Es gibt keine "Klassik airleben"-Open Air-Konzerte im Rosental mehr. Oper und Gewandhaus begründen den Wegfall der beliebten Folklore neben dem Zoo mit den Kürzungen im Kulturetat der Stadt infolge der sächsischen Kulturraumnovelle. Gerhard Pötzsch, kulturpolitischer Sprecher der SPD, hakte heute nach.

“Seit 2004 gibt es die von öffentlichen Geldern subventionierte Picknickrunde mit klassischer Musik in der grünen Lunge der City, dem Rosental. Das Freiluft-Vergnügen gehörte bei den Leipzigern seit sechs Jahren zum absoluten Hingeher: es war kostenfrei, schön und gemütlich.

Seit Januar 2011 ist bekannt, dass “Klassik airleben” nicht mehr stattfinden soll. Stattdessen sollen zwei aufeinanderfolgende Konzerte in beiden Häusern für “Picknickstimmung” sorgen. Der finanzielle Aufwand ist nicht so hoch, als wenn es im Freien statt finden würde. Grund sollen die Kürzungen im Rahmen der Kulturraumnovelle sein.”
Die SPD fragte nach weiteren Gründen für das Nicht-Stattfinden des “Klassik airleben” und ob es Aussicht darauf gäbe, dass die Veranstaltung wieder stattfinden könne, wenn der neue Etat stehe. Dieser Hoffnung musste OB Burkhard Jung heute in seiner Antwort einen Dämpfer verpassen.

“Die Gründe dafür sind rein finanzieller Natur. Glauben Sie mir, auch ich halte die Rosental-Konzerte für eine wunderbare Sache, eine tolle Gelegenheit, klassische Konzerte ins Herz de Stadt zu bringen. Eigentlich müssten solche Veranstaltungen kostenlos und für jeden zugänglich sein. Aber auch schon so fehlen uns 100.000 Euro für dieses Event. Eine kostenfreie Aufführung würde den Sponsor hunderttausende Euro kosten. Dabei würde eine solche Veranstaltung die Leipziger zusammenführen. Ich wäre glücklich, wenn die Rosental-Konzerte fortgeführt werden könnten. Dahingehend wurden hoffnungsvolle Gespräche geführt. Aber wie gesagt, fehlen uns immerhin 100.000 Euro zur Verwirklichung.”

Zu der Resonanz der Rosental-Konzerte befragt, gab der OB an, dass zu den Gewandhaus-Vorstellungen im Jahr 2010 rund 3.000 zahlende Besucher und zu den Operndarbietungen knapp 2.100 zahlende Besucher gekommen waren.

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