Anlässlich seines kürzlich vorgelegten Jahresabschlusses 2012 wurde dem Studentenwerk Leipzig jetzt durch die Wirtschaftsprüfer wieder eine solide Unternehmensführung attestiert. Das teilt das Studentenwerk am 25. Juni mit. Einziger Sorgenfall bleibt die fehlende Kostendeckung im Ergebnisbereich Mensen & Cafeterien. Dieser Bereich schließt auch 2012 trotz verschiedener Ergebnissicherungsmaßnahmen immer noch mit einem Defizit von rund 335.000 Euro ab.

Das Studentenwerk hat per Sächsischem Hochschulfreiheitsgesetz unter anderem den Auftrag, die Studierenden der sieben Leipziger Hochschulen preiswert, gesund und hochschulnah mit warmem Essen zu versorgen. Um diesen sozialen Auftrag zu erfüllen, betreibt das Studentenwerk Leipzig 12 Mensen bzw. Cafeterien an den verschiedenen Hochschulstandorten in Leipzig, in denen die Studierenden zu vergünstigten Preisen essen können. Die Landeszuschüsse zum laufenden Betrieb der Mensen und Cafeterien wurden jedoch seit Jahren systematisch gekürzt.

Auch 2012 erfolgte erneut eine Kürzung um 140.000 Euro gegenüber dem Vorjahr auf 1,41 Millionen Euro. Die Studierenden müssen aufgrund dieser Zuschusskürzungen die Kosten für die Vorhaltung der Versorgungsinfrastruktur zunehmend selbst finanzieren, was sich an den stetig gestiegenen Semesterbeiträgen ablesen lässt.

Der Freistaat Sachsen hat zwar für die Jahre 2013 und 2014 den Zuschuss zum laufenden Betrieb wieder etwas erhöht. Das reicht allerdings nicht aus: “Wir sind zwar sehr froh, dass der langjährige Kürzungstrend im aktuellen Haushalt gebrochen wurde und die Studentenwerke wieder etwas mehr Zuschuss zur Vorhaltung der Versorgungsinfrastruktur für die Studierenden erhalten. Aber leider reicht die Erhöhung nicht einmal aus, um die rein preisbedingten Kostensteigerungen für 2013 zu bewältigen”, erklärt Dr. Andrea Diekhof, die Geschäftsführerin des Studentenwerkes Leipzig.

Der Verwaltungsrat des Studentenwerkes hat deshalb einer Preiserhöhung in den Mensen zum 1. August 2013 zugestimmt. Studierende müssen dann 15 Cent mehr für ihr Mittagessen bezahlen – das preiswerteste Essen für 1,50 Euro sowie Pizza und Pasta bleiben davon unberührt.Darüber hinaus wird nach zwei Jahren Konstanz der Semesterbeitrag ab dem Sommersemester 2014 erhöht – um 2,80 Euro bzw. 3,80 Euro pro Semester. Um wieviel genau, soll nach dem Abschluss einer noch bis zum Juli laufenden Testphase zu erweiterten Öffnungszeiten in der Mensa am Park festgelegt werden.

“Das Studentenwerk bemüht sich mit verlängerten Öffnungszeiten, den Studierenden mit engem Zeitbudget in der Mittagszeit entgegen zu kommen”, erzählt Dr. Andrea Diekhof. “Wir bieten jetzt zunächst testweise in der Mensa am Park in der Vorlesungszeit von Montag bis Donnerstag durchgehend bis 19.30 Uhr warmes Essen an.” Nach Abschluss der Testphase wird über die zukünftige Ausgestaltung der Öffnungszeiten entschieden.

Eine weitere Semesterbeitragserhöhung wurde zum Zweck der Angebotsausweitung der Psychosozialen Beratung des Studentenwerkes beschlossen: Ab dem Sommersemester 2014 wird der Semesterbeitrag für diesen Bereich um 1,20 Euro pro Student und Semester erhöht. Damit sollen mehr Gruppenangebote für studierendentypische Problemlagen, eine offene Sprechstunde, mehr Einzelberatungen zu Stoßzeiten und eine noch intensivere Vernetzung der verschiedenen Beratungsstellen von Hochschulen und Studentenwerk gewährleistet werden.I

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nsgesamt könnte sich die Beitragserhöhung zum Sommersemester 2014 zusammen mit der notwendigen Erhöhung für die Mensen und Cafeterien auf 5,00 Euro belaufen, das ergäbe einen künftigen Semesterbeitrag von 75,00 Euro pro Student und Semester.

Bei der Mensaria Liebigstraße hofft das Studentenwerk gemeinsam mit der medizinischen Fakultät der Universität Leipzig nach wie vor auf einen baldigen Start der Sanierung des baufälligen und daher zu großen Teilen leerstehenden Gebäudes. Hier werden dringend die Mittel für den Umbau des Gebäudes in Lernklinik, Bibliothek und Mensa für den Medizincampus benötigt. Um den Versorgungsauftrag für die Medizinstudenten zu erfüllen, betreibt das Studentenwerk übergangsweise die kleine Mensaria am Medizincampus als Zwischenlösung im Erdgeschoss des Gebäudes. Eine Petition des Fachschaftsrates Medizin mit rund 2.000 Unterschriften machte zum
Jahresanfang deutlich, wie wichtig ein Mensaneubau am Standort ist.

“Wir hoffen sehr, dass die Mittel für den Umbau zeitnah zur Verfügung gestellt werden können”, meint Dr. Andrea Diekhof, “im Hinblick auf das 600. Jubiläum der Medizinischen Fakultät im Jahr 2015 sollte das hier geplante Zentrum für Kommunikation und Lernen mit integrierter Mensa für den Medizincampus zeitnah in Angriff genommen werden!”

www.studentenwerk-leipzig.de

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