Auf der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik wurde Prof. Dr. med. Eberhard Passarge, seit 1. Februar 2010 Kommissarischer Leiter des Instituts für Humangenetik der Universität Leipzig, zum Ehrenmitglied ernannt.

Dies ist die elfte Ehrenmitgliedschaft in 24 Jahren und die vierte an einen Deutschen, die von der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik (GfH) verliehen wurde. Der Beschluss dazu erfolgte auf Vorschlag des Vorstandes auf der diesjährigen Jahrestagung in Regensburg von den Mitgliedern auf der Mitgliederversammlung einstimmig (254 Stimmen) mit einer Gegenstimme.

In der Laudatio von Prof. Klaus Zerres, Direktor des Instituts für Humangenetik in Aachen, wurde die Ehrung mit verschiedenen Verdiensten um die Entwicklung des Faches Humangenetik in Deutschland und im Ausland begründet. Nach kurzer Darstellung des wissenschaftlichen Werdegangs verwies Zerres auf die Dienste für die Fachgesellschaft als Vorsitzender des Berufsverbands 1983-86, als Vorsitzender der GfH (1990-1996), Generalsekretär der Europäischen Gesellschaft für Humangenetik 1987-1990, Aufbau einer Abteilung am Institut für Humangenetik der Universität Hamburg (1968-1976), Aufbau des Lehrstuhls für Humangenetik am Universitätsklinikum Essen (1976-2001) und die ebenfalls erfolgreiche Übernahme der Kommissarischen Leitung des Instituts für Humangenetik am Universitätsklinikum Leipzig seit 1. Februar 2010.

Der 75-jährige Passarge hat seit 1964 über 240 wissenschaftliche Arbeiten in internationalen Zeitschriften und zahlreiche Buchbeiträge veröffentlicht. Als alleiniger Autor des Taschenatlas Humangenetik/Color Atlas Genetics, bereits in der 3. Auflage, ist dieses international anerkannte Werk in 12 Sprachen erschienen.
Besondere Verdienste hat sich Passarge um die Zusammenführung der Humangenetiker in Ost und West bald nach der Vereinigung erworben. Auf der Jahrestagung im März 1991 in Ulm gelang es ihm, durchaus auch gegen Bedenken, zu überzeugen, dass es nur gemeinsam weitergehen kann. So wurde die GfH eine der ersten wissenschaftlichen Gesellschaften, in der sich die Mitglieder aus allen Bundesländern unter einem Dach wiederfanden.

Die Deutsche Gesellschaft für Humangenetik möchte das Verdienst herausragend anerkannter, aber auch junger verheißungsvoller Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in angemessener Weise würdigen und damit der zentralen Stellung des Faches Humangenetik in der Medizin Ausdruck verleihen, einem Fach, das darüber hinaus eine Brücke zu den Bio- und Lebenswissenschaften schlägt. Die Ehrenmitgliedschaft gehört zu den höchsten Auszeichnungen der GfH.

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