TRÄUME sollen hier an dieser Stelle, in diesem Text beleuchtet werden, Beachtung finden. Nicht irgendwelche Träume; es geht um meine Träume. „Träume“, das wäre ein „Teekessel“, also ein Wort mit mehreren Bedeutungen. Einerseits der Traum des Nachts, dieses psychische Erleben, das Ablaufen eines Films während des Schlafes, was sich sehr realistisch anfühlt.

Andererseits der Traum, der als ein innigster, ein sehnlichster Wunsch angesehen wird. Klar; um eben den geht es hier. Vielleicht aber haben doch die einen Träume auf die anderen Einfluss?

„Wer träumt, der lebt!“ heißt es in meinem Buch „Ge(H)-Danken(!)-Welt!“. Ich meinte tatsächlich damit beide Arten von Träumen. Tagtäglich kann ich konstatieren, dass ich lebe, so muss ich wohl zwangsläufig auch träumen. Meist passiert dies in der Nacht.

Darüber ist vieles ein Traum. Es ist ein Traum, mit einer Partnerin zusammenzuleben, mit der jede Menge Gutes zu bewegen, das eigene Kind erfolgreich reanimiert, an unglaublich vielen Stellen berufliche und somit Lebenserfahrungen gesammelt, einen Garten zu haben, diesen bestellen zu können. Es ist ein Traum, Menschen auf Augenhöhe begegnen zu können, kreativ zu sein und an einer Drehorgel zu stehen, diesem zauberhaften Instrument stimmungsvolle Klänge zu entlocken. Ist das die dritte Bedeutung des Wortes „Traum“? Für mich auf jeden Fall!

Ich habe mir den Traum erfüllt, die Komfortzone zu verlassen, mich beruflich neu zu orientieren und das zusammen mit meiner wunderbaren Frau. Es gab keine so richtige Berufsbezeichnung für das, was wir tun. Schnell aber hatte sich dieses „Problem“ gelöst, als wir in einem Altenpflegeheim den Titel „Menschen-Glücklich-Macher“ verliehen bekamen. Genau; das wollen wir sein, auch wenn der Weg etwas steinig ist, auch noch steiniger wird. Warum?

„Wir können uns dieses System nicht mehr leisten!“ Dies können wir erleben, wenn wir unseren Dienst an betagten Menschen und schwerst- und langzeiterkrankten Kindern tun, die einen im Heim, die anderen im Krankenhaus besuchen, wenn wir Trost, Heilung, Freunde und Liebe schenken. Wir wollen uns das leisten.

Menschen-Glücklich-Macher. Ein Traum! Ein Traumberuf. Werden da eigentlich noch Träume benötigt? Klar, es wäre ein Traum, wenn wir diese Arbeit noch lange fortführen könnte, wenn wir mit dem nötigen Geld dafür ausgestattet wären, wenn sich reichlich Unterstützer fänden.

Irgendwie, so scheint es, gehen „Traum“ und „Glück“ Hand in Hand, stehen in Verbindung. Glück zu erfahren, es zu empfinden, ist ein Traum. Es kann gar noch besser kommen, wenn man auf Albert Schweitzer hört: „Glück ist das einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt!“

Ich träume davon, es noch öfter erleben zu können, vor allem gemeinsam mit anderen Menschen. Gemeinsam, auch das wäre ein Traum, wenn sich die Menschen wieder auf das „Gemeinsam“ besinnen würden. Was da alles möglich wäre. Gewiss: es sind kühne Träume! Ich mag sie trotzdem träumen, Tag für Tag.

Es gibt manche Tage, da träume ich von einem andern Glück, und zwar von dem nach Udmurtien reisen zu können, dort Menschen zu treffen, mit denen ich Weisheiten austauschen kann. Ich schenke eine meiner persönlichen Weisheiten und bekomme dafür eine udmurtische Weisheit zum Thema Wasser. Anschließend würde ich mit dem nächsten Flugzeug zu den Hopi reisen, dem Stamm, der weder aktiv noch passiv jemals einen Krieg führte, mich zum Thema „Frieden“ austauschen, auch Weisheiten „kaubelnd“.

Davon werde ich noch eine ganze Weile träumen, vielleicht bis zu meinem Lebensende. Aber ja: Wer träumt, der lebt!

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