Viele genießen jede Minute des Sommers, es ist warm, die Sonne scheint und lässt unsere Glückshormone tanzen und wer will jetzt auch an den Winter denken. Ein echter Stimmungskiller könnte sein, sich ins Gedächtnis zu rufen, dass das mit dem schönen Wetter in ein paar Monaten schon wieder ganz anders aussieht.
Wenn man doch aber irgendwie diese schöne Jahreszeit verlängern könnte, wäre das nicht schön? Ein bisschen könnte man schon. Wer die Möglichkeit hat und die Option eines baulichen Eingriffs in Betracht zieht, holt immerhin einige Wochen „mehr im Garten sitzen können“ dabei heraus. Eine der sich bietenden Optionen ist ein verglaster Anbau.
Wie es der Begriff eigentlich schon in Gänze ausdrückt, kann man in einem Wintergarten auch im Winter im Garten sitzen. In der Regel wird dies bereits in der Mitte des Jahres geplant, denn dann stehen die Chancen nicht so schlecht, dass er im Winter steht.
Ein gut geplanter Wintergarten erweitert nicht nur den Wohnraum, sondern schafft auch einen fließenden Übergang zwischen Innen- und Außenbereich. Die Sommerzeit bietet optimale Bedingungen für Planungsgespräche, Besichtigung, Maßnehmen und auch erste Baumaßnahmen, sodass vielleicht schon in diesem Herbst das Laub auf dem Glasdach liegt.
Doch ein durchdachter Wintergartenanbau ist nicht mal eben so geplant und erst recht nicht errichtet. Wer also erst anfängt, wenn die Temperaturen bereits fallen, wird ihn frühestens im nächsten Frühjahr einweihen können. Idealerweise wird daher spätestens in den letzten Sommerwochen mit der Planung begonnen.
Der erste Schritt ist eine kleine Standortanalyse. Will man die Sonne eher am Abend oder am Morgen anliegen haben? An welcher Stelle der Außenwand ließe es sich unter statischen Gesichtspunkten überhaupt umsetzen? Diese oder ähnliche Fragen könnten dabei eine zentrale Rolle spielen. Am besten mal bei schönem Wetter und langen Tageslichtstunden den Sonnenlauf und den Schattenwurf benachbarter Bäume und Objekte auf einer kleinen Lageskizze notieren.
Die Ausrichtung des Hauses ist ebenfalls dabei entscheidend. Denn bei der Auswahl der Verandaseite sollte beispielsweise auch keine laute Straße in dieser Richtung liegen. Die warmen Monate ermöglichen es, Bauvorhaben dieser Größe ohne witterungsbedingte Verzögerungen sofort anzugehen.

Genehmigungen / rechtliche Aspekte
Bevor mit der konkreten Planung begonnen werden kann, sollte man sich über die rechtlichen Rahmenbedingungen informieren. In den meisten Bundesländern, so auch in Sachsen, ist für einen Wintergarten, egal ob beheizt oder unbeheizt, eine Baugenehmigung erforderlich, deren Beantragung auch mal etwas dauern kann. Dazu muss man nun erst einmal alle erforderlichen Unterlagen zusammenstellen und Behördengänge erledigen.
Am besten werden die Unterlagen direkt nach der Urlaubssaison eingereicht. Es ist wichtig, sich über örtliche Bauvorschriften, Abstandsregelungen zu Nachbargrundstücken und mögliche Einschränkungen durch Bebauungspläne zu informieren. Auch ein vorheriges Gespräch mit dem Nachbarn kann sinnvoll sein, um eventuelle Bedenken bereits im Vorfeld auszuräumen.
Material und technische Ausstattung
Die Wahl der richtigen Materialien und der technischen Ausstattung entscheidet maßgeblich über Komfort, Energieeffizienz und Preis des eigenen Wintergartens. Moderne Wintergartenhersteller setzen meist auf hochwertige Isolierverglasung, die sowohl vor Kälte als auch vor übermäßiger Sonneneinstrahlung schützt.
Für die Rahmenkonstruktion des Wintergartens greift man üblicherweise auf Holz, Aluminium, Stahl oder Kunststoff zurück, während Aluminium wartungsarm und langlebig ist, bietet Holz eine natürliche Optik mit hervorragenden Dämmeigenschaften. Kunststoffrahmen punkten durch ihr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, könnten allerdings vergleichsweise schnell witterungsbedingte Schäden bekommen.
Auch die Belüftung sollte im Idealfall von Anfang in die Überlegungen miteinbezogen werden. Dazu könnten Komponenten zählen wie automatische Dachfenster, Seitenbelüftung, Glastönung oder gegebenenfalls auch eine Klimaanlage für die heiße Jahreszeit. Eine durchdachte Beschattung verhindert Überhitzung im Sommer und trägt auch zu einer besseren Energieeffizienz mit bei.
Eine realistische Budgetplanung ist das Fundament für ein jedes erfolgreiches Bauprojekt. Die Kosten des Umbaus richten sich hauptsächlich nach Größe, Ausstattung und Qualität der Baumaterialien. Neben den reinen Baukosten sollten auch Nebenkosten wie Fundamentarbeiten, Elektroinstallation und eventuelle Heizungsanbindung einkalkuliert werden. Die Zeitplanung sollte ebenfalls großzügig bemessen werden: Von der ersten Planungsskizze auf einem Schmierzettel bis zur Fertigstellung vergehen im Durchschnitt vier bis sechs Monate, Verzögerungen durch Bauantragswartezeiten, nicht einbezogen.

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