Noch zwei Monate sind es bis zur Eröffnung der wohl spektakulärsten Touristenattraktion des Jahres in Leipzig - Gondwanaland. Und im Zoo drückt man bei der Umsetzung dieses Megaprojektes mächtig auf die Tube. Die Dschungellandschaft unter dem riesigen Wabendach nimmt immer mehr Gestalt an.

Am Donnerstag, 5. Mai, wurden die 16 Boote zu Wasser, oder besser zu Fluss gelassen und der gleichzeitig getauft: Gamanil heißt der künstliche Urwaldstrom künftig.

Zoodirektor Jörg Junhold zeigte sich angesichts des wirklich mächtigen Medienrummels beeindruckt und erfreut zugleich: “Auch das ist ein Beweis dafür, dass wir mit diesem beeindruckenden Projekt auf dem richtigen Weg sind. Bei der Namensgebung haben wir die Namen drei der weltgrößten Ströme zusammengelegt. Aus dem Ganges, dem Amazonas und dem Nil haben wir Gamanil kreiert.”
So wurde der Fluss denn auch gemeinsam mit dem Goldsponsor des Zoos, der Mercedes-Benz-Niederlassung Leipzig, feierlich getauft. Die Flusstaufe wurde bei einer Jungfernfahrt mit den 16 neu angeschafften Booten gebührend gefeiert. Die Boote werden unter Wasser über Ketten sicher durch den Fluss gesteuert und führen die Besucher durch die beeindruckende subtropische Dschungelwelt.

Insgesamt 400 Meter lang und 1,50 Meter tief ist der Gamanil, der kurz vor der Flutung mit Parthewasser noch als Straße für die Baufahrzeuge genutzt wurde. Elf Minuten dauert die Fahrt durch Gondwanaland. Jörg Junhold: “Die ersten vier Minuten ist man durch eine nachgestaltete Vulkangrotte unterwegs. Dort werden den Besuchern künftig per Videoleinwände die Entstehung der Erde vor Augen geführt. Von der Bildung des Urkontinents Gondwanaland bis hin zu den Dinosauriern und den Epochen der Neuzeit wird alles zu sehen sein. Bis man schließlich wieder ans Tageslicht kommt und die Dschungelwelt von Gondwanaland, der künstlichen Tropenhalle, erleben kann.”
Von einem Erlebnis kann man wirklich sprechen, ist doch die Gestaltung der 18.000 Quadratmeter großen Halle weitestgehend abgeschlossen. Der Zoodirektor: “Die Pflanzen sind jetzt dabei, ihre Wurzeln zu entfalten und sich an das Habitat zu gewöhnen. Die Tiere kommen dann im Sommer nach und nach in die einzelnen Gehege und in ihre natürliche Umgebung.”

Rund 90 Prozent der für die Dschungellandschaft vorgesehenen Tiere, wie Tapire, Komodowarane, Ozelotte, Riesenotter, Ameisenbären, Faultiere oder Zwergflusspferde warten derzeit hinter den Kulissen darauf, in ihre neue Heimat gelassen zu werden.
Eine Fahrt mit dem Boot durch die urtümliche Landschaft wird für Erwachsene 1,50 Euro und für Kinder 1 Euro kosten. Bis auf wenige Ausnahmen, wie die Hängebrücken, sind alle Attraktionen ausnahmslos auch für Behinderte zugänglich. Auch für Rollstuhlfahrer sei, so Junhold, eine Bootsfahrt durchaus möglich. Bis zum Herbst, also rund drei Monate nach der offiziellen Eröffnung, lässt sich der Zoo Zeit mit offiziellen Führungen oder anderen Veranstaltungen hinsichtlich Gondwanaland.

Jörg Junhold: “Wir wollen erstmal den zu erwartenden Ansturm auf diese Attraktion abwarten. Erst wenn der abgeflaut ist, werden wir auch Führungen oder Veranstaltungen ins Auge fassen können. Junhold: “Wir können hier maximal rund 3.000 Besucher gleichzeitig rein lassen. Und das bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von rund zwei Stunden pro Person. Das ist natürlich ein Mittelwert, denn mancher wird es in der subtropisch feuchten Hitze nur eine Stunde aushalten, der andere hält es länger aus.”
Ausgehend von dieser durchschnittlichen Aufenthaltsdauer geht der Zoodirektor von rund 15.000 Besuchern pro Tag aus. Schon alleine diese Dimensionen zeigen, welche Anziehungskraft Gondwanaland haben wird. Eine Anziehungskraft mit Nachhaltigkeit, werden durch die künstliche Tropenhalle doch 100 zusätzliche dauerhafte Arbeitsplätze geschaffen. Jörg Junhold: “Hinzu kommen noch die in Hoch-Zeiten benötigten saisonalen Kräfte.” Es blüht also was in Gondwanaland, nicht nur botanisch – sondern auch wirtschaftlich.
Zum Artikel vom 4. Februar 2011 auf L-IZ.de
Tropenerlebniswelt Gondwanaland: Ein Wald auf Reisen und noch zwei Monate bis zum Einzug der Stars

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar