich am Messegelände angesiedelte MaxicoM: Die konnte mit 19 Unternehmen neue Mietverträge abschließen. Zum Jahresende werden 60 Unternehmen auf 12.226 Quadratmetern arbeiten, dies entspricht einer Auslastung von 88,6 Prozent.

Und das alles summiert sich dann zum Umsatzrekord von rund 96 Millionen Euro, was das eh schon stolze Vorjahresergebnis um 16 Millionen Euro noch einmal übertrifft.

Mit 35 Messen, 198 Kongressen und Veranstaltungen im Congress Center Leipzig (CCL) und in der Kongresshalle am Zoo Leipzig sowie 48 Events erreicht die Zahl der Veranstaltungen mit 281 einen neuen Höchstwert. Damit begrüßte die Leipziger Messe rund 9.400 Aussteller und über 1,2 Millionen Besucher in Leipzig sowie an anderen nationalen und internationalen Standorten. Getragen wird der Erfolg der Unternehmensgruppe von den Messen, den Geschäftsentwicklungen des CCL und aller Unternehmenstöchter.

„Dank zahlreicher Höchstleistungen hat die Leipziger Messe 2016 einen neuen Rekordumsatz erzielt. Die Grundlage dafür waren sowohl ein starkes Messegeschäft, ein herausragendes Kongressgeschäft als auch die sehr positiven Ergebnisse aller Unternehmenstöchter“, versucht Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung, das Ergebnis zusammenzufassen. „Nur auf der Basis unserer integrierten Veranstaltungskompetenz wurde dieser Bestwert möglich.“

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