Die Bedeutung des Umweltschutzes steht im Zentrum des gesellschaftlichen Bewusstseins und immer mehr Menschen setzen sich aktiv für eine nachhaltige Zukunft ein. Im Rahmen dieser Entwicklung hat auch die Stadt Leipzig eine Vorreiterrolle eingenommen und bereits eine Vielzahl von Initiativen und Förderprojekten gestartet, um ihren ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien – vor allem in Privathaushalten.

Mit der Kraft der Sonne eigenen Öko-Strom erzeugen

Die Nutzung von Solarenergie steht hier nach wie vor im Mittelpunkt. Photovoltaikanlagen lassen sich schon lange auf deutschen Dächern finden, waren bislang allerdings hauptsächlich für EigentümerInnen interessant, MieterInnen blieben lange außen vor. Doch das hat sich geändert.

Mit Mini-Solaranlagen, auch Balkonkraftwerke genannt, haben auch Mietern die Möglichkeit, von der Sonnenenergie zu profitieren. Dank ihrer kompakten Größe und einfachen Installation sind Balkonkraftwerke die perfekte Lösung für alle, die ihre Balkone, Dächer oder Terrassen in grüne Energiequellen verwandeln und ihren eigenen Strom produzieren möchten.

So funktionieren die Mini-Solaranlagen

Die steckerfähigen Balkonkraftwerke bestehen, wie auch große Photovoltaikanlagen, aus Solarmodulen, die den Sonnenstrom in elektrische Energie umwandeln und einen integrierten Wechselrichter, der den erzeugten Strom in das hauseigene Stromnetz einspeist.

Die erzeugte Energie kann dann entweder direkt im Haushalt genutzt oder ins Stromnetz eingespeist werden, wodurch sich Einsparungen bei den Stromkosten ergeben. Gleichzeitig reduziert jeder selbst erzeugte Kilowattstunde Strom den CO₂-Fußabdruck und trägt zur lokalen Energiewende bei.

Letzter Check auf Funktionstüchtigkeit. Foto: pixabay

Anbieter wie das Leipziger Startup priwatt bieten verschiedene Modelle an, die entweder am Balkon, an der Fassade, auf dem Dach oder auch auf einer Freifläche, zum Beispiel im Garten, installiert werden können. Das Beste: Die Balkonkraftwerke sind spielend leicht nach dem Do-it-yourself-Prinzip und ohne bauliche Veränderungen montierbar.

Somit bleiben MieterInnen flexibel und können die Vorteile der Sonnenenergie in vollem Umfang nutzen. Das praktische Balkonkraftwerk Komplettset mit Speicher bietet zudem die Möglichkeit, den eingespeisten Strom auch in der Nacht oder an verregneten Tagen zu nutzen.

Lohnt sich ein einzelnes Solarmodul überhaupt?

In den Mini-Solaranlagen mehr Power als vielleicht gedacht: Ein 600 Watt Balkonkraftwerk kann bereits genügend sauberen Strom erzeugen, um Geräte wie Lampen, Ladegeräte, kleine Ventilatoren oder einen Laptop zu betreiben. So kann mit einer Mini-Solaranlage jährlich bis zu 200 Euro eingespart werden, womit sie sich bereits nach 5 bis 8 Jahren amortisiert. Zudem gibt es in Sachsen viele Förderprojekte, die eine Investition momentan noch attraktiver machen.

Fördermöglichkeiten für Balkonkraftwerke in Leipzig

Balkonkraftwerke sind eine großartige Möglichkeit, den eigenen Stromverbrauch zu reduzieren und die Umwelt zu schützen. Sie werden von staatlichen und regionalen Programmen unterstützt, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern.

Seit Januar 2023 profitieren Käufer von Balkonkraftwerken bundesweit von einer neuen Förderungsregelung: Die Mehrwertsteuer wurde auf 0 Prozent reduziert. Das bedeutet, dass die Anbieter die Mehrwertsteuer automatisch mit 0 Prozent ausweisen, und du als Käufer davon profitierst, ohne selbst aktiv werden zu müssen. Diese Maßnahme macht Balkonkraftwerke noch attraktiver und erschwinglicher für jeden, der in erneuerbare Energien investieren möchte.

Aber es gibt noch mehr gute Neuigkeiten, speziell für die Bewohner der Stadt Leipzig: Noch in diesem Jahr soll eine weitere Förderung für private Balkon-Solaranlagen in Kraft treten. Diese Förderung wird auch für ein 800W Balkonkraftwerk gelten.

So haben Privatpersonen die Möglichkeit, eine Förderung für bis zu zwei Module pro Immobilie zu beantragen, für Eigentümergemeinschaften gilt eine Förderung von bis zu zwei Modulen pro Wohneinheit. Gut zu wissen: Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Förderung auf maximal 10.000 Euro pro Objekt und höchstens fünf Objekte pro Antragsteller begrenzt ist.

Die Förderrichtlinie sieht eine Unterstützung von 200 Euro pro Modul vor. Es besteht jedoch die Voraussetzung, dass die Gesamtkosten pro Modul, einschließlich Errichtung und Inbetriebnahme, mindestens 250 Euro betragen. Mit dieser Förderung wird die Anschaffung eines Balkonkraftwerks noch attraktiver, da ein Teil der Kosten durch die Förderung abgedeckt wird.

Diese Fördermaßnahmen sollen dazu beitragen, den Ausbau erneuerbarer Energien weiter voranzutreiben und die Nutzung von Balkonkraftwerken in Leipzig und darüber hinaus zu fördern. Denn mit jedem Haushalt, in dem sauberer Strom produziert und genutzt wird, wird ein weiterer Beitrag zum Klimaschutz geleistet.

Tipps für die Beantragung von Fördermitteln

  • Informieren Sie sich über die genauen Voraussetzungen und Anforderungen der Förderstellen.
  • Prüfen Sie, ob Sie alle erforderlichen Unterlagen und Nachweise für den Antrag zusammen haben.
  • Beachten Sie die Antragsfristen und stellen Sie Ihren Antrag rechtzeitig.
  • Nutzen Sie Informationsveranstaltungen oder Beratungsangebote, um Fragen zu klären und sich über die Fördermöglichkeiten zu informieren.
  • Erkundigen Sie sich bei Energieberatern oder Fachleuten nach Tipps und Empfehlungen für eine erfolgreiche Antragsstellung.
  • Dokumentieren Sie Ihre Investitionen und den Fortschritt des Projekts sorgfältig, um gegebenenfalls Nachweise erbringen zu können.
  • Halten Sie sich über aktuelle Entwicklungen und Änderungen in den Förderprogrammen auf dem Laufenden.
  • Nutzen Sie Foren, Online-Plattformen oder lokale Netzwerke, um Erfahrungen mit anderen Antragstellern auszutauschen und von deren Erfahrungen zu profitieren.

FAQ

Muss ein Balkonkraftwerk angemeldet werden?

Auch Balkonkraftwerke müssen, unabhängig von ihrer Größe, in Deutschland angemeldet werden. Bis zu einer Anlagengröße von 600 W können Balkonkraftwerke jedoch vereinfacht beim örtlichen Netzbetreiber angemeldet werden. Zudem müssen sie im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registriert werden. Firmen wie priwatt unterstützen Sie dabei kostenlos in diesem Prozess.

Welcher Stromzähler wird für eine Stecker-Solaranlage benötigt?

Damit die Menge des eingespeisten Stroms richtig ausgelesen werden kann, wird ein Zähler mit Rücklaufsperre oder ein Zweirichtungszähler benötigt. Alte Zähler mit Drehscheibe (ohne Rücklaufsperre-Symbol) sind nicht geeignet, da sie rückwärts laufen und somit den Zählerstand verfälschen könnten. Der Netzbetreiber prüft aber in der Regel direkt bei der Anmeldung der Stecker-Solaranlage, ob der eingebaute Stromzähler geeignet ist.

Kostet mich der Austausch des Stromzählers etwas?

Nein, als BetreiberIn eines Balkonkraftwerks kann ein kostenloser Austausch des Zählers vom Netzbetreiber verlangt werden. Die Kosten dafür sind bereits in den jährlichen Kosten enthalten und können im Zuge des Austauschs höchstens etwas ansteigen. Bis 2032 muss jedoch laut Messstellenbetriebsgesetz ohnehin ein digitaler Zähler verbaut werden, somit wird der Wechsel also lediglich um wenige Jahre vorgezigen.

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