Der beliebte Wasserspielplatz am Karl-Heine-Kanal nahe der Gießerbrücke ist saniert. Statt pilzanfälligem Holz dominieren jetzt Beton und Stahl als Baustoffe. Den vorhandenen Wasserlauf überspannt eine Trogbrücke aus Beton. "Was passt besser an den Karl-Heine-Kanal als ein Wasserspielplatz", freut sich Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal.

“Kinder an die Macht.” Der unverwüstliche Hit von Herbert Grönemeyer darf nicht fehlen, wenn Kinder das Kommando übernehmen sollen. So war es auch am vergangenen Freitag bei der offiziellen Einweihung des komplett sanierten Wasserspielplatzes oberhalb des Karl-Heine-Kanals und unterhalb der Gießerbrücke in Lindenau.

Leipzig will sich als Wasserstadt weiter profilieren. So eine Wasserstadt braucht populäre und vorzeigbare Wasserbauten. Wie diese Spielfläche auf 160 Quadratmetern Fläche.”Was passt besser an den Karl-Heine-Kanal als ein Wasserspielplatz ?”, fragte Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal (Die Linke) kurz vor dem obligatorischen Bänderdurchschnitt die anwesenden Kinder des Kindergartens in der nahen Spinnereistraße.

Die Frage war natürlich rein rhetorisch gemeint. Denn so ein Wasserspielplatz passt bestens dorthin. Überhaupt spielen Kinder gern mit dem kühlen Nass. Schon deshalb war die Idee von einer Spielfläche, auf die Wasser aus dem nahen Karl-Heine-Kanal gepumpt wird, schon vor Jahren genial.

Es gab nur ein Problem. Wasser als Sinnbild der Beginn allen Lebens und der lebende Baustoff Holz gehen mitunter eine Symbiose ein, in der Pilzkulturen bestens gedeihen. Und die zerstören Holz ganz irreversibel.Deshalb wurde der Wasserspielplatz seit März 2012 komplett saniert. Für die Sanierung und die neuen “hochwertigen, passgenauen Spielgeräte aus Stahl und Beton” und einen erneuerten Bodenbelag mit bunten Sitzbojen schlugen mit 45.000 Euro in dem städtischen Programm für die Sanierung der Spielplätze zu Buche.

Dieses Programm zum Erhalt und der Modernisierung aller 400 öffentlichen Spielplätze in Leipzig ist mit einem Jahreshaushalt von 300.000 Euro ausgestattet. Die langfristige Grundlage für diesen Etatposten bildet das städtische Spielplatzprogramm, wie Bürgermeister Rosenthal noch einmal unterstrich.

“Viele Familien und Kindergruppen können nun wieder gemeinsam erholsame Stunden am Karl-Heine-Kanal erleben und bei ihren Ausflügen spielerisch auf verschiedene Weise Wasser fördern, umleiten und anstauen”, freut sich der Umweltdezernent.

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Nun dominieren Beton und Stahl den Spielplatz. “Die vorhandenen Wasserspielmöglichkeiten wurden durch einen neuen, etwas erhöhten Wasserkreislauf ergänzt”, teilte die Stadtverwaltung mit. Neu ist eine Wipp-Saugpumpe, die nach Bedienung Wasser aus dem zwölf Meter entfernten Karl-Heine-Kanal in ein 25 Meter langes System aus drei Rinnen und drei Aquädukten einspeist.

Eines der Viadukte wirkt wie eine Miniaturausgabe der Trogbrücke, in der bei Magdeburg der Mittellandkanal über die Elbe geführt wird. Doch “Mehr Schiffsverkehr” (Grönemeyer) war nicht die Forderung der Kinder. Für sie war einfach nur “Zeit, dass sich was dreht” (gleicher Autor), nämlich die Pumpwerke.

Doch viel spannender als alles Pumpen und Plätschern ist für Kinder ohnehin das Anstauen von Wasser. Damit es bald eine großflächige Wasserlandschaft gibt. Auch das ist auf dem sanierten Spielplatz weiter möglich.

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