In Reudnitz vertrieben sich heute Nacht zwei junge Männer die Zeit mit Springübungen +++ Zwei Jugendliche ließen heute Nacht in der Innenstadt die Fäuste fliegen +++ Für einen 23-Jährigen war gestern Morgen die Welt so ganz und gar nicht in Ordnung +++ In Dölzig wurden drei Hauseigentümer im Schlaf bestohlen +++ Die Polizei konnte Rauschgifthändler verhaften.

Zerstörungslust?

Mehrere Zeugen wurden heute Nacht, um 2:40 Uhr, in der Johannisallee durch laute Geräusche wach. Ein 27-jähriger Mann schaute aus dem Fenster und sah, wie eine junge männliche Person auf dem Dach eines Autos stand und anschließend auf die Motorhaube seines davorstehenden Fahrzeuges sprang. Eine zweite männliche Person stand daneben auf der Straße und feuerte den “Springer” an. Der 27-Jährige machte sich bemerkbar und die beiden flüchteten in Richtung Ostplatz. Die Polizei wurde informiert. Dabei stellten die Beamten fest, dass insgesamt an acht geparkten Fahrzeugen der Marken Toyota, VW, BMW, Ford, KIA und SEAT Lackkratzer, Dellen im Dach, auf der Motorhaube und abgebrochene Scheibenwischer zu verzeichnen waren. Die Höhe des Gesamtschadens steht noch aus.

Zur Personenbeschreibung konnte folgendes gesagt werden:

1. Person:
– 25 – 30 Jahre
– schlanke Figur
– helle kurze Hose
– dunkelblonde bis braune kurze Haare

2. Person:
– 25 – 30 Jahre
– relativ kurze blondes Haare
– dunkles Oberteil

Quälender Dauerfrust

Zwei Beschäftigte (55, 71) eines Sicherheitsdienstes wachten am Sonntagmorgen Am Markt über die Bühnentechnik der Classic Open. Gegen 07:00 Uhr tauchten plötzlich zwei männliche Jugendliche (15, 17) auf. Da jene wie selbstverständlich auf die Bühne kletterten, dachten die Wachleute zunächst, es handele sich um Mitglieder des Abbauteams. Doch letztlich konnten die Jugendlichen ihren angetrunkenen Zustand und ihre gehobene Laune nicht verdecken.

Auf Nachfrage gaben sie an, jetzt Party und Stimmung machen zu wollen – auch ohne Publikum. Da sie der Aufforderung, die Bühne zu verlassen, keine Beachtung schenkten, schob sie der 55-Jährige sanft in Richtung Abgang. Hierfür ernteten er und sein Kollege deftige Beleidigungen. Dennoch schoben sie die aggressiver werdenden “Kleindarsteller” von der Bühne. Unten angekommen, schlug der 17-Jährige aus Frust mit der Faust auf die Motorhaube des privaten Pkw eines Wachmanns. Zudem schrien die Jugendlichen weiter herum und führten die Qualität ihrer Beleidigungen zu neuen Höhen, weshalb sie weiter abgedrängt wurden.

Plötzlich schlug der 17-Jährige unvermittelt auf den 55-jährigen Wachmann ein. Dieser verteidigte sich und konnte den Angreifer zu Fall bringen, stürzte aber auch selbst zu Boden. Da sich der Jugendliche zuerst aufrappelte und weiter gegen seinen Kollegen vorgehen wollte, schritt der zweite Wachmann ein. Auch wenn beide 54 Jahre trennen, scheute sich der 17-Jährige nicht, wiederum mit der Faust zu argumentieren. Hierdurch erlitt der 71-Jährige eine blutende Gesichtsverletzung (Verdacht Nasenbeinfraktur) und einen ausgeschlagenen Zahn.

Anschließend gingen die Jugendlichen langsam davon, schrien aber immer wieder herum. Unter anderem äußerte der 17-Jährige: “Mich kriegt keiner wieder rein, ich geh nicht in Knast.” Offensichtlich hatte sein erst im Juli beendeter Gefängnisaufenthalt eine gewisse Wirkung erzielt – leider keine verhaltenspräventive.

Weil er die Täter nicht einfach davonkommen lassen wollte, folgte ihnen der 55-Jährige Wachmann. Am Thomaskirchhof wurde eine Streifenwagenbesatzung (m 30, m 35) auf die beiden aufmerksam und musste dann am eigenen Leib schmerzhaft erfahren, welchen Respekt sie ihnen entgegenbrachten. Insbesondere der 17-Jährige verlegte sich wiederum auf schlagende sowie tretende Argumente und verletzte beide Beamte, wobei einer der Beamten ebenfalls eine Nasenbeinfraktur davontrug.

Die Überwältigung und Fixierung der Täter gelang nicht zuletzt, weil drei junge Männer (27, 32, 33) – zufällig am Ort – in das Geschehen eingriffen und die Beamten unterstützten. Beide Jugendlichen standen nicht unerheblich unter Alkoholeinfluss (15-Jähriger mit 1,22 Promille; 17-Jähriger mit 1,4 Promille), gelten als Intensivtäter und müssen sich nun neuerlich strafrechtlich verantworten. Im Übrigen musste der 15-Jährige, da er auf der Anfahrt zu seinen Eltern wieder gewalttätig wurde, in eine psychiatrische Krankenhausabteilung eingeliefert werden.

Tiefsitzende Abscheu

Auf einer Länge von etwa 500 Metern riss gestern Morgen in der Karl-Liebknecht-Straße ein junger Mann (23) Wahlplakate herunter, beschädigte sie bereits dadurch stark und zerfetzte einige völlig. Allerdings kam er selbst nicht ungeschoren davon und zog sich eine stark blutende Wunde am rechten Ringfinger zu. Gegenüber den eintreffenden Beamten gab er zum Motiv an, die “Fratzen” nicht ertragen zu können. “Sie schauen, als wäre die Welt in Ordnung.” Auch wenn er dafür Strafe zahlen müsse – er habe das Richtige getan. Ob er wohl nach dem Ausnüchtern seiner 1,72 Promille Atemalkohol noch dieser Meinung ist? Fest steht jedenfalls, dass er sich zwar nicht politisch korrekt verhielt, aber wenigstens eine gewisse politische Neutralität wahrte. Denn die 38 Plakate zeigten die hoffnungsfrohen Konterfeis von Kandidaten der gesamten politischen Bandbreite.

Unverfroren

Unbekannte Täter drangen in einer Nacht zum Samstag in insgesamt drei Einfamilienhäuser in Dölzig ein. Sie öffneten im Erdgeschoss gewaltsam Fenster und drangen ein. Alle Eigentümer befanden sich zum Zeitpunkt der Einbrüche im Haus und schliefen in den oberen Etagen. Die unbekannten Täter durchsuchten im Erdgeschoss alle Räume und Behältnisse. Sie entwendeten Handys, Bargeld, elektronische Geräte, EC- und Kreditkarten sowie persönliche Gegenstände und Papiere. Der Gesamtschaden bzw. Stehlschaden insgesamt für die drei Eigentümer beträgt ca. 10.000 Euro.

Dingfest

Am vergangenen Mittwoch durchsuchten Beamte drei Wohnungen im Leipziger Stadtgebiet, stellten letzte Beweismittel sicher und brachten einen Rauschgifthändler hinter Schloss und Riegel. Damit konnten mehrmonatige Ermittlungen gegen drei Männer zu einem erfolgreichen Abschluss geführt werden. Hieran waren maßgeblich Beamte des Fachkommissariats der Kriminalpolizei, der operativen Fahndungsgruppe sowie des Fachdienstes Einsatzzüge beteiligt.

In der Wohnung des Hauptverdächtigen (47) im Poetenweg konnten zwei Kilogramm Pflanzenmaterial (laut Vortest Marihuana) sowie geringe Mengen weiterer betäubungsmittelverdächtiger Substanzen aufgefunden werden. Auch an den anderen beiden Anschriften, Tschaikowskistraße und Göschenstraße, wurden die Beamten fündig. So beschlagnahmten sie 18 Gramm vermutliches Kokain, Mobiltelefone, Bargeld, Feinwaagen, Verpackungsmaterial und diverse Computertechnik. Am Folgetag erließ der Ermittlungsrichter Haftbefehl gegen den 47-Jährigen, welcher umgehend in die Justizvollzugsanstalt verbracht wurde. Seine beiden Kumpane (38, 44) blieben indes auf freiem Fuß.

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