Nach nur einem Jahr als Zweigstelle der Neuen Nikolaischule wird im ehemaligen Mommsen-Gymnasium in der Bornaischen Straße ab Sommer offiziell ein eigenständiges neues Gymnasium eröffnet. Vor sechs Jahren wurde das altehrwürdige Theodor-Mommsen-Gymnasium an der Grenze zu Leipzig-Dölitz geschlossen, ehe 2011 dem sanierten Gebäude wieder neues gymnasiales Leben eingehaucht wurde.

Das mittlerweile eingezogene Berufsschul-Zentrum wurde aufgelöst, existiert nur noch als Zweigstelle und bekam einen Untermieter. Das Gymnasium Neue Nikolaischule zog ein, eröffnete dort ebenfalls eine Zweigstelle.

Ab 2012 wird diese Zweigstelle erwachsen, wird es wieder ein eigenständiges Gymnasium an der Bornaischen Straße geben. Das teilte die Sächsische Bildungsagentur mit. “Damit wird dem gestiegenen Bedarf nach gymnasialen Plätzen, besonders im Süden der Stadt Leipzig, Rechnung getragen”, heißt es von der Behörde, die zudem darauf hinwies, dass erstmals auch wieder Anmeldungen für die Schülerinnen und Schüler der künftigen 5. Klassen am neuen Standort angenommen werden.”Stück für Stück werden wir dann die Schule aufbauen. Nächstes Schuljahr haben wir dann entsprechend eine 5. und eine 6. Klasse”, so Roman Schulz, Pressesprecher der Bildungsagentur. Die Zweigstelle des Bildungszentrums 1, das den Großteil seiner Schüler in der Credner Straße in Probstheida versammelt, wird Jahr für Jahr verkleinert werden. “Je größer das Gymnasium wird, desto kleiner wird die Berufsschule an diesem Standort”, so Schulz. Bis 2013/2014 könnten beide Schulen zusammen in ein Gebäude passen. Danach soll das Gymnasium alle Räume übernehmen. Am Ende des Wachstums soll es dreizügig sein, also Lernort für zirka 600 Schüler.

Die Lehrer werden erst einmal weiter an zwei Schulen arbeiten: am Neuen Nikolai-Gymnasium und an dem noch namenlosen Gymnasium. “Durch die zwei Jahrgangsstufen bekommen die Lehrer ihre Stundentafel nicht voll”, so Schulz.

Bleibt nur noch zu hoffen, dass die Schulplaner den Raum Connewitz gewissenhafter überschauen als noch vor zehn Jahren. Damals hieß es: Der Süden braucht das Mommsen nicht mehr. Zehn Jahre später braucht er das ehemalige “Mommsen” umso mehr. Das weiß auch Schulz. “Der Bedarf im Süden ist absolut da.”

Ein Schulname ist übrigens noch nicht gefunden, der muss auch vom Stadtrat beschlossen werden. Der Vorschlag kommt meist von der Schule selbst. Theodor Mommsen könnte gut passen.

Info: Eltern, die sich vorstellen könnten, ihr Kind auf das neue Gymnasium zu schicken, können sich zum Tag der offenen Tür am 27. Januar 2012, 17.00 bis 20.00 Uhr ein Bild von der Schule machen. Die Anmeldung ist dann im Zeitraum vom 9. bis zum 16. März möglich.

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