Seit dem letzten Treffen am 29. Juli haben sich die Teilnehmerinnen des Buchprojekts "8 km² Integration im Leipziger Westen" Gedanken gemacht, bei welchem Themenblock sie mitarbeiten möchten. Und Schritt für Schritt wird aus einer vagen Überschrift eine Geschichte.

Projekt bekommt Zuwachs

Drei neue Gesichter, dafür ein paar bekannte weniger haben sich diesmal, 19. August, im Café Kap West in Plagwitz eingefunden, um über die weitere Planung zu sprechen. Acht Themenblöcke haben sie beim letzten Treffen erarbeitet, “die sich allerdings noch verändern können und bestimmt auch werden, wenn sich keine für die Bearbeitung begeistern kann”, sagt Projektleiterin Eva Brackelmann.
Geschichte in Märchenform

Irene freut sich über ihren Bereich, die europäische Ebene der Migrationspolitik. Sie möchte die Entwicklung dieser anhand ihrer Familiengeschichte erzählen – in Form eines Märchens: Es war einmal ihr Opa, der nach dem Krieg nach Deutschland gekommen war, allerdings schon nach ein paar Jahren wieder zurück nach Spanien gegangen ist. Von ihm hat sie von dem Land gehört, in das Irene 50 Jahre später selbst ausgewandert ist.

Prekäre Wohnsituation

Zwei Teilnehmerinnen erzählen von ihrer nicht gerade positiven Wohnsituation. Bei der einen hat es schon acht Mal im Haus gebrannt, warum wurde nie aufgeklärt. Die andere kritisiert die unhygienischen Zustände auf dem Hof, die den Vermieter anscheinend nicht wirklich interessieren. Auf eine Nachfrage, warum sie nicht gehe, antwortet Mila seufzend: “Ich habe nicht die Möglichkeit umzuziehen.”
Nachspiel

Diese beiden Geschichten berühren Projektleiterin Eva Brackelmann: “Dass das so krass ist und das da keiner drüber redet und offensichtlich auch vieles verhallt, da muss man aus ganz anderen Gründen – mit Verlaub- politisch ran. Das ist der andere Part des Projekts. Da muss man einfach mal sagen, das geht so nicht und die Leute haben genauso ein Recht auf gutes Wohnen. Punkt.”

Nächste Schritte

Mehr zum Thema:

Buchprojekt “8 km² Integration: Der Leipziger Westen aus interkultureller Frauensicht” + Audio
Wie können Menschen aus anderen Kulturkreisen …

Beim nächsten Treffen am 26. August sollen sich die Teilnehmerinnen dann ihrem Themenblock entsprechend in Kleingruppen organisieren. Der ursprüngliche Gedanke, dass jeweils eine Migrantin mit einer Deutschen zusammenarbeitet, kann bisher nicht erfüllt werden. “Ich bin begeistert von der Nationalitäten-Vielfalt, aber wünsche mir schon, dass noch ein paar Frauen aus dem Leipziger Westen beim Projekt mitmachen,” macht Brackelmann deutlich.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar