Eigentlich ist er unscheinbar und hat doch Symbolkraft. Der Ring, meist aus edlem Metall gefertigt, umschließt den Finger und soll dem Träger auch Erinnerung sein - zum Beispiel an seine Ehe. Oft scheint der Ring schnöder Schmuck, mit Steinen versehen. Dabei hat der Ring eine jahrtausendealte Geschichte zu erzählen.

Wenn in der Galerie Mangold ab dem 17. März meist runde Kunstwerke zur großen Ring-Schau der florentinischen Schule “Alchimia” in den Thomaskirchhof einladen, dann wird kaum einer daran denken, dass schon die alten Steinzeitjäger vor 21.000 Jahren das Schmuckstück anfertigten und trugen. Ob als Staussymbol oder einfach nur Schmuck, das weiß heut keiner mehr so recht.

Doch wer weiß nicht úm die Siegelringe irgendwelcher Adeligen, die damit mehr oder weniger protzen konnten und dann die Klunker an den runzeligen Fingern alter Damen, die mit Ringen ihre Edelsteine spazieren tragen. Zahlungsmittel soll der Ring auch schon gewesen sein, aber auch ein Schutzsymbol.Das, was in der Galerie Mangold gezeigt wird, scheint über all die Informationen, die der Ringträger über sich verrät, hinauszugehen. Ganz skurrile Formen haben die italienischen Schüler und Lehrer geschmiedet, wie ein Rundeisen, worum eine geöffnete Babyhand wohlmöglich aus Kunststoff für Hingucker sorgt. Auch sonst wurden den Schmuckstücken große Symbole hinzugefügt, die teilweise recht ungewöhnlich für den Alltagsgebrauch zu sein scheinen.

“Diesmal (sind es) Ringe für die Hand, zwei Stück von jedem Autor und der Autoren sind es viele, genau 42 aus 25 Nationen. Groß wird die Überraschung sein, was die Materialien, Konzepte und Ausführung anlangt. Ein Spaß soll es sein für die Schmuckmacher und die zukünftigen Ringträger, denn Schmuck und sich schmücken heißt ja doch in gewisser Weise ein großes Ja zum Leben zu sagen”, wissen die Galeristen in der Leipziger City an der Thomaskirche über die vom 17. März bis 21. Mai gezeigten Exponate. Sie verkünden darüber hinaus, dass zur Ausstellungseröffnung Doris Maninger, Direktorin der Alchimia – Schule für zeitgenössische Schmuckkunst in Florenz, im Rahmen der Buchmesse und Leipzig liest, Bücher der Lark-book 500-Serie vorstellen wird.

Insofern bandelt die Galerie Mangold mit den Buchmessegästen einen freundlichen “Ring” rund um das Thema des eigentlich unauffälligsten, aber auch auffälligsten und ältesten Schmuckstück der Menschheitsgeschichte, wenn man vom nicht weniger wichtigen Halschmuck, der Kette absieht. An der haben Menschen noch früher Gefallen gefunden als am Ring: vor 75.000 Jahren, wie sehr betagte Funde zeigen.

Zeitgleich zur Ring-Ausstellung eröffnet die Galerie Mangold eine Kabinett-Ausstellung mit Fotografien von Sylvia Schade. “Ringe, Ringe, nochmals Ringe” in der Galerie Mangold vom 17. März (Eröffnung um 19 Uhr) bis zum 21. Mai. jeweils Dienstag bis Freitag von 12 – 19 Uhr, Samstag von 11 – 18 Uhr.

Galerie Mangold Online
www.galerie-mangold.de

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