Die Rechtsextremistin Marla-Svenja Liebich, welche bis Anfang dieses Jahres noch unter dem Namen Sven Liebich bekannt war, möchte erneut eine Änderung ihres Geschlechtseintrags vornehmen lassen. Das könnte zur Folge haben, dass die seit mehreren Monaten untergetauchte Liebich ihre ausstehende Haftstrafe antreten müsste. Außerdem: In Magdeburg wurde am Samstag ein Jahr nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt der Opfer gedacht. Die LZ berichtet, was am Wochenende, 20./21. Dezember 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Marla-Svenja Liebich will keine Frau mehr sein
Marla-Svenja Liebich, ehemals Sven Liebich, möchte ihren Namen und Geschlechtseintrag erneut ändern. Die offizielle Anerkennung als Frau hat Liebich, welche bereits seit den 90ern eine der prägenden Figuren der rechtsextremen Szene in Sachsen-Anhalt ist, erst seit Januar dieses Jahres inne.
Aufgrund von Anfeindungen, wie der Bezeichnung als „Nazi-Tunte“ wolle sie dies nun wieder ändern und die Kunstfigur Marla-Svenja von der Person trennen. Die Aufrichtigkeit der Geschlechtsänderung wurde von Anfang von vielen Seiten angezweifelt. Vor allem, weil Liebich in der Vergangenheit immer wieder mit queerfeindlichen Aussagen auffiel.
Für die erneute Änderung ihres Geschlechtseintrags müsse Liebich, welche im August eine Haftstrafe wegen Volksverhetzung hätte antreten müssen, zuvor aber untergetaucht war, vor Ort im Standesamt eine Unterschrift leisten. Auch bestünde lediglich die Möglichkeit, das Geschlecht in „divers“ oder „nicht eingetragen“ ändern zu lassen.
Auf persönlichem Erscheinen zu bestehen sei unverhältnismäßig, äußerte sich Liebich gegenüber euronews. Verständlich aus ihrer Perspektive – ist die Wahrscheinlichkeit doch groß, dass sie direkt festgenommen und in Haft gesteckt würde.
Brand in der Runden Ecke
In einem Kellerabteil in einem Bürogebäude in der Großen Fleischergasse ist am Samstagabend ein Feuer ausgebrochen. Bei dem Gebäude handelt es sich um die ehemalige Bezirksverwaltung für Staatssicherheit, die sich auf der Rückseite der Gedenkstätte „Museum in der Runden Ecke“ und des Schulmuseums befindet.
Bis 1 Uhr nachts waren zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehr mit den Löscharbeiten beschäftigt. Wodurch der Brand ausgelöst wurde, ist laut Angaben der Polizei bisher noch unklar. Verletzt wurde niemand.
Jahrestag des Anschlags in Magdeburg
Am Samstag jährte sich der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Sechs Menschen kamen ums Leben, als am 20. Dezember 2024 ein Mann mit einem Auto mitten in die Menschenmenge am Weihnachtsmarkt fuhr. Hunderte Personen wurden verletzt.
Anlässlich des Jahrestags fand in der Johanniskirche eine Gedenkveranstaltung für die Opfer und Hinterbliebenen statt. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sprach vor Ort von einem „Schrecken [welcher] noch allgegenwärtig“ sei und appellierte daran, „Freiheit und Würde nicht [preiszugeben], indem wir Hass in unseren Herzen Raum geben”.
„Auch Wut und Zorn dürfen sein im Auge von grausamen Verbrechen, wie dieses eines war“, äußerte sich Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), welcher ebenfalls zugegen war. Deutschland sei ein Land, “das nichts höherstellt als den Menschen, jeden Einzelnen, als das Leben eines Menschen.“ Es gehe darum, einander bedingungslos Anteilnahme zu schenken, wo Unrecht geschehe, zusammenzustehen, wo Gewalt ausbreche, und beharrlich denen beizustehen, die Gewalt erleben. Während der Gedenkstunde wurden, begleitet von einem Glockenschlag, jeweils die Namen der sechs Opfer verlesen.
Seit November läuft der Prozess gegen den Täter Taleb A.
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Worüber die LZ am Wochenende berichtet hat:
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Gedenken in Sydney
Was am Wochenende außerdem wichtig war: Am Bondi Beach in Sydney gedachten tausende Menschen der Opfer des Anschlags, welcher am jüdischen Chanukka-Fest, verübt worden war. Zwei Männer (Vater und Sohn) waren am Abend des 14. Dezember mit Messern auf mehrere Menschen losgegangen. Sie töteten 15 Personen.
Am Samstagabend gegen 19.30 Uhr zündeten etwa 15 bis 20 Personen mehrere Mülltonnen in der Pfeffingerstraße in Leipzig-Connewitz an. Laut Polizeiangaben waren die Personen vermummt und riefen Parolen, welche „der linken Szene zuzuordnen“ seien. Es wird wegen Landfriedensbruch ermittelt.
Im Chemnitzer Zentrum wurden am späten Samstagabend drei Teenies im Alter von 15, 16 und 17 Jahren sowie ein 20-Jähriger festgestellt, welche „Sieg Heil“ gerufen hatten. Es wird ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
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Keine Kommentare bisher
Er, sie, es Liebich ist offensichtlich in einem Land untergetaucht, wo die Geschlechtsänderung nicht so wie in Deutschland gefördert oder geduldet wird. Seine neuen Freunde in den “bulgarischen Rhodopen” wollten wahrscheinlich keinen Selbstgebrannten mehr mit ihm trinken, nachdem auch dort seine Geschichte bekannt wurde. Nachvollziehbar besonders jetzt mit dem Vollbart und den kurzen Hosen.