Von Dr. Rosmarie Heyde: Sehr geehrter Herr Julke, mit sehr großem Interesse habe ich Ihren Beitrag zur Podiumsdiskussion zum Naturkundemuseum gelesen. Leider konnte ich selbst nicht anwesend sein, da ich mich zur Zeit im Auslandsurlaub befinde. Um der Sache und einer fairen Diskussion zu dienen, muss doch noch einiges klar gestellt werden.

Wenn Herr Faber wirklich davon gesprochen hat, dass beim derzeitigen Naturkundemuseum Pläne einen unterirdischen Trakt für Sammlungen unter dem jetzigen Parkplatz vorsehen, dann muss man fragen, welche Pläne Herr Faber kennt. Die inzwischen fünf Konzepte, die Dr. Schlatter der Verwaltung und dem Stadtrat bis 2010 vorgelegt hatte, enthalten keine derartigen Planungen. In den Plänen von Haberbeck war kein Kellergeschoss vorgesehen. Ein anderer Plan sah einen Ausbau der derzeit 15-20% der Grundfläche des Hauses umfssenden Keller allein für Haustechnik vor.

Lediglich der Plan des Architekten Heinz-Jürgen Böhme sah eine Unterkelerung der Parkplatzes vor, welche vor allem für Sonderausstellungen gedacht war. Eine Architektenidee ist allerdings
noch kein wirkliches Konzept, wie es ein Masterplan liefern sollte. Nach wie vor gilt der gemeinsame Grundsatz von Museum und Förderverein, dass eine unterirdische Lagerung von Sammlungsgütern mit viel zu viel Risiken behaftet ist und deshalb mit allen Mitteln verhindert werden muss, egal an welchem Standort!

Dies haben wir in Gesprächen, Pressemitteilungen u.a. immer wieder auch gegenüber Herrn Faber deutlich gemacht. Drei von Dr. Schlatter erarbeitete Konzepte können Sie sich als pdf auf
unserer Homepage auf der Unterseite Zukunftsvisionen (2. Absatz) oder unter leipzig-netz.de herunterladen.

Neben dem Entwurf von Heinz-Jürgen Böhme gab es auch eine Semesterarbeit der HTWK, bei der Studenten verschiedene architektonische Entwürfe für die Erneuerung und Erweiterung des Naturkundemuseums erarbeitet hatten. Also Ideen gab es schon viele und einige hätten es wirklich verdient, weiterentwickelt zu werden. Näheres können Sie beim ehemaligen Direktor Dr. Schlatter erfragen.

Bei der Diskusion um die Standortfrage ist die schnelle Erreichbarkeit des Museums aus allen Himmelsrichtungen entscheidend, insbesondere für Schulklassen als Bildungseinrichtung. Dies haben Evaluierungen sowohl des Arbeitskreises Naturkundemuseum im Forum Bürgerstadt Leipzig, des Masterplanes als auch unsere eigenen Befragungen bei Lehrern und unseren Fachgruppen und Vereinen ergeben. Demnach muss das zukünftige Naturkundemuseum in der unmittelbaren Nähe (5 Minuten Fußweg) zentraler Verkehrsknoten des öffentlichen Nahverkehrs liegen. Dies wären der Hauptbahnhof, der jetzige Standort mit der Hatestelle Gördelerring, der Wilhelm-Leuschner-Platz und der Augustusplatz.

Im Museum arbeiten nur noch neun Angestelte, nur fünf davon einschließlich Präparator betreuen noch die Sammlungen. Zwei Museumspädagogen teilen sich eine Stelle. Mehr ist derzeit wegen der Zugangsbegrenzung für den Ausstellungsbereich und der allgemeinen Platznot nicht möglich.

Mit freudlichen Grüßen
Dr. Rosmarie Heyde
Vorstandsmitglied des Fördervereins

Zum Artikel vom 5. März 2014 auf L-IZ.de
Diskussion ums Naturkundemuseum (1): 2020 könnte das neue Museum seine Türen öffnen …

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