"Mit der angekündigten Schließung der Theaterwissenschaft und der Klassischen Archäologie an der Universität Leipzig nimmt der von Schwarz-Gelb im Jahr 2010 verordnete Abbau von 1.042 Stellen schmerzliche Gestalt an. Dies ist in Zeiten von Studierendenrekorden kontraproduktiv und hat zunehmend ein Fächersterben zur Folge. Vor allem aber ist es unnötig", stellt Holger Mann, Sprecher für Hochschule und Wissenschaft der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, fest.

Insbesondere zur Schließung von zwei Instituten an der Universität Leipzig findet er regelrecht sinnlos. Das Geld wäre da. Nur landet es augenscheinlich nicht in Gänze bei den Hochschulen.

“Die Finanzzuweisungen aus dem Hochschulpakt des Bundes sind in dieser Legislatur kontinuierlich von 5 Millionen Euro in 2009 auf nunmehr über 84 Millionen Euro in 2014 angewachsen. Von diesen Mitteln wird den sächsischen Hochschulen jedoch der größte Teil vorenthalten”, stellt Holger Mann fest. “So stehen im Doppelhaushalt für 2014 davon nur 33,1 Millionen Euro als Einnahmen, von denen auch noch 22,6 Millionen Euro im Staatshaushalt verbleiben und den Universitäten somit verloren gehen. Bevor weitere Fachbereiche verschwinden, fordere ich die Regierungskoalition auf, diese Mittel umgehend den Hochschulen vollumfänglich zukommen zu lassen.”

Es ist also ein weiterer Verschiebebahnhof, bei dem der Freistaat Sachsen Bundeszuweisungen in Größenordnungen zweckentfremdet und damit erst die Löcher schafft, die scheinbar zu Stellenkürzungen führen.

Im Dezember 2010 beschlossen CDU und FDP mit dem Doppelhaushalt 2011/12 einen landesweiten Stellenabbau in Höhe von 1.042 Stellen bis 2020. Von diesen beschlossenen Stellenkürzungen sind derzeit 837 Stellen noch nicht auf einzelne Hochschulen verteilt. Aber schon die wenigen “verteilten” Stellen haben drastische Folgen wie der jetzt von der Uni Leipzig verkündete Abbau von 72 Stellen.

Holger Mann: “Jetzt werden die Folgen des Haushaltsbeschlusses von CDU und FDP aus dem Jahr 2010 offensichtlich. Damals wurde der Haushalt in Erwartung deutlich sinkender Studierendenzahlen beschlossen. Tatsächlich sind diese seitdem weiter gewachsen und die Nachfrage ist insbesondere in den Städten Dresden und Leipzig ungebrochen. Es ist an der Zeit, dass die Regierungsfraktionen diese Fehleinschätzung und ihren Haushaltsbeschluss korrigieren!”

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