Das Caritas-Familienzentrum Grünau will innerhalb des Stadtteiles umziehen. "Wir rücken weiter ins Zentrum des Geschehens in Grünau ", sagt Leipzigs Caritas-Geschäftsführer Tobias Strieder zu L-IZ. Bis 2014 soll der Umzug in die Ringstraße 4 abgeschlossen sein. Die Stadt Leipzig als Hauseigentümer fasste jüngst den Planungsbeschluss.

Durch Grünau verläuft eine imaginäre Grenze. Die trennt den so genannten Kernbereich des Stadtteils vom gleichfalls so genannten Stadtumbaugürtel.

Die Grenzziehung ist im Stadtentwicklungsplan niedergelegt. Sie teilt das Plattenbaugebiet in einen erhaltenswerten Kern und ein Umbaugebiet, in dem Umbau und Rückbau zwei Seiten einer Medaille sind. Vor allem aber wird das Rückbaugebiet sukzessive zum Rückzugsgebiet. Denn Fördermittel für Baumaßnahmen gibt es hier nicht mehr.

Weil das so ist, und weil das Caritas-Familienzentrum (FAZ) in der Grünauer Liliensteinstraße 1 eher am Rand des Stadtteils liegt, will der katholische Wohlfahrtsverband mit seinem Angebot bis 2014 innerhalb Grünaus umziehen. Die neue Adresse soll Ringstraße 4 heißen.

“Der Umzug in die Ringstraße 4 ist ein Projekt zur Stärkung des Stadtumbaus Grünau und entspricht den Zielen des Stadtentwicklungskonzeptes SEKo”, teilte dazu unlängst die Leipziger Stadtverwaltung mit. Den Planungsbeschluss hat die kommunale Dezernentenrunde jüngst gefasst.

Dadurch werden Planungskosten ausgelöst, die in diesem Jahr bis zur Vorlage des Baubeschlusses 90.000 Euro betragen. Der vollständige Umbau des rechten Teils der städtischen Immobilie Ringstraße 4 zum Familienzentrum ist auf 1,1 Millionen Euro veranschlagt. “Die Baumaßnahme soll über das Bund-Länder-Programm Soziale Stadt bis zu zwei Dritteln der förderfähigen Kosten finanziert werden”, so die Stadtverwaltung weiter. Und diese Förderung gibt es nur im Kernbereich von Grünau.

“Wir wollen als Caritasverband da sein, wo wir gebraucht werden”, sagt Tobias Strieder im Gespräch mit L-IZ. Das gelte ganz generell für die Präsenz der katholischen Wohlfahrtsorganisation in Leipzigs westlichstem Stadtteil.Für das Familienzentrum heißt das konkret: “Wir rücken weiter ins Zentrum des Geschehens in Grünau”, so Leipzigs Caritas-Geschäftsführer weiter. In Sichtweite der Stuttgarter Allee sei das FAZ für Familien, Kinder und Hilfesuchende besser erreichbar.

Auch befinden sich im südlichen Teil der Stuttgarter Allee die Schulen und die Kitas, mit denen das FAZ die Projekte “Team FaBiKoo – Familienbildung in Kooperation mit Kindertageseinrichtungen” und “STINKTIER – Gewaltpräventionsprojekt mit Schulklassen” betreibt.

Darüber hinaus unterhält der Wohlfahrtsverband in der Alten Salzstraße den Caritas-Laden mit verschiedenen Angeboten, beispielsweise der Beschäftigungsförderung.

“Wir glauben, dass wir auch viele mitnehmen können”, sagt Strieder mit Blick auf die Kinder und Jugendlichen aus dem Asylbewerberheim in der Liliensteinstraße. Gerade für sie und ihre Familien ist das nahe Zentrum mit seinen Beratungsangeboten und dem Bauspielplatz eine wichtige Anlaufstelle.

Den beliebten Bauspielplatz wird es auch am neuen Standort geben. Denn hinter dem Haus Ringstraße 4 ist genügend Platz für großzügige Freiflächen.

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Grünaus Quartiersmanagerin Antje Kowski verbindet mit dem geplanten Umzug nur Vorteile. “Ich finde es gut, dass das Familienzentrum in den Kernbereich zieht”, sagt sie. Das sei “sinnvoll”, weil im Wohnkomplex 7 rund um Stuttgarter Allee und Ringstraße der Anteil von Kindern und Jugendlichen höher ist.

Mitmieter im künftigen FAZ-Domizil in der Ringstraße 4 bleibt der Verbund kommunaler Kinder- und Jugendhilfe (VKKJ). Er betreibt in der linken Gebäudehälfte weiterhin einen Kinder- und Jugendnotdienst.

“Der alte Standort des Familienzentrums in der Liliensteinstraße 1 wird nach Umzug in die Ringstraße 4 geschlossen”, sagt die Stadtverwaltung zur Zukunft der dann leeren, gleichfalls städtischen Immobilie. Das ist Stadtumbau im Stadtumbaugürtel.

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