Am Donnerstag, 6. Juni, wird in der Galerie der HGB Leipzig eine Ausstellung eröffnet, bei der es sich um ein gemeinsames Ausstellungsprojekt von Studierenden der University of Arts and Sciences in Nagoya (Japan) und Studierenden der Leipziger Kunsthochschule handelt. "The City as a Dimension" ist der 2. Teil einer längeren Kooperation - bereits 2009 fand die erste gemeinsame Ausstellung in Nagoya statt.

Betrachtet man die Stadt als Dimension, so wird das Ausmaß zum Thema. Dies kann beispielsweise räumlich begriffen werden, denn so definierte ursprünglich die Fläche eine weitläufige Großstadt im Gegensatz zur überschaubaren Kleinstadt. Später entwickelte sich der Raum, das heißt es entstanden Ballungszentren, die auf kleinem Raum sehr hohe Häuser oder auf größtem Raum sehr kleine Häuser aufwiesen. Im Koordinatensystem Stadt ist alles möglich.

Ein weiteres Maß in der Komplexität des Themas ist die Einwohnerzahl, bildlich gesprochen 1 und 0. Eins bedeutet unendlich viel, unendlich viele Einwohner. Man spricht von Megastädten, die sich in zweistelligen Millionenbereichen momentan noch zählen lassen. Null steht für wenig, unendlich wenig Einwohner. Dies betrifft die schrumpfenden Städte, die durch Leerstand zwar ein Volumen behalten, aber trotzdem “kleiner” werden.

Neben diesen verschiedenen Blickwinkeln haben sich die Studierenden auch mit dem Begriff der Globalisierung auseinandergesetzt. Es stellte sich die Frage, ob die zahlreichen Untersuchungen und Erkenntnisse zur Globalisierung in der fotografischen Auseinandersetzung bereits ihren Niederschlag finden – oder sich eher davon entfernen.

Die Fotografie hat die Entwicklung der Städte von Anfang an thematisiert. Das Medium hat sich zeitgleich mit der Urbanisierung von Landschaften und Städten rasant entwickelt. Digitale Fotografie und Megastädte sind unsere Gegenwart, die Dimensionen der Zukunft sind offen. Die Ausstellung von Studierenden der Fotografie aus Nagoya und Leipzig schaut von heute aus in den zeitlichen Raum. In das Jetzt, das Vergangene und das Zukünftige.
Wirft man einen Blick in die Geschichte dieses Mediums, unterscheiden sich japanische und deutsche Traditionen fotografischer Stadtbetrachtungen ganz wesentlich. Deutsche Fotografie ist im Vergleich – scheinbar – aufgeräumt und dokumentarisch. Japanische Positionen stellen sich, besonders nach 1945, expressiver und freier dar, zweifellos als Resultat der historischen, politischen und kulturellen Prozesse.

In der Ausstellung sind Fotografien, Wandarbeiten, Projektionen und Publikationen zu sehen. Zur Eröffnung werden Lehrende und Studierende aus Nagoya zu Gast an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig sein.

Beteiligte Studierende: Mikami Jyunki, Kurata Kenji, Wakayama Masayoshi, Okada Mayuko, Iwata Meiko, Inagawa Yuki (University of Arts and Sciences Nagoya) sowie Absalom & Bardsley, Johannes Ernst, Anders Forsmark, Kalinka Gieseler, Thomas Krüger, Hanna Stiegeler, Jonas Wilisch (HGB Leipzig).

Ein Ausstellungsprojekt der University of Arts and Sciences, Nagoya/Japan und der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB).

Die Eröffnung findet am Donnerstag, 6. Juni, um 18.00 Uhr in der Galerie der HGB Leipzig in der Wächterstraße statt. Es sprechen Prof. Dr. Ana Dimke, Rektorin der HGB (Grußwort) sowie Prof. Heidi Specker und Prof. Joachim Brohm.

Gezeigt wird die Ausstellung vom 7. bis 28. Juni 2013. Öffnungszeiten: Di. – Fr. 12.00 bis 18.00 Uhr, Sa. 12.00 bis 16.00 Uhr.

www.hgb-leipzig.de

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