Seit fast 20 Jahren findet in Leipzig die Filmkunstmesse statt – ungefähr einen Monat vor dem DOK. In diesem Jahr erhält der öffentliche Teil einen neuen Namen: „Kinotage Leipzig“. Zudem sind weniger Filme als in den vergangenen Jahren zu sehen. Darunter befindet sich mit dem Eröffnungsfilm „Parasite“ der diesjährige Gewinner der Filmfestspiele von Cannes.

Mit einem neuen Namen und einem neuen Konzept präsentiert sich in diesem Jahr der öffentliche Teil der Filmkunstmesse Leipzig. Unter dem Namen „Kinotage Leipzig“ werden vom 16. bis 20. September 22 Filme zu sehen sein. Es ist die 19. Ausgabe der Filmkunstmesse, die außerdem aus Seminaren, Diskussionen und brancheninternen Vorführungen besteht.

„Wir wollten eigentlich noch mehr kürzen“, sagt Veranstalter Felix Bruder auf einer Pressekonferenz im Foyer des Passage-Kinos mit Blick auf die reduzierte Anzahl der Filme. Da Kino auch Kurator und Berater sei, wolle man stärker darauf achten, was wirklich relevant sei. Neben dem Passage beteiligen sich erneut die Schauburg und die Kinobar Prager Frühling an der Veranstaltung.

„Das Kino ist der richtige Ort für gemeinsame Erlebnisse“, glaubt Bruder und verweist auf die Streamingdienste im Internet. „Wir sind überzeugt, dass Kino im digitalen Zeitalter eine wichtige Rolle spielt.“

Horrornacht und Prominenz aus den USA

Generell stellen sich die Organisatoren der Filmkunstmesse offenbar die Frage, wie politisch das Kino heutzutage ist. Auf einer Podiumsdiskussion am Mittwochabend wollen sie das mit Kinobetreiberinnen und der Bloggerin Nhi Le diskutieren. Der Kulturwissenschaftler Ringo Rösener soll die Veranstaltung moderieren.

Eröffnungsfilm der „Kinotage“ ist mit „Parasite“ ein Werk, das bei den Filmfestspielen von Cannes den Hauptpreis gewonnen hat. Regisseur Bong Joon-Ho hat sich mit Filmen wie „Snowpiercer“, „Mother“ und „The Host“ einen Namen gemacht. Ebenfalls im Programm ist der neue Film von „Oh Boy“-Regisseur Jan Ole Gerster. In seinem erst zweiten Spielfilm namens „Lara“ haben Corinna Harfouch und erneut Tom Schilling die Hauptrollen übernommen.

Am späten Mittwochabend gibt es in den drei Kinos wie gewohnt die „Kinonacht“ mit Beiträgen aus dem Horrorgenre. Filme wie „Bernadette“ von Richard Linklater („Boyhood“), „A Rainy Day in New York“ von Woody Allen oder die als Oscar-Kandidat gehandelte Tragikomödie „The Farewell“ von Lulu Wang sind ebenfalls auf der Filmkunstmesse zu sehen – allerdings nur im brancheninternen Teil.

Das komplette Programm ist auf der Homepage der Filmkunstmesse zu finden. In den teilnehmenden Kinos gelten die üblichen Eintrittspreise.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

René Loch über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar