Der Snus aus Skandinavien hat es über die Ostsee geschafft und ist bei uns angekommen. In den letzten Jahren gewinnt immer mehr eine rauchfreie Form von Tabak unter den Rauchern ihre Fans. Doch während die Nachfrage wächst, werfen auch einige Experten zunehmend besorgte Blicke auf die potenziellen gesundheitlichen Risiken und die rechtlichen Grauzonen, in denen solche Produkte aktuell operieren.
Worum geht es?
Beispielsweise ist Snus, ursprünglich in Skandinavien beheimatet, ein feuchter Tabak, der in kleinen Portionen unter die Oberlippe gelegt wird. Im Gegensatz zum herkömmlichen Rauchen entsteht dabei kein Rauch, was ihn für viele Nutzer als eine weniger schädliche Alternative erscheinen lässt.
Dieser Eindruck könnte möglicherweise ein wesentlicher Faktor für den Anstieg der Popularität sein. Wenn man den Zahlen eines der Anbieter auf seiner eigenen Seite SnusDiscount.de glauben kann, so ist das Suchvolumen bei Google für „Snus“ in Deutschland, nur in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als 53 % angestiegen.
Daten zeigen, dass insbesondere junge Erwachsene und Schüler in Deutschland ein starkes Interesse an Snus zeigen. Dies wird durch Berichte unterstützt, die darauf hinweisen, dass viele Jugendliche den Tabak häufig in schulischen Umgebungen konsumieren. Ein Schüler aus Brandenburg beispielsweise äußerte gegenüber MAZ-Online, dass Snus aufgrund der einfachen Handhabung und der unauffälligen Nutzung im Unterricht beliebt sei.
Die gesundheitlichen Risiken im Fokus
Obwohl Snus als weniger schädlich als herkömmlicher Tabak wahrgenommen wird, gibt es klare gesundheitliche Bedenken. Experten warnen vor den erheblichen gesundheitlichen Risiken, die mit der Nutzung einhergehen. Denn Snus enthält Nikotin in oft recht hoher Konzentrationen, was genauso zu einer gewissen Abhängigkeit führen kann. Zudem bestehen Risiken für zum Beispiel die Mundgesundheit, ähnlich wie auch beim Rauchen (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, für Krebsarten im Mund- und Rachenraum)
Gesetzliche Grauzonen und Handelskontrollen
Ein weiterer komplizierender Faktor ist die rechtliche Situation von Snus in Deutschland. Der Verkauf von Snus ist innerhalb der EU, mit Ausnahme von Schweden, verboten. Dennoch floriert der Online-Handel, und viele Nutzer beziehen ihre Vorräte über ausländische Websites, die den deutschen Markt beliefern. Dies führt zu einer rechtlichen Grauzone, welche die Kontrolle und Regulierung des Produkts erschwert.
Die deutsche Regierung hat bisher keine klaren Maßnahmen ergriffen, um den Vertrieb von Snus effektiv zu überwachen. Dies lässt nicht nur Raum für Missbrauch, sondern erschwert auch den Schutz jüngerer Bevölkerungsgruppen vor den potenziellen Gefahren.

Suchtexperten schlagen Alarm
Das zunehmende Interesse an Snus alarmiert auch Suchtberater und Gesundheitsbehörden. Die schnelle Verfügbarkeit und der geringe Preis machen Snus zu einer leicht zugänglichen Option für viele junge Menschen. Experten warnen davor, dass Nikotinprodukte wie Snus als Einstiegsdroge auf dem Weg zu stärkeren Abhängigkeiten und potenziell riskanterem Verhalten fungieren können.
In einem Interview erläuterte ein Suchtberater, dass die starke Nikotinabhängigkeit, die sich durch den regelmäßigen Konsum von Snus entwickeln kann, Besorgnis erregend sei. „Wir müssen aufklären und präventive Maßnahmen ergreifen“, fordert er. „Jugendliche sollen über die Risiken informiert werden, bevor sie in die Abhängigkeit schlittern.“
Es ist aktuell festzustellen, dass die steigende Beliebtheit von Snus in Deutschland sowohl auf die vermeintlichen Vorteile gegenüber dem herkömmlichen Rauchen als auch auf die einfache Verfügbarkeit über Online-Kanäle zurückzuführen ist. Gleichzeitig werden die gesundheitlichen Risiken und rechtlichen Herausforderungen immer deutlicher.
Es bleibt zu hoffen, dass durch Aufklärung, gezielte Präventionsprogramme und strengere Regulierung eine Balance gefunden wird, um im Speziellen die unserer Jugendlichen vor den möglichen negativen Auswirkungen des Snuskonsums zu schützen.

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