Mit einem intriganten Maskenspiele feiert das Gohliser Schlösschen in diesem Jahr sein 15. Sommertheaterjubiläum. Die Vorbereitungen zur Stückentwicklung "Madame de Pompadour - Die Mätresse des Königs" laufen auf Hochtouren. Premiere ist am Montag, 14. Juli, um 20 Uhr im Schlosshof des Gohliser Schlösschen (Menckestraße 23).

Der Todestag der ersten offiziellen Mätresse am französischen Königshof, Madame de Pompadour (ehemals Jeanne-Antoinette Poisson), jährt sich in diesem Jahr zum 250. Mal. Sie starb am 15. April 1764 in Versailles. Als erste Bürgerliche mit dem Status der “maîtresse en titre” am französischen Hof überhaupt, erhob sie sich zur Marquise de Pompadour mit Landsitz und eigenem Wappen. Sie avancierte in rasantem Tempo zur bedeutendsten Kunstmäzenin und Stilikone ihrer Zeit, übernahm die Verwaltung zahlreicher herrschaftlicher Besitztümer und wurde zur engsten Beraterin Ludwig XV. bei innen- wie außenpolitischen Fragestellungen. Ohne Zweifel kann sie als mächtigste Frau hinter den Kulissen der frühneuzeitlichen Geschichte bezeichnet werden.

Unternehmen Bühne hat es sich zur freudvollen Aufgabe gemacht, die überlieferten Geschichten und Ränke um ihr meisterhaftes Lebenswerk der Selbstdarstellung am absolutistischen Hof während der Herrschaft Ludwig XV. als illustres Maskentheater auf die Bühne zu bringen.Aus historischen Quellen geht hervor, dass Jeanne-Antoinette Poisson im Alter von neun Jahren prophezeit wurde, eines Tages die Mätresse von Ludwig XV. zu werden. Der betreffenden Wahrsagerin setzte sie später eine Rente von 600 Livres aus. Diese Geschichte bildet den Ausgangspunkt für unsere Stückidee. Das Stück spielt im “Petit Trianon”, einem kleinen Schloss im Park von Versailles.

Das Maskenspiel wird die Spielweise und Optik der Sommertheaterproduktion “Madame de Pompadour – Die Mätresse des Königs” maßgeblich bestimmen. Die Differenz zwischen der höfischen Etikette des französischen Adels unter Ludwig dem XV. und den urmenschlichsten Bedürfnissen der historischen Figuren wird durch das Spannungsverhältnis der starren Maske zu seiner lebendigen Figur wieder aufgenommen. Derzeit arbeiten Anita Kriebel und Laura Heider intensiv am Bau und der Gestaltung der Masken. In einem aufwändigen, vierstufigen Verfahren nehmen die zwölf zu belebenden Masken Gestalt an.Der historische Background der diesjährigen Sommertheaterproduktion von Unternehmen Bühne ist auf ein zweites Jubiläum im Jahr 2014 zurückzuführen: Zum 15. Mal in Folge wird der Schlosshof des Gohliser Schlösschens mit Sommertheater bespielt. Das als Sommerpalais geplante Gohliser Schlösschen wurde 1755/56 von Johann Caspar David Richter, dem damals amtierenden Ratsbaumeister der Stadt Leipzig, erbaut und orientierte sich in seiner Stilistik am Rokoko. So glich der gesamte Bau nach Fertigstellung eher einem Schloss dieser Epoche, als einem Landhaus. Als Entstehungsort der formgebenden Stilrichtung ist ohne Zweifel Frankreich, unter der Regentschaft von Ludwig XIV. und Ludwig XV, zu nennen. Auf der Suche nach einem historischen Stoff, der sowohl dem Anlass als auch der Geschichte des Gohliser Schlösschens gerecht werden sollte, stießen die Theatermacher auf die Geschichte der Madame de Pompadour.

Sommertheater im Schlosshof des Gohliser Schlösschens: “Madame de Pompadour – Die Mätresse des Königs”, Premiere am Montag, 14. Juli, 20 Uhr im Schlosshof des Gohliser Schlösschens (Menckestraße 23). Weitere Vorstellungen gibt es vom 14. Juli bis zum 30. Juli, täglich um 20 Uhr.

Am 31. Juli folgt dann die Wiederaufnahme von “Romeo und Julia”.

www.sommertheater-leipzig.de

www.unternehmen-buehne.de/theater

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