Die neue Hochschulleitung der Universität Leipzig ist wieder komplett: Der Senat wählte am Dienstag, 12. April, Prof. Dr. Claus Altmayer, Prof. Dr. Matthias Schwarz und Prof. Dr. Thomas Lenk zu den neuen Prorektoren der Universität. Diese waren zuvor von Rektorin Prof. Dr. Beate Schücking, die selbst am 1. März ihr Amt angetreten hat, vorgeschlagen worden.

Die Prorektoren – Prof. Schwarz ist für Forschung und Nachwuchsförderung, Prof. Altmayer für Bildung und Internationales sowie Prof. Lenk für Entwicklung und Transfer verantwortlich – wurden vom Senat (mit großer Mehrheit) für 5 Jahre gewählt. Rektorin Schücking, die soeben gewählten Prorektoren sowie Kanzler Dr. Frank Nolden bilden damit die neue Hochschulleitung der Universität Leipzig.

“Ich habe ein Team zusammenstellen können, mit dem ich sehr zufrieden bin”, sagte Prof. Schücking vor wenigen Tagen bei der hochschulöffentlichen Vorstellung der künftigen Führungsriege. Ein wesentliches Kriterium bei ihrer Auswahl sei der Gestaltungswillen gewesen, “sich aktiv einzubringen in die Weiterentwicklung der Hochschule”.

Zudem solle das neue Leitungsteam, das die Rektorin innerhalb von vier Wochen zusammengestellt hat, das wissenschaftliche Spektrum der Universität personell widerspiegeln. Prof. Schücking betonte erneut, dass Internationalisierung und Gleichstellung zwei wichtige Zukunftsthemen für die Alma mater seien.

Prof. Dr. Claus Altmayer ist der neue Prorektor für Bildung und Internationales. Unter der Überschrift “Kontinuität und Neubeginn” will er den Bologna-Prozess an der Universität Leipzig fortsetzen. Dabei stehe die Weiterentwicklung des insgesamt attraktiven Studienangebots der Universität Leipzig und die Qualität der Lehre im Vordergrund. Zum Thema Internationalisierung konstatiert der Philologe “Wir haben ein sehr breites und vielfältiges Netz von internationalen Kooperationen und Studiengängen, jetzt sollte eine Strategie für deren Weiterentwicklung für die gesamte Universität Leipzig entwickelt werden”.

Der 54-Jährige ist seit 2005 Professor für Deutsch als Fremdsprache mit Schwerpunkt Kulturstudien am Herder-Institut der Universität Leipzig. Dort fungierte er auch von 2005 bis 2008 als Geschäftsführender Direktor. Seit 2008 ist er Prodekan der Philologischen Fakultät. Claus Altmayer studierte Germanistik und Philosophie in Erlangen-Nürnberg, Trier und Saarbrücken. Er promovierte im Fach Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und habilitierte sich 2002 im Fach Deutsch als Fremdsprache.”Das allerhöchste Prinzip für die Forschung sollte die Qualität sein”, sagte der neue Prorektor für Forschung und Nachwuchsförderung, Prof. Dr. Matthias Schwarz. Eine Dissertation müsse für ihn eine solche Qualität haben, dass ihr Ergebnis grundsätzlich in einer wissenschaftlichen Zeitschrift publizierfähig sein sollte. “Wir brauchen strukturierte und individuelle Promotionsprogramme”, erklärte der 43-jährige Mathematiker. Seit dem vergangenen Jahr ist der gebürtige Tübinger Dekan der Fakultät für Mathematik und Informatik. Er wolle sich für eine bessere Außendarstellung der universitären Forschung engagieren, sagte der Naturwissenschaftler, der im Jahr 2000 zum Mathematik-Professor berufen wurde und zuvor eine Nachwuchsgruppe am Leipziger Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften leitete. Zugleich setzte sich Prof. Schwarz dafür ein, künftige Doktoranden vor ihrer Promotion stärker als bisher zu unterstützen. Besonders wichtig sei dies bei ausländischen Doktoranden. Ebenso wichtig sei die Nachbetreuung, da Promovenden anschließend “ohne Netz” arbeiten müssten und manchmal “in ein tiefes Loch” fielen. Deshalb habe die Universität die Verpflichtung, den wissenschaftlichen Nachwuchs weiter zu unterstützen.

Prof. Dr. Thomas Lenk, der neue Prorektor für Entwicklung und Transfer, soll nach den Worten der Rektorin unter anderem den Wissenstransfer und die Anbindung der Universität an verschiedenste Institutionen der Region verbessern. Der 52-Jährige ist Direktor des Instituts für öffentliche Finanzen und Public Management an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität und leitet zudem das Kompetenzzentrum für Öffentliche Wirtschaft und Daseinsvorsorge. Der studierte Wirtschaftsingenieur ist unter den drei neuen Prorektoren der dienstälteste Professor an der Alma mater: Im Jahr 1993 folgte er dem Ruf auf den Lehrstuhl für Finanzwissenschaft (VWL) der Universität Leipzig und ist Gründungsmitglied seiner Fakultät. Bereits seit 1998 arbeitet Prof. Lenk in der zentralen Haushaltskommission der Universität mit. Von den zahlreichen beratenden Tätigkeiten für Bund, Länder und Gemeinden wird er nach eigenem Bekunden wegen seiner neuen Aufgabe einige abgeben müssen. Für das Prorektoren-Amt hat er sich – ebenso wie seine beiden Kollegen – einiges vorgenommen. “Wir müssen als Universität klarer artikulieren, dass man uns braucht”, sagte Prof. Lenk bei der hochschulöffentlichen Präsentation in der vergangenen Woche mit Blick auf die stärker werdende Konkurrenz zu anderen Hochschulen im Land. Er wolle nicht nur das Image der Universität Leipzig nach außen verbessern, sondern sich auch intern für eine bessere Kommunikation, mehr Transparenz und effizientere Strukturen einsetzen.

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