Mit zunehmendem Alter wächst das Risiko, an einer Gedächtnisstörung zu erkranken. Zugleich nimmt mit der stetig steigenden Lebenserwartung auch die gesellschaftliche Bedeutung von Demenzerkrankungen zu, an der nach Angaben der Alzheimer-Gesellschaft Sachsen derzeit allein in Leipzig mehr als 8.500 Menschen erkrankt sind. Seit fünf Jahren bietet das Park-Krankenhaus Leipzig eine spezielle Gedächtnissprechstunde an.

Auf diesem Weg kann eine Demenz bereits im frühen Stadium diagnostiziert und auf dieser Basis eine adäquate Therapie eingeleitet werden kann. Zum diesjährigen Weltalzheimertag beteiligt sich das Park-Krankenhaus Leipzig mit einem Gedächtnischeck an einer Informationsveranstaltung rund um das Thema Demenz, die am Freitag, 21. September, im Neuen Rathaus Leipzig stattfinden wird.

In der Gedächtnissprechstunde, die von einem multiprofessionellen Expertenteam in der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie durchgeführt wird, finden Patienten, die von Gedächtnisproblemen oder anderen Störungen in der geistigen Leistungsfähigkeit betroffen sind, und deren Angehörige eine Anlaufstelle. Ziel der Gedächtnissprechstunde ist es, in einem möglichst frühen Stadium eine Demenzerkrankung zu erkennen, um somit bessere Möglichkeiten zu haben, den weiteren Krankheitsverlauf therapeutisch zu beeinflussen. Konkret geht es hierbei darum, die zu dem Zeitpunkt noch vorhandenen Fähigkeiten und die damit verbundene Lebensqualität möglichst lange zu erhalten.

“Mit den therapeutischen Maßnahmen, die uns heute zur Verfügung stehen, können fortschreitende Demenzerkrankungen leider nicht geheilt werden, aber ihr Verlauf durchaus positiv beeinflusst und die Lebensqualität dadurch länger erhalten werden”, erläutert Prof. Dr. Thomas Kallert, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im Leipziger Park-Krankenhaus. “Selbst bei einer fortgeschrittenen Demenz kann sich eine Begleittherapie noch positiv auf den weiteren Verlauf auswirken und ist somit aus medizinischer Sicht sinnvoll.”

Zu den therapeutischen Möglichkeiten bei Demenzerkrankungen, wie sie im Park-Krankenhaus Leipzig nach ausführlicher Diagnostik im Rahmen der Gedächtnissprechstunde individuell angeboten werden, gehören neben der medikamentösen Behandlung sowie einem Hirnleistungstraining auch Ergo- und Bewegungstherapie – ein Angebotsspektrum, das den aktuellen Erkenntnissen der Wissenschaft gerecht wird. “Wir erleben es regelmäßig in unserer klinischen Praxis, dass es sehr sinnvoll ist, Demenzpatienten nicht nur gut medikamentös einzustellen und sie geistig anzuregen, sondern sie auch körperlich zu aktivieren”, erläutert Psychologin Dr. Antje Fischer-Cyrulies, die im Park-Krankenhaus seit 2007 in der Gedächtnissprechstunde tätig ist.Lässt sich denn auch präventiv etwas gegen Gedächtnisstörungen tun?

“Mit Blick auf die meisten Formen der Demenz leider nur sehr begrenzt”, sagt Frau Dr. Fischer-Cyrulies. “Betroffene, die geistig immer sehr aktiv waren und ein hohes Bildungsniveau haben, können Ausfallerscheinungen oft länger kompensieren. Es gibt aber keine Gewähr, damit einer möglichen Demenzerkrankung aus dem Weg zu gehen.” Dennoch sei es sinnvoll, sich geistig fit zu halten, um so die Ressourcen des Gehirns zu aktivieren. “Wer seinen Kopf trainiert, kann natürlich seine Gedächtnisleistungen verbessern. Dieser Effekt kommt uns auch bei der Demenzbehandlung zugute”, so Dr. Fischer-Cyrulies.

Dass gerade das Lösen von Kreuzworträtseln beim Gehirnjogging helfe, kann die Expertin aus der Gedächtnissprechstunde des Park-Krankenhauses so nicht bestätigen. “Die Hirnleistung lässt sich viel eher durch die gezielte Nutzung von Lernstrategien verbessern, aber auch das Musizieren oder Stricken von Mustern sind sehr sinnvolle Tätigkeiten zur Aktivierung der Hirnleistung”, so Dr. Fischer-Cyrulies. Wichtig sei aber vor allem, dass das geistige Training regelmäßig durchgeführt werde.

Weltalzheimertag 2012: Gedächtnischeck im Neuen Rathaus Leipzig

Zum diesjährigen Weltalzheimertag findet am Freitag, 21. September, im Neuen Rathaus Leipzig eine Informationsveranstaltung zum Thema Demenz statt. Auch das Park-Krankenhaus Leipzig beteiligt sich daran und führt von 9.30 Uhr bis 16 Uhr einen Gedächtnischeck durch. Interessenten finden dieses Angebot im Raum 260 des Neuen Rathauses (Martin-Luther-Ring 4-6).

Kontakt zur Gedächtnissprechstunde:

Park-Krankenhaus Leipzig, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Psychiatrische Institutsambulanz – Gedächtnissprechstunde, Morawitzstraße 2, 04289 Leipzig, – telefonische Information und Anmeldung unter (0341) 864 11 10

www.parkkrankenhaus-leipzig.de

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