"Wenn jeder hier im Raum begreift, dass Energiesparen nötig ist und beim eigenen Griff zum Lichtschalter beginnt, dann ist es egal, ob es ab heute einen neuen Umweltminister gibt", machte Schulleiter Thomas Graupner am Dienstag, 22. Mai, im Berufsschulzentrum 7 deutlich, worum es bei der neuen Bildungsinitiative Energie geht.

In der ehemaligen Bauhalle der Außenstelle in der Neustädter Straße wurde ein Energie-Erlebnispfad aus vierzehn Stationen in Betrieb genommen. Dort können Besucher das Thema Energie sinnlich erfahren.

Das heißt: Sie können mit einem Tretrad Energie erzeugen, die eine Lampe brennen lässt oder eine bestimmte Wassermenge hebt. Sie können sich über die Folgen der Klimaerwärmung informieren oder über Formen alternativer Energiegewinnung. Bei den meisten jungen Leuten, die zur Inbetriebnahme aus Schulen im Leipziger Osten gekommen waren, gab es verblüffte Gesichter, als sie erfuhren: Eine Essenzubereitung kostet ebenso viel Energie wie zehn Stunden Fernsehen. In der für alle nachvollziehbaren Maßeinheit Geld wären das etwa 30 Cent. Das klingt nicht viel, summiert sich aber in jedem Haushalt, in dem Kühlgeräte, Lampen oder Wasch- und Spülmaschinen mit elektrischem Strom betrieben werden.Organisiert wurde das RWE-Projekt durch die Euro-Schulen-Organisation GmbH (ESO). Bis zum 1. Juni können Besucher ihr Wissen an den 14 Stationen erweitern. Als Wissensvermittler stehen Lehrlinge aus Leipziger Betrieben bereit, die Interessierten die jeweiligen Zusammenhänge erklären und gleichzeitig für Elektro-Berufe werben. “Auch für Mädchen”, wie Graupner mehrfach betonte.

In den beteiligten Schulen gibt es Arbeitsgruppen und Projekte vor allem in den letzten beiden Schuljahren, die sich auf die Berufsorientierung konzentriert. Zwischen den beteiligten Schulen sollen Treffen stattfinden, so dass auch eine gemeinsame Fortbildung für Lehrer möglich wird. Damit die Initiative nachhaltig wirkt, soll die Arbeit auch nach dem Schuljahr 2012/13 fortgeführt werden.

“Wir müssen das Potenzial dieser Ausbildungseinrichtung noch viel besser für den Leipziger Osten erschließen”, meinte Henry Hufenreuter vom Bürgerverein “Neustädter Markt”, weil im BSZ 7 ganz verschiedene Bildungsangebote unterbreitet werden. Das könnte für Neuleipziger ähnlich attraktiv wirken wie ein Gymnasium.

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