Das hatte mit Fußball nichts mehr am Hut. Marcus H. (24) wurde am Montag vom Leipziger Amtsgericht zu 900 Euro Geldstrafe verurteilt, weil er mit seinen Mitspielern den gegnerischen Torwart verprügelte. Der Skandal ereignete sich am 19. März 2011. In der 3. Kreisklasse kickte Eintracht Leipzig Süd gegen Mölkau 04.

Um 13:40 Uhr brach der Unparteiische das Spiel ab. Mehrere Spieler der Gastgeber fühlten sich von einem Mölkauer Spieler dermaßen provoziert, dass sie ihn niederschlugen und auf ihn eintraten. Dem Angriff war offenbar ein Foulspiel an ihrem Torwart vorausgegangen.

Für Marcus H. hatte der Nachmittag ein übles Nachspiel. Das Sportgericht sperrte ihn für sechs Spiele. Vor dem Amtsgericht musste sich der junge Mann mit Gelfrisur und rot-weißem Ringelshirt wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. Die Beweislage schien eindeutig. Verteidiger Ingo Stolzenburg schenkte Richterin Irmgard Seitz reinen Wein ein: “”Herr H. gesteht die ihm zur Last gelegte Tat.”

“Das sind Sachen, die haben auf Fußballplätzen nichts verloren”, fand Staatsanwalt Andreas Saalmann. Weil der Betroffene provoziert habe, ließ der Ankläger Gnade walten: Minderschwerer Fall, neunzig Tagessätze Geldstrafe. Mithin der unterste Strafrahmen, den das Gesetz vorgibt. Seitz schloss sich seinem Antrag an. “Das ist nicht nur das normale Foulspiel, was wir alle kennen”, so die Vorsitzende in der Urteilsbegründung. “Das geht einfach zu weit.”

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar