Geografie-Unterricht kann so anschaulich sein: Dokumentarfilmer Stefan Schneider nimmt die Zuschauer in "Planet Deutschland" mit auf eine Reise durch Raum und Zeit. 300 Millionen Jahre, anschaulich aufbereitet. Von den höchsten Alpengipfeln zu den rauen Nordseeküsten, von der Eifel zum Spreewald. Wie sah Deutschland vor 300 Millionen Jahren aus?

Schneider und sein Team aus Kameraleuten, Schauspielern und Animateuren geben auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse eine Antwort. Mittels Computeranimationen lassen sie die Vergangenheit lebendig werden.

Die Alpen erheben sich als Resultat der Kollision zweier Erdplatten. In der Eifel sind Vulkane aktiv. In der Schwäbischen Alb gehen Dinosaurier auf die Jagd. Am Rhein begegnen dem Zuschauer Nashörner und Elefanten. In Heidelberg huscht der erste Mensch über die Leinwand.
Schneider weiß, seinem Publikum die Erdgeschichte visuell aufbereitet zu vermitteln. Animationen wechseln sich ab mit eindrucksvollen Naturaufnahmen aus der Gegenwart und mit Schauspielern nachgestellten Szenen, die das menschliche Leben vor mehreren tausend Jahren zeigen. “Planet Deutschland” ist eine opulent gefilmte Hommage an unsere Heimat, die vor allem Erdkundelehrer begeistert. Endlich können sie ihren Schülern den Stoff von fünfter bis achter Klasse visuell mit bewegten Bildern zugänglich machen.

Vergleichbaren Produktionen der US-Schwergewichte “Discovery Channel” und “National Geographic” reicht das Projekt in seiner Umsetzung allerdings nicht das Wasser. Die Animationen wirken, als wären sie Mitte der 2000er einem Computerspiel entnommen worden. Das optische Manko tritt aber hinter die hervorragende didaktische Aufbereitung seines Sujets zurück. Wer sich für die naturhistorische Entstehung Deutschlands interessiert, kann mit diesem Film gewiss etwas anfangen.

D 2014, R: Stefan Schneider, Dokumentation, 93 Min, FSK 0.

Filmstart ist der 2. Oktober, zu sehen in den Passage Kinos und UCI Nova Eventis.

Die Seite zum Film:
www.planetdeutschland-derfilm.de

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar