Das Konzert war das Ergebnis eines Projekts der Musikvermittlung des Gewandhauses. Beteiligt waren neben der hauseigenen Orchesterakademie Schüler des Abendgymnasiums und des Humboldt-Gymnasiums sowie Kunstpädagogik-Studenten der Uni Leipzig. Unter Leitung von Dirigentin Lin Lao spielten die Nachwuchsprofis in kleinen Ensembles und als Kammerorchester bekannte und weniger bekannte Stücke. Das einstündige Programm bot einen bunten Streifzug durch die Musikgeschichte vom Barock bis in die Gegenwart.

Die Mendelssohn-Orchesterakademie ist das Nachwuchsprogramm von Gewandhausorchester und Hochschule für Musik und Theater (HMT) für besonders talentierte Jungmusiker. Vier Semester lang können die Akademisten Erfahrungen im Gewandhausorchester sammeln und erhalten nebenbei Unterricht durch Gewandhausmusiker und Lehrkräfte der HMT.

Daneben erarbeiten die jungen Künstler eigene kammermusikalische Programme. So in jeder Spielzeit ein Erlebniskonzert, dessen Programm sich an Jugendliche richtet. In dieser Saison nimmt die Akademie William Shakespeare unter die Lupe. Der englische Dichter hat selbst bekanntlich nicht komponiert. Allerdings waren seine Dramen durch die Jahrhunderte hinweg literarische Vorlage für zahlreiche Komponisten.

Auszüge aus Henry Purcells “The Fairy Queen” dürfen in keinem Shakespeare-Konzert fehlen. Ein Streichquartett spielte zwei Sätze aus Korngolds Musik über “Viel Lärm um nichts”. Sopranistin Jennifer Porto, die anderntags im Opernhaus auf der Bühne steht, interpretierte souverän den “Chanson 1” und “Frisch auf mein Herz / Hier will ich bleiben” aus Boris Blachers Kammeroper “Romeo und Julia”. Geradezu durchdringend war ihre höchst emotionale Interpretation von Strauss’ Ophelia-Liedern. Der große musikalische Glanzpunkt des einstündigen Programms.

Prokofjews “Tanz der Ritter” aus dem Ballett “Romeo und Julia” folgte ein kleiner Auszug aus Bernsteins “West Side Story”. Schüler des Abendgymnasiums bildeten für “Something’s Coming” den Chor. Sie hatten sich im Unterricht mit Shakespeare’s Werken befasst und tragen zwischen den Musikstücken eigene Texte zu den Themenkomplexen Hass, Liebe und Macht vor.

Visuell wurde das Konzert von Schülern des Humboldt-Gymnasiums umrahmt. Im Kunstleistungskurs hatten die Jugendlichen ein Bühnenbild geschaffen. Auf einer 30 Quadratmeter großen Projektionsfläche erscheinen geheimnisvolle Bildwelten rund um Shakespeare.

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