Die zehn absolut neuen Portraits - alle 2012 von Claudia Hauptmann in altmeisterlicher Manier gemalt - sind der Höhepunkt der Einzelausstellung "Gesammelte Sammler". Bei diesen Portraits handelt es sich um ganz besondere Leipziger Persönlichkeiten, die nach rein subjektiver Sicht der Galeristen eingeladen wurden, sich speziell für diese Ausstellung von Claudia Hauptmann porträtieren zu lassen.

Und – natürlich hat diese Reihe, mit zehn Personen, keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ergänzend werden einige ältere Portraits und neue erzählerische, erstmals ihre Atelierheimat verlassende Bilder wie z.B. “Sheherazade”, “Vertreibung aus dem Paradies” oder “Der Sieger” von 2011 gezeigt. Und auch ein Berliner hat sich noch unter die frisch Porträtierten gemischt: Der Schriftsteller und Künstler Thomas Kapielski.

Wenn man von Sammlern innerhalb der Kunstbranche spricht, werden die meisten hellhörig, vielleicht nervös und ein respektvolles und hoffendes Raunen geht umher: oh, ein Sammler. Doch bekanntermaßen werden nicht nur Kunst, sondern auch alle möglichen anderen Dinge mit großer Passion, Sachkenntnis und Voraussicht gesammelt. In Vorbereitung dieser Ausstellung manifestierte sich das Sammeln als das Thema, das die Porträtierten in all ihrer Unterschiedlichkeit eint. Alle haben eine bestimmte Leidenschaft oder auch Berufung zu sammeln.

Dies beginnt bei Lebensgeschichten der Coacherin und Firmenberaterin Billie Schreinicke oder auch der Erfahrung schlechthin von Siegfried Bülow über das Sammeln genauester Daten von ungeborenen Kindern von Herrn Prof. Dr. Renaldo Faber, Kinderstimmen der Knaben des Thomanerchores durch Herrn Georg Christoph Biller, anthropologische Forschungsergebnisse bei Prof. Dr. Jean-Jacques Hublin. Gewissermaßen anthropologisch versammelt auch André Schlaubke allerlei Schädel und Tierpräparate in seiner Praxis. Kunst zu sammeln und zu bewahren sind selbstverständlich Schwerpunkte von z.B. Frau Dr. Eva-Maria Hoyer. Stadtgeschichtliche Objekte und Erkenntnisse wiederum sind Arbeit und Leidenschaft von Herrn Dr. Volker Rodekamp.Die einzigartige Künstlerin Claudia Hauptmann – eine der raren Meisterschüler von Gudrun Brüne – sagt selbst: “Beim Portrait geht es mir um die Begegnung mit dem Menschen. Das persönliche Erleben in Stimme, Geste und Ausdruck ist die Basis des Bildes. Wichtig ist es mir, den Menschen, der vor mir sitzt, zu erforschen und seinem Wesen zu begegnen.”

Mit grandioser Begabung und Können fließt durch die Hand der Malerin dieser Funke des Erkennens. Schließlich transportiert ein Portrait zugleich Charakter, Haltung und Ausstrahlung der Persönlichkeit. Das gemalte Bild braucht im Gegensatz zu anderen Disziplinen viel Zeit, wird aufwendig hergestellt und hält die Lebensphase, in der man sich befindet, fest. Ein Schatz, eine Momentaufnahme, eine Erinnerung an ein Stück Lebensgeschichte.

Die Ausstellung “Gesammelte Sammler” wird am Freitag, 9. November, von 18 bis 22 Uhr mit der anwesenden Künstlerin Claudia Hauptmann in der Galerie ARTAe Leipzig (Gohliser Straße 3) eröffnet.

Zu sehen ist die Ausstellung vom 9.11. bis 22.12.2012. Öffnungszeiten: Mi – Sa von 15 – 19 Uhr und nach Vereinbarung.

www.artae.de/hauptmann.html

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar